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Shibari/Kinbaku München
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Shibari – Fesseln und Emotionen107
Fesseln, Bondage, Shibari – auf viele von uns üben diese Begriffe…
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Was ist für euch Shibari?

****ond Mann
1.667 Beiträge
Themenersteller 
Da gerade auch die Kulturellen und Ästhetischen Aspekte umstritten sind, bleibt für mich das Fazit:
Seilbondage = Shibari oder Kinbaku.

Bei meinen Überlegungen zu einem möglichst sicheren Fesseln, spielt die Kombination aus Seilmaterial und der dazu passenden Technik (Wissen und Kompetenz) eine Rolle.

Ich betreibe ein Fesseltreffen und habe dies auch so benannt, weil ich für alle Arten des Seilbondages offen bin.

Danke für diese Diskussion.
Shibari iss halt irgendwas mit Seil. Hände fesseln war gestern und Japan ... wird eh überschätzt. Ein Kälberstrick, ein zünftiges Dirndl und paar stramme Wadeln sind doch auch ok. Alles andere wäre ja ausgrenzend und viel zu dogmatisch. *ggg*

Anbei noch der Link zu einem sehr coolen Lehrvideo. Man darf dafür sogar Kunsthanfseil verwenden ...


*******nus Mann
797 Beiträge
*gruebel*
Da gab es doch einen Namen für das rhetorische Stilmittel der Übertreibung um die Gegenargumente lächerlich zu machen.

Ein paar Beispiele...

Wer ruft kinoko an und verkündet die schlechte Nachricht das das Shibari in seinem Namen nicht mehr zu halten ist?
*******nus Mann
797 Beiträge
Das klingt jetzt schärfer als es klingen sollte.
@*****abi du hast ja recht. Für eine Session ist es absolut wichtig das die Hände gefesselt sind. Auch alle anderen Meinungen und Definitionen die hier kamen hinsichtlich Material, Emotionalität, Tradition usw. Sind ja alle nicht falsch.
Sie sind halt nur auf spezielle Anwendungen von shibari gerichtet.
Insbesondere das Hände Fesseln Argument ist absolut richtig für emotionale Session. Es blendet halt nur den gesamten Bereich des künstlerischen Schaffens aus. Wo es halt nicht unbedingt um Emotionen und gefesselt fühlen gehen muss, sondern um erschaffen von Schönheit. Das ist in meinen Augen nicht weniger shibari. Insbesondere wenn man sich doch auch die Tradition von shibari als Performance Kunst vor Augen führt.
Es ist nicht mehr und nicht weniger shibari und auch nicht besser oder schlechter oder mehr oder weniger wert aks emotionale Sessions. Es ist halt nur anders.
Ich weiß nicht woher ihr immer die "Tradition" nehmt. Ist wohl nur schwer aus dem Szenesprachschatz raus zu bekommen, obwohl schon soviele Leute mit Knowhow geschrieben haben, dass es das in dem Sinne gar nicht gibt. Es wird immer wieder aufgekocht. Was es aber sehr wohl gibt ist ein kultureller Bezug. Deswegen nennt man es auch "japanisch inspiriertes Fesseln, Bondage". Wenn die japanische Inspiration gänzlich fehlt, isses für mich - und ich spreche nur für mich - eben nicht mehr japanisch inspiriert.

Kinoko versteht sich nicht nur als Bakushi sondern auch als Künstler. Ist doch cool. Seine Installationen mit Seil zeugen von einer tiefen, asiatischen Spiritualität. Es gibt einen sehr schönen Film über ihn, wo er im Wald Steine und Bäume fesselt. Sehenswert.

Wenn ich argentinischen Tango lerne, dann lerne ich wie man in Argentinien Tango tanzt und nicht wie man Polka steppt. Und vielleicht interessiert mich dann auch ein wenig die argentinische Mentalität, dass der Mann ein wenig den "Macho" gibt, wie man die Dame dort zum Tanz auffordert oder wieso in Argentinien eher das Bandoneon anstelle des europäischen Akkordeon gespielt wird. Wenn ich argentinischen Tango schätze, wenn ich ihn verstehen möchte, dann interessiere ich mich ggf. eben auch ein wenig für Argentinien.

Das hat für mich weniger mit Tradition, als viel mehr mit Kultur zu tun. Das bedeutet auch nicht, dass man irgendetwas genau so oder anders machen muss. Das bedeutet nur, dass man sich ein wenig für die Wurzeln interessiert. Das man die Sache auch in der Tiefe uind nicht nur an der Oberfläche verstehen möchte. Und auch das muss man nicht, kann man aber. That's all.

