Puh... Da ist viel geschrieben, die letzten Tage...
Das Thema wurde eben gespalten und ich bin etwas verwirrt. Hoffe, ich treffe hier noch den Kern der Fragen, die tatsächlich das Thema Bunnytreff treffen.
Meine Meinung, allein die Anzahl der Posts hier zeigt doch sehr, sehr deutlich, dass es etwas gibt das es wert ist, angesprochen zu werden.
Mir persönlich ist es wichtig, mit meiner Leidenschaft verstanden zu werden. Nicht von allen, aber hin und wieder ein Reality Check ist für mich wertvoll.
Wer sollte besser verstehen als andere Personen, die eine gewisse Leidenschaft teilen? Die Kaffees sind voll mit Leuten, die sich bei Ihren Bekannten/Freunden/Kollegen unter anderem über Ihre Beziehung ausheulen. Wieso sitzen sie da nicht mit der Person, die es unmittelbar trifft, mit der Frau/Mann?
Klar erzähle ich auch anderen Personen, Freunden jeseits der Szene von meiner Leidenschaft. Wirkliches Verständnis finde ich dort nicht, ich habe allerdings das Glück, Akzeptanz, Unterstützung und vielleicht ein Schulterzucken der Marke "wenn es Dich glücklich macht..." zu finden.
Und da ich eben NICHT jedes Thema mit meinem Partner/Rigger bespreche sondern über diesem Partner(in) mit einem Freund(in) spreche klärt für mich die Frage, wieso mMn das Treffen unter Bunnies sinnvoll ist. Allein schon, um die Worte zu finden, die Gefühle besser zu verstehen.
Darüber hinaus, die drastischere Variante... In wirklich vorhandenen Situationen bei denen die Personen mit mir gesprochen haben ist es eben definitiv so dass die andere Person erstmal nicht greifbar ist oder Grenzen übertreten hat.
Wer das nicht so sieht, nicht so empfindet - wunderbar, good for you. Wer Lust drauf hat, Bedarf hat - ich freu mich, wenn die Treffen weiterhin stattfinden und tatsächlich bei persönlichen Treffen über das Thema Fesseln gesprochen wird.
Die Szene entwickelt sich weiter, verändert sich. Manche Probleme, die Himmelgrau vor Jahren noch erlebt hat sind nicht zuletzt dank ihr und anderen Personen heute nicht mehr so oder nicht mehr so häufig. Vielleicht sind neue dazugekommen, alles möglich. Meiner Meinung nach ist das so, weil es Personen gibt und gab, die offen mit diesem Thema umgehen, die kommunizieren, die etwas lenken. Die Fotos von sich veröffentlichen (lassen), die ein Festival rund um Fesseln und/oder BDSM in die Welt setzen... Die Geschichten schreiben. Die bereit sind in irgendeiner Form erkennbar, greifbar, ansprechbar zu sein. Ich hab hier im letzten Jahr auch innerhalb der BDSM Szene Menschen gefunden, die für mich Vorbild sind und für mich entdeckt wie wichtig dieser Aspekt meines Lebens ist und wie sehr ich darunter gelitten habe, ihn mir zu verweigern.
Wenn jemand oder eine Gruppe als Ansprechpartner da ist, heisst das in der nicht-kinky Welt auch nicht, dass diese Person, diese Gruppe die volle Bandbreite an Erfahrung in dem ganzen Gebiet haben muss. Bei den anonymen Alkoholikern muss Person A nicht von jedem Anwesenden in jedem Aspekt seines Lebens verstanden werden, um Halt zu finden. Aber es hilft, wenn andere Personen selbst ein stückweit in diesem Thema selbst Erfahrungen gesammelt hat, und darüber hinaus die Empathie besitzt, verwandte Themen nachzuempfinden.
Mir fällt gerade kein passenderes Beispiel ein.
Im Zweifel zu wissen, welche Hebel zu betätigen sind, welche anderen Personen Erfahrungen haben können, das ist mMn durchaus hilfreich.
Aus dem ersten Bunnytreffen hat sich wie gesagt eine kleine Gruppe ergeben, in der wir weiterhin miteinander in Kontakt sind, Fragen stellen und Erfahrungen austauschen können. Ich finde das großartig und bin gespannt, ob und was sich daraus weiter entwickelt.
In etwa 2 Monaten planen wir, ein weiteres Treffen machen, bis dahin folgt noch etwas an Arbeit. Das Treffen wird hier kommuniziert werden. Es folgen noch ein paar weitere Dinge, die noch etwas reifen müssen.
Stay tuned