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Tüdel ich noch oder Fessel ich schon

*******e222 Frau
8.571 Beiträge
Richtig. Viele TE fühlen sich auf den Schlips getreten wenn die Antwortenden nicht derselben Meinung sind. Warum ist das so? Wäre dann ein anderes Thema wert und hat nicht wirklich einen Bezug zu Shibari.

Aber das mit dem Kontext ist mir persönlich auch immer wieder aufgefallen. Nicht nur in dieser Gruppe und diesem Thread, sondern auch ganz allgemein in allen Foren. Da wird ein Begriff in einem bestimmten Kontext verwendet, hier tüddeln, schon kommen sie hervor, die den Begriff ausschließlich in einem anderen Kontext kennen und benutzen (wollen) und fühlen sich auf den Schlips getreten wenn andere den Begriff in einem anderen Kontext verwenden (wollen).

Ich bin da außerdem voll bei Haagenti:
Zitat von *****nti:
Generell sollte man sich auch nicht gleich beginnen Schuhe anzuziehen und sich persönlich herabgewertet fühlen, nur weil jemand anderes etwas halt anders macht, anders wahrnimmt und anders behandelt.

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***ko Paar
1.173 Beiträge
Themenersteller 
@*****nti
Du sprichst uns aus der Seele.

Nichts anderes ist uns bewusst.

Da der Begriff Tüddeln tief aus unserer Kindheit stammt hat er auch tiefe Wurzeln hinterlassen.

Die Sprachentwicklung in der norddeutschen Fesselszene beobachten wir schon seit langer Zeit. Daher leben wir durchaus auch mit diesem Wort.

Aus häufigen persönlichen Gesprächen wissen wir, dass es vielen so geht.

Da bei uns jedoch der Eindruck entstand, dass dieses Wort gerade jene nutzen, welche eben keine tiefe Wurzeln zum Wortursprung haben, motivierte uns dies dazu, einmal diese Diskussion anzustoßen.

Hätten wir die Wahl, würden wie die Entwicklung dieses Wortgebrauchs tatsächlich zurückdrehen. Trotzdem machen wir uns diesbezüglich keine Illusionen.

Mal so als Anstoß:
Irgendwo oben viel der Vergleich tüd(d)ern mit knüppern (ist das echt Berliner Dialekt?)

Würde in Berlin ein „Knüppertreff“ ausgerufen werden um Fesselenthusiasten zusammenzurufen?

Wir schätzen die klare Abgrenzung der Begrifflichkeiten auch beim Fesseln.
Wenn wir Trainieren sagen wir trainieren.
Wenn wir Unterricht nehmen, sagen wir: „Wir gehen zum Unterricht.“
Wenn wir einen Workshop besuchen, dann sagen wir „Hey geil, Zeit für den Workshop!“
Wenn wir eine Session machen wollen, dann:

Sagen wir nichts, dann fesseln wir!

Wenn wir auf einen Fesseltreff, oder auch auf einen Tüdeltreff gehen, dann haben wir eine Session oder auch keine.

Manchmal trainieren wir dort auch nur.

Aber, nein, wir sind nicht gekränkt wenn jemand das Wort „tüdeln“ verwendet. Wir fühlen uns auch nicht herabgewürdigt. Wissen wir doch, dass unser Gegenüber dieses Wort anders versteht als wir.

Uns Klappen nur die Fußnägel hoch.

Ganz automatisch.

Da können wir nichts dran ändern.
*******e222 Frau
8.571 Beiträge
Meine Gedanken zum letzten Beitrag:

tüdeln mit einem d
oder
tüddeln mit zwei d

ist es dasselbe oder was anderes?

Es macht doch vom schreiben und sprechen durchaus einen Unterschied, ob ich tüdel oder ob ich tüddel, oder?
Macht es den Unterschied dann auch wenn ichs tu?
Also tüdeln... oder tüddeln.
******ngr Mann
3.910 Beiträge
Mein allgemeiner Leitsatz lautet:
Benutze eine Sprache, die in den Kontext des Gesprächs und zur Zielgruppe passt.

