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High Strain im Seil - Ungleicher Zug auf den Kardeelen

*********ogger Paar
515 Beiträge
Themenersteller 
High Strain im Seil - Ungleicher Zug auf den Kardeelen
Hallo zusammen,

Ich habe immer wieder mal das Problem, das ich unter dem Begriff „High Strain“ kenne:

An den Seilenden habe ich ungleich lange Kardeelen, dadurch muss ich dann die Enden öffnen, die Seilspannung egalisieren und die Seile wieder verschließen. Jetzt habe ich aber einen Seilsatz, bei dem ich einen schönen Endknoten gemacht habe - und der lässt sich eben nicht mehr einfach so öffnen.

Auf einer Veranstaltung sagte ein Rigger zu mir, das sei eine „falsche Technik beim Durchziehen der Seile“, aber er wollte - odder konnte - mir nicht erklären, was ich denn da falsch mache.

Hat hier einer eine Idee?

Beste Grüße und schonmal Danke im Voraus.

Beste Grüße,
JuteUndFlogger
*********nger Paar
104 Beiträge
Also ich hatte das auch letztens bei einer fehlerhaften Charge, welche mir dann kulanter Weise vom Verkäufer ersetzt wurde. Mit durchziehen meinst du den Prozess des Brechens, richtig? Wüsste jetzt auf anhieb nicht, was man da falsch machen kann.

Ich mache das aber mittlerweile gar nicht mehr, sondern packe die Seile mit einer Mischung aus Bienenwachs und Jojobaöl in den Trockner.

Ich würde folglich darauf tippen, dass die Spannung beim aufdrehen der Seile nicht gleichmäßig war. Kannst du nur die Knoten abschneiden, ausglätten und neu verknoten.
********Balu Mann
22 Beiträge
Hallo zusammen,
ich kenne das Problem leider zu gut.
Beim Fesseln und dem Durchziehen dabei verschieben die einzelnen Kadeelen gegeneinder.
An einem Ende ist dann eine zu lang und am anderen Ende ist diese zu kurz.
Man muss den Abschlussknoten nicht aufmachen sondern kann die Verschiebung zurück ziehen.
Dabei muss man aufpassen das sich die Lage der Kadeelen zueinder nicht ändert.
Ist aber echt nerfig.
Warum das passiert weiss ich leider nicht. Zu locker verdreht oder ...
Und wie man das verhindert ist mir auch ein Rätzel.
Da wäre ich für einen guten Tip auch sehr dankbar.
LG Balu
*****ens Mann
1.539 Beiträge
Hallo!

Ich wusste gar nicht, dass es für dieses Verhalten einen Namen gibt.

Was der Rigger meinte aber nicht sagen konnte (eher wollte) ist, dass die meisten Bakushis die Spannung beim Fesseln falsch aufbauen bzw. halten.

Bei Workshops und Unterricht wird immer wieder davon geredet, die "Tension" aufrecht zu halten. Das verleitet dazu, die Seile mit den Fingern zu "kneifen" während man das Seil durch diese Finger gleiten lässt. Ziel ist es ja, die Spannung am Körper des Partners nicht zu verlieren. Allerdings fesseln wir ja meistens mit geschlagenen, sprich gedrehten Seilen und nehmen damit immer eine Kardeele mehr in Anspruch als die anderen beiden was dazu führt, dass man eine Kardeele bis zum Endknoten verlängert und dann eine kleine Schlaufe dieser Kardeele vor dem Knoten erhält. Diese muss man dann entweder langwierig wieder in die Mitte bekommen oder den Knoten öffnen, die Schlaufe raus streichen, einen neuen Knoten setzen und die überstehende Kardeele abschneiden.

Der Trick, dieses Verhalten grundsätzlich zu vermeiden, bedarf etwas Übung und kommt oft mit der Erfahrung meist von alleine, ohne dass man sich dessen wirklich bewusst wird.

Um die Spannung aufzubauen, kneift man das Seil mit den Fingern (bei mir meist Daumen und Zeigefinger) und legt das Seil an die Stelle an die ich es haben will (beim Takatekote z.B. am linken Oberarm). Wenn ich nun das Seil über die Brust zur anderen Seite ziehe kneife ich das Seil aber nicht mehr sondern bringe nur noch so viel Druck mit den Fingern auf, dass ich die Spannung am "Eck" (in diesem Beispiel linker Oberarm meines Partners) nicht verliere aber das Seil nicht mehr kneife. Das ist ein Spiel mit dem aufzuwendenden Druck und der Geschwindigkeit mit der ich das Seil bewege. So oder so, läuft das Seil verhältnismäßig leicht und frei durch meine Finger und es werden keine Kardeelen überbeansprucht. Das Seil bewegt sich bei mir kaum in sich. Erst beim nächsten "Wendepunkt" (z.B. rechter Oberarm bei einem Takatekote oder einer Seilsperre oder einem Knoten,..) kneife ich das Seil wieder, baue die entsprechende Spannung auf, lass das Seil nur den absolut kürzest notwendigen Weg unter Spannung durch meine Finger gleiten und wenn das erledigt ist, läuft das Seil wieder relativ frei durch meine Finger.