Und es steht doch völlig außer Frage, dass jeder fesseln kann wie er möchte. Das muss man doch überhaupt nicht diskutieren. Wenn ihr das Wort Shibari als Prädikatsstempel betrachtet, seid ihr selbst schuld. Lasst euch doch nicht verrückt machen und fesselt einfach weiter wie es euch Spaß macht.
Fesseln ohne Hände fesseln ist möglich, aber anstrengend! Für den Rigger *ggg*
Denn dann habe ich viel Freiraum zum „Bratty“ sein *ggg*

Was ist nun MEIN Shibari?
Das mit dem Seil, am liebsten Jute, und den Emotionen.
Habe ich irgendeine Ahnung von Japan? NULL. Ich esse einfach nur gerne Sushi.
Differenziere ich das? Ja, irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht. Genau genommen ist meine Differenzierung schlicht unlogisch.
Aber Schmuckfesseln ist meiner kleinen Welt nicht Shibari und irgendwelche Handschellen auch nicht.
****ond Mann
1.667 Beiträge
Themenersteller 
Menno @*****abi jetzt habe ich durscht auf Milch und nen neuen Startknoten. *lol*
*********79_71 Paar
3.485 Beiträge
Zitat von *****abi:

Das hat für mich weniger mit Tradition, als viel mehr mit Kultur zu tun. Das bedeutet auch nicht, dass man irgendetwas genau so oder anders machen muss. Das bedeutet nur, dass man sich ein wenig für die Wurzeln interessiert. Das man die Sache auch in der Tiefe uind nicht nur an der Oberfläche verstehen möchte. Und auch das muss man nicht, kann man aber. That's all.

Deinen ersten Satz finde ich richtig gut....

Als jemand, der leidenschaftlich argentinischen Tango tanzt bzw mich führen lasse...so fessle ich (zumindest gebe ich mein Bestes) leidenschaftlich meinen Bunny. Tradition ist mir da nicht wichtig, aber ich zeige definitiv Interesse an der Kultur.

Mein Bunny ist allerdings nicht mein Tanzpartner, aber es ist ähnlich. Ich fessle und tanze, weil ich süchtig nach diesen Emotionen bin. Natürlich geht man erstmal einen Weg und geht ihn immer weiter, um diese Emotionen zu bewirken...mein Tanzpartner hat es echt nicht einfach. Aber der Weg lohnt sich.

Wir nutzen für unsere Emotionen nur die Mittel, die uns zur Verfügung stehen...ein Seil oder ein gewisser Schritt im argentinischen Tango und respektieren dabei die Kultur...müssen es aber nicht.
*****ens Mann
1.535 Beiträge
Ach ja, weil es gerade erwähnt wurde...
Wo ist liegt bei mir der Unterschied zwischen Shibari und Nicht-Shibari:
Beim Shibari, also der Fesselei im fernen Japan, ist Uke-te ("die empfangende Hand" = Modell = Passive(r) = Bunny = ....) nicht "bratty".
Uke-te WILL gefesselt werden. Darum ist es nicht zwingend nötig, dass die Fesselung restriktiv ist (Stichwort "Einladende Fesselung")
Um meinen Meister sinngemäß zu zitieren: "Wenn sich mein Fesselpartner wehrt, höre ich sofort auf. Das interessiert mich nicht."
Enji Rayd auf Indian
******ayd Mann
805 Beiträge
@*****abi :
Als sowohl "Shibarist" wie auch Tanguero stimme ich Dir voll und ganz zu.
Für mich ist Shibari = Tango mit Seilen
und
Tango = Fesseln ohne Seile
@*****ens :
Und wer dem Führenden nicht folgen will, tanzt eben nicht mit.
Enji Rayd auf Indian
******ayd Mann
805 Beiträge
Zu der Zeit, als der "Argentinische" Tango in den 80ern seine Blüte in Europa begann, war er in Argentinien nicht wirklich populär. Erst durch das Wachstum der internationalen Tango-Gemeinde und durch den "Reflow" erfuhr der Argentinische Tango seine Renaissance. Kultur ja, aber Tradition weniger.
Und nun der Blick zurück nach Japan: ...
Merkt Ihr was ?
Nicht einmal was (auch in Japan) als "Traditionelles Karate" unterrichtet wird, ist traditionelles japanisches Karate. Viel zu groß sind die Rückflüsse aus aller Welt, in diesem Fall hauptsächlich aus den USA.
Und wer kennt nicht Midori und ihr Buch "Seductive Art of Japanese Bondage" ? Als sie mit 14 in die USA kam, brachte sie wohl kaum ein gebündeltes Wissen über "traditionelles japanisches Shibari" mit. Und ob sie danach überhaupt jemals wieder in Japan war, weiß ich nicht. Müsste ich sie mal fragen.
******und Frau
4.312 Beiträge
Zitat von ******ayd:
:Als sowohl "Shibarist" wie auch Tanguero stimme ich Dir voll und ganz zu.
Für mich ist Shibari = Tango mit Seilen
und
Tango = Fesseln ohne Seile

Und wer dem Führenden nicht folgen will, tanzt eben nicht mit.

