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[passiv] RedFlag-Sammlung

******sTh Mann
47 Beiträge
Zitat von ********opes:
Dem Rope Bottom irgendwie Sex unterzujubeln… entweder vorab als „Part of the game“ oder, schlimmer noch, mitten in der Szene versuchen hinein zu verhandeln … 🚩🚩🚩

Das Schlimme ist, das gab und gibt es nicht nur bei „Hobby-Riggern“. Dieses Verhalten, inklusive dem expliziten und wiederholten Kontaktieren und Approachen von vorwiegend unerfahrenen Bottoms, kann man auch bei vermeintlich „professionellen“ Riggern und Instruktoren erleben, die auch hier im Joyclub auf Kunden- und Fesselpartnerfang sind, ihre Workshops bewerben und auch auf großen Veranstaltungen auf der Bühne stehen. So witzig sich das hier alles liest, die wandelnden und lebenden Red Flags sind real. Also bitte aufpassen und Referenzen einholen!
*******urse Mann
50 Beiträge
Zitat von ******sTh:

● "It's all about emotional connection."

Ist das so gemeint, dass es tatsächlich ausschließlich ums emotionale geht und man Sicherheit vernachlässigen kann? Gib dazu gerne mal etwas Kontext, es klingt für mich erstmal eher harmlos bzw. nach etwas, das man so mitnimmt
**********dible Frau
18 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****777:

• Geschlechtsorgane anfassen, berühren, streicheln, ohne dass es vor der Session abgeklärt wurde... Eben alles was auch sonst als übergriffig gilt...
🖤

● "Ich führe keine Vorgespräche, ich verlasse mich da auf mein Bauchgefühl" und wundert sich dann warum man als übergriffig bekannt ist.


Traurig für mich - ich hab zu fast jedem Posting hier ein Gesicht/ Name oder Situation im Kopf zu dem das passt...
******sTh Mann
47 Beiträge
Zitat von *******urse:
Zitat von ******sTh:

● "It's all about emotional connection."

Ist das so gemeint, dass es tatsächlich ausschließlich ums emotionale geht und man Sicherheit vernachlässigen kann? Gib dazu gerne mal etwas Kontext, es klingt für mich erstmal eher harmlos bzw. nach etwas, das man so mitnimmt

Das ist tatsächlich einer der Aspekte. Das wird gerne als Ausrede benutzt, um sowohl Technik, als auch Sicherheit in den Hintergrund treten zu lassen, aber leider auch oftmals, um übergriffiges Verhalten zu rechtfertigen.
Beschissenes Placement und Tension kann sich einfach für den Bottom scheiße anfühlen, da kann kann die "emotionale Connection" (seitens des Riggers?) noch so groß sein. Viele Rigger machen es sich sehr einfach und reden das Unbehagen des Bottoms, ob körperlich oder mental, mit den fadenscheinigsten Floskeln weg.
Natürlich geht es um Connection und um Emotionen, aber nicht reduziert darauf, sondern immer basierend auf einem stabilen Fundament aus Skills, Safety und informiertem (!!!) Consent.
**********dible Frau
18 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******sTh:

... sondern immer basierend auf einem stabilen Fundament aus Skills, Safety und informiertem (!!!) Consent.

*floet* *floet* *floet* irgendwie fühle ich hier einen gewissen gespannten Bogen zu Shibari: Shibari (Bondage) Büchern und Videos - Warum nicht?


Wobei ich hab auch schon echt talentfreie Rigger erlebt, die auch nach der 100ten Unterrichtseinheit einfach keine saubere Seilführung in der einfachsten Technik hinkriegen...
Profilbild
****shi Mann
221 Beiträge
Es tut mir leid, dass meine Kenntnisse der deutschen Schriftsprache nicht perfekt sind, aber ich möchte @**********dible dafür danken, dass sie diese wichtige Diskussion angestoßen hat.

Ich binde erst seit 40 Jahren. Ich bin und werde immer ein Anfänger sein. Die ersten 16 Jahre habe ich meine erste Frau nur unter strenger Geheimhaltung gefesselt, weil in Großbritannien damals noch Leute für SM-Praktiken ins Gefängnis gingen. Es gab keine Szene und keine Ressourcen. Wir lernten, indem wir es taten, und das Ziel war immer das gegenseitige Vergnügen.

