Hi ho,
die zentrale Frage ist doch: was bedeutet im Shibari-Kontext überhaupt "Wissenschaft"? Ich fürchte, wir alle werden vergeblich nach einem Artikel zu Shibari-Verletzungen in einer medizinischen Fachzeitschrift suchen, denn dafür ist das Thema einfach zu wenig alltagstauglich.
Nehmen wir aber mal an, jemand fesselte 5.000 Suspensions mit hunderten verschiedenen Models, probierte, beobachtete, lernte und passte auf Basis seiner Erfahrungen eine gewisse Fesselung (hier der TK) zu "seiner persönlichen Version" an, dann ist das für mich das Schaffen von Wissen in Reinform.
In dem Zusammenrang reicht mir persönlich ebenjener "fremder" Erfahrungsschatz, um mich beim routinierten Nachfesseln ihrer Versionen sicher genug zu fühlen, um damit eine Suspension durchzuführen. Geht man nun in die Tiefe und hört gut zu, dann erfährt man recht schnell, welche Verletzung wie und wo auftreten und wie man sie vermeidet. Wer hier verlässliche Empirie erwartet wird enttäuscht - es handelt sich eben um Erfahrungswerte.
Ich kann an dieser Stelle
https://shibari.sellfy.store/ empfehlen. Maneemon bring echtes medizinisches Fachwissen mit und versucht es in einen Shibari-Rahmen zu gießen. Aber auch hier gilt: lediglich seine Erfahrungswerte, aber Shibari ist ja nun auch nicht die einzige Beschäftigung, welche die bereits angesprochenen Schäden zur Folge haben kann.
Um die eigentlich Frage von
@****ond zu beantworten. Ich habe mich ca. 1,5 Jahren mit dem TK beschäftigt, bevor ich zum ersten Mal eine Suspension gefesselt habe. Für mich waren Suspension aber auch nie der Fokus. Bei anderen Suspension-tauglichen Grundlagenfesselungen (Nijubishinawa, Tenshi, etc.) lasse ich mir ebenfalls viel Zeit, denn das Hervorrufen einer Fallhand bei meinem Model ist nicht nur menschlich ziemlich mies, sondern rein rechtlich auch Körperverletzung.
Wenn ich keine Suspension vorhabe, bediene ich mich in der Regeln dem TK nach Yukimura, weil er sehr simpel ist ganz viel Raum für emotionales Fesseln lässt. Wie meine Vorredner schon gesagt haben: eine solide Technik schließt das emotionale Fesseln ja keineswegs aus.
Gruß
Nikita