Als Standard-/Latein- und auch Tangotänzerin kann ich genauso wie als Bunny die Übereinstimmung nachvollziehen, auf die es für mich dabei ankommt: Führen und Folgen. Und bei allem für mich persönlich auf das Fallen lassen in die Führung. Das Fallen lassen können in mich selbst und im Selbst sein. Das Fliegen und Schweben über das Parkett ist für mich das Subsein unerkannt unter Stinos auszuleben. Einfach auf die Aktionen und Reaktionen des Führenden reagieren. Und das ist für mich im Seil auch so. Der Rigger als Führender läßt mich im Bunnyspace fliegen. Gibt mir die Möglichkeit mich ins Sein fallen zu lassen. Mit einer Tiefe und Verbindung, die ich außerhalb des Seils in der Form noch nicht erlebt habe. Einfach ins Sein fallen lassen und im Sein sein zu können. Fallen lassen in meinen inneren See der Kraft. Tief eintauchen und ausgeglichen wieder zurück kommen. Das bedeutet Seil und Shibari für mich.
*******fly Frau
6.462 Beiträge
mmh frage mich gerade warum man in einer Gruppe welche sich "Shibari" nennt überhaupt noch den Begriff bzw die Bedeutung diskutieren muss? hatten wir das nicht bis zum Umfallen bereits in der anderen Fesselgruppe...täglich grüsst das Murmeltier...ich lese mal weiter mit und hoffe da kommt noch anderes zum Thema.
Das Kuhvideo @*****abi, es war mein Highlight danke dafür

und nun zum EP was ist für mich Shibari..

es ist wohl der Raum meiner absoluten Stille wenn es dem Rigger gelingt meinen Kopf mit dem Seil zu entschleunigen und mich in diesen Raum zu bringen..ich fliege nicht wie es so oft beschrieben wird...ich finde Ruhe...wie der Rigger das nun anstellt oder was es dafür braucht *gruebel* es braucht Seil, es braucht Nähe zum Rigger, es braucht "mich hingbeben wollen", es braucht Enge und auch Lustschmerz...ob die Knoten richtig sitzen weiss ich meist nicht, aber wo der Rigger sich im Radius zu mir beweget dagegen schon...ich folge dem Seil und auch ihm...ich trenne es nicht, wir sind dann ein Ganzes...ob das Shibari ist *nixweiss* es ist aber mit Sicherheit "magic" *hypno*
*******itty Frau
966 Beiträge
Hey

Sagt mal… ich seh mit den Foren hier noch nicht durch?
Wo kann ich allgemein rein schreiben? 🙈
Merci
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****shi Mann
219 Beiträge
Entschuldigung für mein schlechtes Deutsch.

Ich habe so viele Japaner dazu befragt, wie sie zur Krawatte gekommen sind, zu ihren individuellen Perspektiven und Motivationen. Ich habe mit vielen, vielen anderen gesprochen, die sich nicht äußern wollen. In Interviews darf ich nur die Spitze eines Eisbergs veröffentlichen. 90 % des Gesagten werden oft schnell mit "Bitte nicht drucken" gestoppt. Ich möchte [jemanden] nicht beleidigen" Dies ist ein Teil der japanischen kulturellen Etikette, den westliche Menschen zu übersehen scheinen.

Eine der häufigsten Fragen war immer, mit welchem Wort sie sich identifizieren, sowohl in Bezug auf das, was sie tun, als auch auf das, wie sie sich selbst nennen. Die meisten scheinen darauf keine klare Antwort zu haben. Manche wechseln, wie sie ihre Socken wechseln. Manche sagen nur: "Ich bin [ihr Name]" und sonst nichts. Viele sagen, dass sie Wörter wie Shibari oder Kinbaku verwenden, weil das das Wort war, das verwendet wurde, als sie anfingen.