Ich hatte das Glück, eine sehr perverse japanische Freundin zu haben, die mich zu einer Zeit in die Szene einführte, als ich viel in Japan arbeitete. Seitdem habe ich Hunderte gefesselt. Aber was weiß ich oder sonst jemand? Ich kann mich nie in die Gedanken eines neuen Fesselpartners hineinversetzen. Ich kann nicht wissen, wie sich jemand fühlt, den ich über ein Jahrzehnt lang regelmäßig gebunden habe, wenn ich ihn das nächste Mal binde. Ich muss immer neugierig bleiben und mich auf mehreren Ebenen der Kommunikation erkundigen, vorher, während und nachher. Mein einziges Ziel ist immer, dass sie wiederkommen wollen.

Aufgrund meines Berufslebens in konservativen japanischen Unternehmen musste ich im Verborgenen bleiben... und habe festgestellt, dass ich das auch heute noch lieber so mache. Was bringt es mir, was jemand anderes als die Person, die ich binde, über meine Fähigkeiten denkt? Nichts.

Hier liegt meines Erachtens eines der Probleme - Einzelpersonen interessieren sich mehr dafür, was irrelevante Dritte von ihren Fähigkeiten halten.

Ein weiteres großes Problem ist, dass man sich zu sehr auf die Art und Weise verlässt, wie andere binden - selbst entwickelte Schulen und Stile, die oft von Personen mit bekanntermaßen kriminellem und frauenfeindlichem Hintergrund gelernt haben, diese bewundern und versuchen, ihnen nachzueifern. Sie lernen, ihre Schnürsenkel wie ihre fragwürdigen Helden zu binden. In diesen Schuhen können sie nicht alleine gehen.

Und dann ist da noch die Kommerzialisierung.

Seit etwa 2005 mache ich mir immer Sorgen über die Einführung von Dogmen. Glauben wir wirklich, dass dies eine Kampfsportart ist, bei der schwere Männer leichtere Frauen binden? Oder ist das nur eine Ausrede, um die Intimität nicht ansprechen zu müssen?

Das Fesseln mit Seilen scheint nur etwas zu sein, was Menschen tun. Sie hat keine Nationalität. Werfen Sie einmal ein Seil in eine Gruppe von Grundschülern auf dem Schulhof und beobachten Sie, was passiert. Haben Sie als Kind jemals Ihre Barbiepuppe oder Ihren Action-Man mit Wolle gefesselt?

Der Grund, warum wir Japan den Vortritt lassen, ist klar. Als das US SCAPS-HQ nach dem Zweiten Weltkrieg kam, konnte es nur die Infrastruktur verwalten. Die Bevölkerung mit einer anderen gesellschaftlichen Einstellung zur Erotik war sich selbst überlassen und wurde nicht reguliert. Dies brachte eine Industrie hervor, in der Seilbondage zu einem Genre wurde, und generierte wesentlich mehr Ressourcen als im Westen. Wir versuchen, die Japaner zu kopieren, ohne ihre Philosophie und Psychologie zu verstehen. Denn wir sind keine Japaner.

Aber genau in dieser Philosophie und Psychologie liegt die wahre Tiefe der Seilbondage. Wenn Sie immer noch den Stil von jemand anderem nachmachen oder einer selbst erstellten Schule folgen, befinden Sie sich meiner bescheidenen Meinung nach immer noch auf Kindergartenniveau. Erst wenn man sich von diesen Fesseln befreit, sich in seine eigenen Beweggründe vertieft und dann anfängt, die derjenigen zu verstehen, die man fesselt, beginnt man zu reifen.

