Es ist ein Irrglaube, dass durch die Rechnungsstellung bei einem Pay-Shooting irgendwas geregelt ist.
Als Fotograf bleibst Du der Urheber der Bilder und das Model behält weiterhin das Recht am eigenen Bild. Also kann und darf keiner die Bilder verwerten oder veröffentlichen.
Wenn man Profi-Fotograf ist und als Ergebnis fertige Bilder liefert, dann ist das eine Art "Werkvertrag". Du lieferst ein fertiges Werk (die Ausbelichteten oder gedruckten Bilder) für einen vorher abgemachten Preis.
Hierbei hat jedoch der Empfänger des Bildes keine Verwertungs- und Veröffentlichungsrechte.
In diesem Fall reicht eine Rechnung völlig aus, denn hier werden auch keine digitalen Bilder (Dateien) an den Kunden gegeben.
Daher immer einen Vertrag, egal ob TfP oder Pay!
Es muss ganz klar drin stehen, wer die Verwertungs- und Veröffentlichungsrechte hat und auch eine zeitliche und örtliche Komponente (also z.B. unwiderruflich, örtlich unbegrenzt ...). In der Regel sind TfP-Verträge auf nicht-kommerzielle Nutzung der Bilder beschränkt.
Wegen der Frage zu den TfP Verträgen der Rechtsanwälte:
Hoesmann: Die Gegenleistung wir den meisten Models nicht ausreichen. Hier sollte auch eine Verwendung der Bilder für die 'Eigenwerbung', also in Imagemappen, Sedcards, Facebook, Model-Kartei, ... erlaubt werden. Auch fehlt in diesem Vertrag Zeit, Ort und Dauer des Shootings.
Goldbergs: Hier wird auch das Model geknebelt, da (wie bei Hoesmann) nicht auf eine nicht-kommerzielle Verwertung sondern aucf eine exklusive und auch kommerzielle Verwertung gezielt wird, ohne das Model in irgendeinem Fall an den Einnahmen zu beteiligen.
Grundlage eines TfP Vertrags sollte sein, dass beide seiten erst einmal die gegenseitigen Rechte für NICHT-kommerzielle Verwendung (also z.B. Eigenwerbung) geben.
Auch bei Pay-Verträgen gibt es meist eine feste 'Gage' mit der die Rechte abgegolten werden. Es gibt jedoch die gängige Praxis, dass ein Model auch an der kommerziellen Verwertung (bis zu einer Obergrenze) mit beteiligt werden kann. Das ist aber nur sinnvoll, wenn das Bild wirklich für viel Geld verkauft werden kann (also nicht bei Stock-Foto-Portalen, wo man ein paar Cent für jede Kopie erhält, da wäre der Verwaltungsaufwand höher als die Ausschüttung).