Zwei Paare Stiefel
Eigentlich sind das hier zwei unterschiedliche Thematiken:
1. Kostenaufstellung des Einzelnen
Schöne Grafik, aber nicht jeder Fotograf der TfP mit mir will hat das alles, einer hat viel mehr, einer viel weniger.
Ebenso bei den Models. Die eine tappt unvorbereitet vor die Kamera, andere, so wie ich, investieren:
100 Paar Heels (teils sehr ausgefallene, da stecken auch ein paar Tausender drin) , ungefähr genauso viele Tücher, eine Glastoysammlung mit nicht unerheblichem Wert (auch fünfstellig), teure Fetischoutfits wie Lack, Leser und Latex kistenweise, von denen eines schnell mal 200,- € und mehr kostet, Unmengen von Dessous und Fashionoutfits, Kostüme für div. Anlässe (Weihnachten, Ostern, Halloween, Fussball,...), Acessoires wie Hüte, Perrücken, Handschuhe, Theaterschminke, . ... also rein für Shootings genutztes Zeug. Von gefärbten Haaren, Nageldesign, Fitnesscenter und Solarium, Kosmetikprodukten etc. mal ganz abgesehen, die man als Model auch mehr braucht als normal.
Evtl.gehts bis hin zu Schönheits-OPs, das sind dann mal schnell 10.000,- € auf einen Sitz...
Wobei sich bei beiden Parteien die Frage stellt ob man das alles für jedes Shooting braucht - vermutlich nicht.
Fotografen besuchen Kurse und Workshops oder investieren in Fachliteratur, aber auch ein Model bildet sich in ähnlicher Weise weiter, wenn es besser werden will.
Fazit: wer seinen Part ernst nimmt investiert, egal ob Model oder Fotograf. Das hält sich wenn man wirklich ehrlich ist die Waage.
Also lassen wir doch die Aufrechnerei!
2.) Die Frage was passt und was nicht
Da sind wir am eigentlichen Knackpunkt.
TfP funktioniert nur auf Augenhöhe sauber. Ist einer der Partner dem anderen über, sorgt das meist für Frust.
Als Semiprofi mit großer Ausstattung und Gewerbeschein, einer gewissen Erfahrung und entsprechendem Portfolio passt ein gehobener Hobbyfotograf bzw. ebenfalls Semiprofi zu mir.
Einen Vollprofi werde ich nur locken können, wenn ich ihm noch was besonderes on the Top liefern kann z.B. eine tolle Lokation oder besondere Idee, ansonsten muss ich ihn zahlen.
Ein Knipser ohne Ausstattung oder ein Anfänger wird sich im Gegenzug schwer tun mich zu überzeugen, es sei denn er hat etwas auf Lager das mich sehr reizt.
So lässt sich ein gewisser Niveauunterschied ausgleichen.
Über mehrere Level weg wird es schwer, da ist es eher Almosen des "Großen" als wirkliche Win-Win-Situation. Lischen um die Ecke bekommt vom Profi genausowenig TfP wie der Knipser vom Profimodel.
Was die Ausgestaltung der Nutzungsrechte angeht ist Verhandlungs- und Vertrauenssache. Herausgabe von Raws, wer darf was nutzen und wie reagiert man bei der Möglich etwas kommerziel zu verwerten.
Das sollte jedes Team für sich selbst klären. Aber bitte im Vorfeld um Diskrepanzen vor dem Shooting zu erkennen und späteren Ärger zu vermeiden. Wenn man zusammen passt wird das unproblematisch laufen, wenn nicht und es mangelt an gegenseitigem Vertraue oder es prallen Verschiedene Auffassungen aufeinander,, sollte man einfach die Finger von diesem TfP lassen.
Keiner muß ein TfP machen, denn da gibts kein Geld und es trägt in keinem Fall zum Lebensunterhalt direkt bei.
Läuft aber alles und man kann gut miteinander, bekommen beide gute Referenzen die sich wiederum auf ihren "Marktwert" auswirken. Genau das ist aber der Sinn von TfP, nicht kostenlos etwas abzugreiffen, egal von welcher Seite.