Es gibt Begriffe, die klar definiert sind. Das sind im Bondage für mich etwa bestimmte Fesseltechniken und Arten. Damit weiß dann idR. aber auch jeder etwas anzufangen, der sich mit Bondage auseinandersetzt, egal was für eine Art Bondage er nun betreibt und egal aus welcher Ecke des deutschsprachigen Raumes diese Person nun stammt.

Dann gibt es bestimmte Fachsprachen.
Wenn man unter extrem japanophilen Mensche ist, dann mag man unfassbar viele japanische, bzw. japanophil anmutende Grundbegriffe für Dinge nutzen, die andere sehr allgemein bezeichnen. Die Diskussion über das Thema "Bunny" (bitte nicht erneut diskutieren :P) gab es zuletzt in diversen Gruppen immer wieder. Wenn in diesem Kontext der Begriff des "tüddelns" verpöhnt ist, dann sei dem in diesem Kontext so. Wenn dort der Begriff "Bunny" verpöhnt ist, dann sei dem auch so.

Wenn man die eigene Blase verlässt, dann sollte man jedoch wieder darauf schauen mit wem man in welchem Kontext kommuniziert.

Anderes Beispiel:
Vor einigen Monaten habe ich den Begriff "Munch" gehört. Ich kenne diesen Begriff aus einem ganz anderen Kontext. Man sagte mir dann aber, dass das eigentlich der internationale Begriff für das sei, was man hierzulande als BDSM-Stammtisch nutze. In dem Kontext habe ich das noch nie gehört und finde den Begriff auch persönlich subjektiv schrecklich, weil ich dabei eine Fressrunde im McDonalds vor den Augen habe, also etwas, dass so weit von BDSM weg ist wie es in meinem Kopf, bezogen auf Subkulturtreffen nur geht.

Der Begriff existiert aber. Nun wurde auch diskutiert, ob man Stammtische nicht mehr Stammtische nennen sollte, weil einige das Wort "Stammtisch" mit einem Treffen alter weißer Männer bei Bier, Bretzeln und Volksmusik assoziieren.

Was macht man jetzt?
Gar nichts. Man schluckt seine eigene subjektive Assoziation einfach einmal herunter.
So wie ich mit dem Begriff "Stammtisch" etwas anderes verbinde und deshalb sage, dass es quatsch sei Stammtische nicht mehr Stammtische zu nennen, so mag jemand anderes sagen, dass ich mich irre wenn ich Munch nicht Munch nennen möchte, nur weil ich damit etwas ganz anderes verbinde und der Begriff für mich vorgeprägt ist.

Oder ganz kurz:
Hängt euch nicht an Begriffen auf, schaut lieber was damit gemeint ist.

Ausnahmen sind da gegeben, wo man wirklich feingranular etwas differenzieren möchte, bzw. sogar müsste, weil man nicht einfach nur ein alternatives Wort für etwas verwendet, das alle sofort einordnen könnten, weshalb es aus meiner Sicht unsinnig ist dieses alternative Wort zu nutzen, welches eben wieder nur wenige kennen. So etwa das Wort "Munch". Das kennt kaum jemand in meinem BDSM-Umfeld. Würde ich plötzlich zu einem "Munch" einladen hätte ich dutzende Fragende Augen auf mir ruhen, weil die Menschen nichts damit anfangen können. Vielleicht würden Personen auch gar nicht kommen, die eigentlich Bock auf einen Stammtisch hätten, sich aber abgeschreckt fühlen, weil sie denken, dass ein Munch wer weiß was sein könnte. Entsprechend macht der Begriff "Stammtisch" mehr Sinn, wenn man Menschen zu einem "Stammtisch" einladen möchte. Oder eben "Fesseltreff" oder "Knotenpunkt", oder oder oder, wenn man dazu einladen möchte.