Eine erweitere Art die das Seil frei laufen lässt ist die "Eichhörnchentechnik" die z.B. bei Bremsen und halben Schlägen angewendet wird bei der man mit einer Hand körpernah nur eine kleine Schlaufe durch die Technik zieht und unter Spannung hält während man das komplett unbelastete Seil mit der anderen Hand durchzieht.

Seit ich so fessle hatte ich NIE MEHR die Knoten wegen unregelmäßiger Kardeelen zu öffnen, egal wie gut oder schlecht die Qualität des Seiles war.

Bei meinem bevorzugten Fesselstil (Osada Ryu) ist das ein Teil von Sabaku (Effizienz, Seilführung) und da wieder ein Teil der "Nine Gates."

Liebe Grüße,
Vinciens
*********oten Mann
3.203 Beiträge
*danke* @*****ens dich beim PSF im Frühling dieses Jahres genau zu diesem Thema erleben zu dürfen..
Shibari: High Strain im Seil - Ungleicher Zug auf den Kardeelen
****63 Frau
195 Beiträge
Wie hier schon gesagt wurde, kommt es zum einen auf die Fesseltechnik an, aber zum anderen auch auf die Seilart bzw. die Herstellungstechnik. Bei locker gedrehten Seilen oder solchen, deren Einzelstränge nicht auch noch mal verdrillt sind, verteilt sich Spannung durchs Fesseln schnell mal ungleich im Seil. In der Regel wird die Spannung zu den Knoten hin geschoben, wodurch sich dort eben der Effekt mit den ungleichen, geöffneten Kardelen zeigt.

Viele Leute scheinen das "lösen" zu wollen, indem sie den Knoten öffnen, die (vermeintlich!*) ungleiche Spannung herausstreichen und neu verknoten, d.h. dass danach eine der Kardelen im Seil kürzer ist, als die anderen. Ich halte dieses Vorgehen für falsch und auch für gefährlich, denn faktisch hat man danach ein Seil, in dem eine der Kardelen kürzer ist, also ab dann deutlich mehr Last aufnehmen muss, als die anderen Kardelen. Ein schnellerer Verschleiß oder plötzliches Versagen der überbelasteten, kürzeren Kardele ist dabei vorprogrammiert.
*Desweiteren ist ein verknotetes Seil ein geschlossenes (Spannungs-)System, indem sich die gegenläufigen Spannungen der Verdrillung gegenseitig "locken"/stützen/stoppen; dadurch kann es gedreht sein, ohne sich einfach aufdrehen. Durch das Öffnen eines Knotens (oder auch ein unsauberes, initiales Verknoten) und das Austreichen der vermeintlich ungleichen Spannung, verringert und verändert man dieses geschlossene Spannungssystem.
Die m.M. beste Lösung, um die ungleichen Kardelen wieder wegzubekommen, ist die überschüssige und ungleich verteilte Spannung von den Knotenenden im Seil vorsichtig per Hand Richtung Bight zu streichen bis die Spannung wieder gleichmäßig auf die gesamte Seillänge verteilt ist.
Ich mache das routinemäßig nach dem Fesseln oder vor dem Zusammenlegen der Seile, aber ich bemühe mich auch etwas "seilschonender" zu fesseln, so wie es @*****ens bereit beschrieben hat.
********Balu Mann
22 Beiträge
Hallo nochmal.

Ich habe ein schönes Dokument im Netzt gefunden:

https://cdn.shopify.com/s/files/1/0351/1933/files/JuteCare.v.4.00.pdf

Da ist das Probelm beschrieben und auch wie man es umgeht und repariert.
Es ist ist genau so wie es @*****ens und @****63 beschrieben haben. *top*
*****ens Mann
1.539 Beiträge
Na da hat sich der gute Douglas ganz schön was angetan.

Vielen Dank für den Hinweis.
*********ogger Paar
515 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank an alle für die guten Hinweise.
Das hat sehr geholfen!
Liebe Grüße,
JuteUndFlogger
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