Best respects,
Sin
*******NAWA Paar
359 Beiträge
„Ich bin Autodidakt…“
*******ach8 Frau
36 Beiträge
Folgende Situationen habe ich als Anfängerin erlebt, konnte ich aufgrund mangelnder Erfahrung noch nicht erkennen und würde ich heute adressieren und wenn diese Fragen nicht besprochen oder verändert werden wollen, dann wäre das für mich eine Red-Flag:
1) Anfänger nach ihrer ersten Session alleine lassen mit der Erfahrung. Für mich gehören da Nachgespräche einfach dazu und zwar nicht nur am Tag danach, sondern auch ein paar Tage später, wenn der Endorphinspiegel fällt.... und fälllt...
2) Anfänger ohne Kontakte zur Szene / Erfahrung für die erste Session zu sich nachause einladen
3) sich nicht nach psychischen Themen erkundigen (z. B. hattest du schon mal Angst in engen Räumen, Probleme mit Enge, nicht über psychische Erkrankungen sprechen und die psychische Tagesform genau erkunden)
3) Die Session mit einem Anfänger nicht vorbesprechen (Was möchten wir machen? Wie kann das wirken? Wann musst du dich unbedingt bemerkbar machen und wie? Wie machst du die Hand- und Fußtests in einer Suspension? Magst du viel oder wenig Körperkontakt/ Mag ich als Rigger viel oder wenig Körperkontakt? usw.
(Und nein: ich finde nicht, dass man Anfänger nicht in Suspensionen nehmen darf, wenn man als Rigger diese kann)
4) keine oder sehr wenig AfterCare v.a. wenn das Model Anzeichen von "Überforderung" zeigt, bei mir war das damals ein starkes unablässiges Zittern, wie Schüttelfrost. Die Person so heimfahren/heimgehen lassen.

Je mehr Erfahrung ich sammeln kann, desto mehr weiß ich was ich will. Anfänger brauchen viel Fürsorge und empathische Führung, denke ich.
Profilbild
****shi Mann
221 Beiträge
@*******ach8

vielen Dank für Ihren Beitrag, insbesondere für Ihren Punkt 3. Es spielt keine Rolle, wie empathisch wir glauben zu sein, wir kommen zum ersten Mal in Situationen, aus denen wir lernen müssen.

Ich binde zwar schon lange und viele, aber ein Beispiel dafür ist eine sehr erfahrene Dame, die „getriggert“ und sich dissoziiert hat. Ich habe ausführlich (auf Englisch - Sinbakushi) auf Fetlife über dieses Thema geschrieben.

Eine der „roten Fahnen“ aus der Perspektive desjenigen, der fesselt, ist also der Glaube, dass wir alles wissen, wo wir es doch nie können.
Profilbild
******rol Mann
933 Beiträge
Danke, @**********dible, für dieses Thema!!

Alkohol - wenn ich merke, dass der Mensch, dessen Seilen ich mich anvertrauen soll, einen Cocktail oder ähnliches in der Hand hat ... gleiches gilt für Menschen, die sich von mir fesseln lassen wollen

Kein Interesse an mir als Mensch ... auch das gilt beidseitig, wenn ich mich nur als Service-Rigger fühle oder der Mensch, der mich fesselt, kein Interesse an mir und meinen Motivationen, mich fesseln zu lassen, zeigt

Danke auch, @*******ach8, für Deine Themen - das sehe ich gleich. Einzig das Thema Anfänger und Suspensions - Suspensions sind ja grundsätzlich nicht so mein Fokus beim Fesseln, aber bei Anfänger*innen kann ich nicht davon ausgehen, qualifiziertes Feedback zu bekommen, und das ist mir schon irgendwie wichtig. Deshalb nehme ich da bei Menschen ohne Seilerfahrung doppelt Abstand.

Und das mit dem "nach Hause einladen" - im Endeffekt geht es darum, dem Menschen, der sich erstmals einem fremden Seil anvertraut, ein möglichst sicheres Umfeld zu bieten. Wenn das für diesen Menschen ein Fesseltreff ist, dann wird es ein Fesseltreff, wenn es ein eher privates Umfeld mit weniger Menschen sein soll, dann bei mir oder bei der betreffenden Person. Eine "Red Flag" wird es, wenn das "nach Hause einladen" als die einzige Option angeboten wird mit der Aussage "Nur da kann ich dich wirklich schön fesseln" *gruebel*
******erz Frau
118 Beiträge
Ich nutze für mich selbst die Bezeichnung Bunny, wer sich an diesem Wort stört, bitte sich seine bevorzugten Wörter denken, danke! Für mich sind das teilweise sehr persönliche Redflags bzw Grenzen, daher kann es durchaus sein, dass andere das nicht so sehen. Dennoch sind meine Grenzen hier legitim, da ich diese auch aus Erfahrungswerten heraus aufgestellt habe *g*