Im Zweifel kann man aber auch einfach einmal eine Eventbeschreibung lesen, bzw. Menschen kurz im Gespräch fragen, was sie meinen. Das tut nicht weh. Im Gegenteil *zwinker*

Zudem:
Wer bin ich zu verlangen, dass Menschen aus Norddeutschland ihre Treffen nicht mehr "Tüddeltreff" nennen sollen, nur weil ich darunter vielleicht etwas anderes versteh?
Wer bin ich, dass ich Menschen, die diesen Begriff in beispielsweise Duisburg benutzen, sagen möchte sie mögen ihre Trainingstreffen doch Training und nicht Tüddeln nennen, obschon sie das mit dem Wort vielleicht schon seit 10 Jahren so betreiben?

Wenn man aber zu etwas speziellem einladen möchte, dies also zu benennen sucht, dann sollte ein Tapebondageworkshop, bzw. Tapebondagetreff schon auch so benannt werden und eben nicht nur "Bondageworkshop", bzw. "Bondagetreff", weil es im Detail schon auf eine Spezialisierung ausgelegt ist.

Aber bei Worten wie "Tüddeln" reden wir eigentlich von einem sehr allgemeinen Wort.
Da kann man mal nachhaken und gut ist. Zudem dies meist für "Tüddeltreffs" benutzt wird und offene Bondagetreffs sind für mich, rein subjektiv, immer eher "Tüddelei", da mir dabei beständig der private Rahmen fehlt um mich wirklich auf tieferes einzulassen und tiefer hineinzufallen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Profilbild
***ko Paar
1.173 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******e222:
Meine Gedanken zum letzten Beitrag:

tüdeln mit einem d
oder
tüddeln mit zwei d

ist es dasselbe oder was anderes?

Also aus meinem Wortverständnis handelt es sich hierbei um dasselbe. Tüdern, Tüddern, Tüttern, als Varianten mit unterschiedlicher dialektbedingter Aussprache. Wortbedeutung im wesentlichen identisch. Meine Oma mütterlicherseits (hinter dem Berg) sagte immer hart: Tüttern, meine Oma väterlicherseits (vor dem Berge) sagte immer: tüdeln.
Beide meinten das Gleiche.
*******e222 Frau
8.571 Beiträge
Mir klappen z. b. immer die Fußnägel hoch, wenn Menschen seid und seit nicht richtig einsetzen oder als und wie. Ich finde das ganz schrecklich und möchte am liebsten jedesmal laut schreien, weil es so weh tut. Aber wem nützt das darüber eine Diskussion zu eröffnen?

Am Ende bin ich wieder bei Haagenti:
Zitat von *****nti:
Hängt euch nicht an Begriffen auf, schaut lieber was damit gemeint ist.

So rolle ich meine Fußnägel wieder ein und kümmere mich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben:

*fessel*
*******e222 Frau
8.571 Beiträge
Zitat von ***ko:
Zitat von *******e222:
Meine Gedanken zum letzten Beitrag:

tüdeln mit einem d
oder
tüddeln mit zwei d

ist es dasselbe oder was anderes?

Also aus meinem Wortverständnis handelt es sich hierbei um dasselbe. Tüdern, Tüddern, Tüttern, als Varianten mit unterschiedlicher dialektbedingter Aussprache. Wortbedeutung im wesentlichen identisch. Meine Oma mütterlicherseits (hinter dem Berg) sagte immer hart: Tüttern, meine Oma väterlicherseits (vor dem Berge) sagte immer: tüdeln.
Beide meinten das Gleiche.

Das gleiche ist aber nicht dasselbe *zwinker* oder sollen sich mir wieder die Fußnägel hochklappen, dass ich laut schreien muss weil es so weh tut *gruebel* das will doch keiner!