Wir Westler sind diejenigen, die eine große Sache daraus machen, und in gewisser Weise bin auch ich schuldig. Verzeihen Sie das Wortspiel, aber ich versuche auch, die Knoten zu entwirren. Meine Rolle hat sich in den letzten Jahren verändert: Ich habe die Vorhänge weiter geöffnet, damit die Westler lesen können, was die Japaner sagen, und ich diskutiere jetzt darüber, was die Westler denken, was sie den Japanern antun. Einigen ist das egal, solange sie das Potenzial ausschöpfen können. Andere sind zwiespältig. Einige sind in der Tat entsetzt darüber, was in ihrem Namen behauptet wird.

Shibari (縛り) bedeutet Binden, mit allen Konnotationen. Man kann den Saum eines Kleides binden. Man kann sich an einen Vertrag binden, wie einen Lehrvertrag oder einen Handyvertrag. Man kann seinen Geliebten binden. Das japanische Wort Shibari taucht in der japanischen Literatur erst ab 1903 (Kōda Rohan) für letzteres auf.

S
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****shi Mann
219 Beiträge
Zitat von ****ond:
Wer bei Google Bilder mal „Betty Page Bondage“ oder „John Willie Bondage“sucht, wird schnell sehen was mit Western Bondage gemeint ist.

Ich denke, man muss sich bewusst machen, wie groß der Einfluss von John Willie, Irvine Klaw (dem Verleger des Bettie-Page-Bildes), französischer und amerikanischer Erotik auf die japanische Seilbondage-Szene der späten 1950er Jahre war.
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****shi Mann
219 Beiträge
Dies ist das Ergebnis einer lang andauernden E-Mail-Konversation mit einer Person, deren Anonymität ich aus Ehrgefühl wahren werde, die aber mit Sicherheit zu den 4 besten (nach Ansicht der japanischen Szene) Seilbondage-Profis gehört. Bitte beachten Sie, dass der Text aus dem Japanischen ins Englische und nun ins Deutsche übersetzt wurde, daher kann es zu Unzulänglichkeiten kommen:

"Ich bin vielleicht voreingenommen, weil ich die Persönlichkeit mehr schätze als die Fesselkünste.

Die Grundlage meiner Beobachtung ist, dass, wenn eine Berühmtheit geschaffen wird, besonders wenn es sich um einen narzisstischen Charakter handelt, der eine Linie oder einen Großmeister oder einen Stil schafft, die Leute nur gelehrt werden, zu kopieren und zu folgen.

Das erlaubt es dem Einzelnen nicht, zu wachsen oder gegenseitiges Vergnügen mit seinem Partner zu finden. Die Menschen achten auf ihre Verbindung und wollen selbst berühmt werden. Sie sind blind für die Bedürfnisse der anderen Person.

Seit wann gibt es unter Bondage-Liebhabern eine Art Klassensystem, wie bei einem japanischen Blumengesteck oder einer Teezeremonie? Lieben Sie Bondage, oder wollen Sie unter dem Schirm eines berühmten Bondage-Meisters stehen?

Die japanischen Bondage-Praktiker, die berühmt geworden sind, haben viel Geld bezahlt, um ihre eigene Gemeinschaft zu schaffen und so zu tun, als ob sie erfolgreich wären. Einige haben eine dunkle Vergangenheit. Einige sind vorbestraft oder tun immer noch illegale Dinge, aber das ist von außen nicht leicht zu erkennen. Viele beuten Frauen aus.

Ich weiß nicht, warum Westler so sehr mit japanischen Bondage-Künstlern in Verbindung gebracht werden wollen und sie behandeln, als wären sie Kaiser. Ich verstehe, dass es ein Status ist, diese Verbindung zu haben, aber es ist eine fiktive Welt. Es gibt Westler, die Dojos eröffnen und Schüler sammeln, nur weil sie eine Lektion von einem japanischen Bondage-Meister erhalten haben, die aber in Wirklichkeit nichts verstehen.

Was ich in der Welt des Bondage will, ist, dass man sich nicht an den Namen einer Berühmtheit klammert und diesem Namen keine Bedeutung beimisst. Ich möchte, dass du deinen Partner vor dir liebst und Bondage lernst, damit ihr es gemeinsam genießen könnt."
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*******teve Mann
70 Beiträge
@****shi
Die japanischen Bondage-Praktiker, die berühmt geworden sind, haben viel Geld bezahlt, um ihre eigene Gemeinschaft zu schaffen und so zu tun, als ob sie erfolgreich wären. Einige haben eine dunkle Vergangenheit. Einige sind vorbestraft oder tun immer noch illegale Dinge, aber das ist von außen nicht leicht zu erkennen. Viele beuten Frauen aus.
Es ist nicht lange her, da hast Du die japanischen Barbetreiber, die nebenher auf Menschenfessler machen, verherrlicht. Jetzt sind es plötzlich alle Verbrecher?
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