  • "Ich fessel nicht auf Fesseltreffen, dafür bin ich zu schüchtern."
  • "Ich fessel nicht auf Fesseltreffen, das ist mir nicht intim genug."
  • "Lass uns doch direkt einfach mal zum fesseln treffen, dieses Gequatsche ist sinnlos." (Ich lege gerne schriftlich das Grobe nieder ob bzw. die Erwartungen passen etc. Später auch oftmals gerne Grenzen und Tabus. Da bei nur verbal / gehört oftmals gerne etwas verloren geht und schriftlich kann man auch nochmals nachschlagen...)
  • "Bring mir doch dieses Shibari bei, du bist (in den Seilen!) dann meine Lehrerin und gibst mir die Anweisungen..."
  • "Du musst mit mir fesseln! (Auch wenn ich alles kostenlos über Bücher xyz und Videos gelernt habe)" Aussage eines blutigen Anfängers - die wohlgemerkt sogar für mich als Anfängerbunny damals sehr grobe Fehler enthielten, wo es oft hieß, mach das nicht.... Und immer noch muss ich mich rechtfertigen, warum ich persönlich für mein Risikoprofil es ausschließe...
  • Bunnysuche über Dritte, sogar über Trainer / Lehrer / Workshopgebende Leute und zwar nicht im Kontext "Bunny ist ausgefallen, würdest du einspringen wollen? Wir kennen uns ja" sondern "Hey, wir kennen uns quasi gar nicht, aber du bist das passende Bunny für Person xyz für privates Fesseln..." -> ich bin der Meinung, wer an mir als Bunny interessiert ist, kann mich selbst anschreiben... Vor allem dann, wenn die Person auf den Plattformen selbst registriert ist....
  • Menschen, die "Regeln" aufstellen, wo andere sich daran zu halten haben, sie selbst es aber nicht müssen
  • "Ropetops", die für Shootings suchen, weder Fotografisch noch Shibarimäßig was vorzuweisen haben, keine Begleitung zulassen und nicht klar abklären können, wie das mit den Bildern am Ende ist... Oder eines der Punkte davon alleine...
  • "Nur (Hier Fesselung einfügen) ist die einzig wahre Fesselung, wenn du diese nicht ertragen kannst / wenn dein Körper da nicht reinpasst, bist du kein richtiges Bunny."
  • Person geht in keinstem Maße auf bestimmte Fragen oder Punkte bezüglich Shibari ein, drängt allerdings, dass man ihr glaubt, sie sei 100% Profi (dabei ist der Name nirgends bekannt)
  • "Mir passieren nie Fehler, bei mir bist du 100% sicher und ich werde keine Schäden hinterlassen!"
  • "Ich habe dich gefunden, du bist jetzt mein Bunny und alle anderen dürfen mit dir nicht fesseln, ehe ich nicht die Priorität bekomme!" aka mein Kernpartner soll plötzlich die zweite Geige spielen, weil es die andere Person sagt... Gerade innerhalb der Seilszene reagiere ich auf Besitzdenken mir gegenüber sehr allergisch.
  • "Ich kann folgende Fesselung nicht ertragen." - "Okay, darauf werde ich achten!" Minuten später fesselt der aktive Part genau diese Fesselung...


Vieles andere wurde ja schon genannt, hätte ich gerade die Energie, würde ich meine Verläufe auch nochmals durchschauen und würde vermutlich noch mehr finden.
Wichtig hierbei ist: Auch wenn es durchaus klassische Muster gibt, die eine Redflag ergeben... Gibt es durchaus auch persönliche Redflags, die für einen selbst gelten, für andere allerdings nicht aufgrund des Risiko Profils.
******976 Frau
335 Beiträge
Vielen Dank für diesen sehr informativen und wertvollen Thread!

Auch wenn ich mir als Neuling einige Gedanken zu Do's und Dont's mache, habe ich ein paar Aspekte entdeckt, auf die ich nicht gekommen bin.
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