Ich schicke allen mal ein wenig *sonne* an diesem trüben philosophischen Tag.
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***ko Paar
1.173 Beiträge
Themenersteller 
Recht hast du, da hatte ich nicht richtig drüber nachgedacht.

...und danke für die *sonne* nen bischen davon kommt hier schon über den Berg.
*******nrw Mann
397 Beiträge
Hallo ihr beiden,
Ich musste schmunzeln als ich das Thema gelesen habe.
Ihr wisst ich schätze eure Ansichten sehr.
Ich bin ein Mensch der mit LRS und ADHS im Ruhrgebiet groß geworden ist. Wie man dort so sagt, habe ich eine große Schnauze und rede wie mir der Mund gewachsen ist.
Manchmal sage ich Tüdeln um zu provozieren und miich nicht so wichtig zu nehmen. Wenn ich euch beim Fesseln sehe und nicht beim Übungstüddeln, würde ich nie vom tüddeln reden!
Liebe Grüße
*******dev Frau
19.346 Beiträge
Ich habe meine ersten BDSM Erfahrungen gemacht, als es noch kein Internet gab. Und ich auch den Begriff BDSM noch nicht kannte.
Ich ließ mich gerne fesseln und dann ficken.
Heutzutage würde ich dazu eher "fixieren" sagen. Denn es fand mit allem anderen statt, nur nicht mit Seilen!


Wie siehst du denn die Bedeutung von "Fesseln"?
Ist das nur mit Seilen?
Oder würdest du auch sagen:
Ich habe meine Sub mit Manschetten an ein Andreaskreuz gefesselt?


Zum Tüddeln:

Ich kannte aus dem Sauerland früher nur das Wort tüddelig. Das war eine alte Omi (oder Opa), die so langsam mehr und mehr vergaß.
Heutzutage sagt man dement oder Alzheimer. Früher waren die alten Menschen dann einfach tüddelig!
(Mit 2 D! Und das ü auch schnell ausgesprochen.)

Als ich in den mittleren 2000ern dann BDSM im Internet gefunden hatte, begegnete mir irgendwann dann der Begriff des Tüddelns, bzw Tüddeltreff für Fesseln, Bondage, usw.
Das hatte für mich jetzt nun mit der Bedeutung von tüddelig gar nichts zu tun!
Aber die Erklärung dazu war dann, dass das im Norddeutschen halt ein Begriff ist, der mit Seilen zu tun hat.

Ich habe also diesen Begriff für mich im BDSM-Kontext einfach so hingenommen und erlernt. So, wie viele andere neue Begriffe in diesem für mich damals noch ganz neuen Bereich eben auch.
Daher ist das für mich auch nicht negativ belegt, sondern einfach nur synonym genutzt.

Dass andere Menschen das anders sehen, habe ich erst im letzten Jahr bei unserem ersten Workshop in Bremen gemerkt, als der Workshop-Leiter dieses Thema angesprochen hat.

Aber wie das so ist. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. *nixweiss*
Ich benutze weiter Tüddeln, ohne es in irgendeiner Weise abwertend zu meinen. Denn so habe ich es vor einigen Jahren für mich "gelernt".
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***ko Paar
1.173 Beiträge
Themenersteller 
@*******dev
Nein, den Begriff „Fesseln“ beschränke ich nicht nur auf „Fesseln mit Seilen“ auch das Nutzen anderer Werkzeuge ist Fesseln, solange der oder die Gefesselte wehrlos gemacht wurden.

Im erotischen Umgang miteinander haben wir Schließacht, Ledermanschetten und sonstiges Zubehör schon lange in den Schubladen im Spielzimmer abgelegt und nutzen es kaum bis gar nicht.

Aber was die Wortbedeutung „Fesseln“ angeht hier zu diskutieren sprengt den Rahmen, ist OffTopic und treibt den Blutdruck des einen oder anderen vermutlich in ungeahnte Höhen.
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