Kategorien
Dem Beitrag kann ich weitgehend nur zustimmen.
Für mich gibt es auf beiden Seiten eigentlich drei Kategorien, sowohl bei Model als auch bei Fotografen :
Amateure für die es nur Hobby ist
Für diese Leute ist ein Shooting Freizeitvergnügen, es sollte Spaß machen, dazu beitragen dem Alltag zu entkommen und durch die Beschäftigung mit etwas anderem als dem Job den Kopf frei zu bekommen.
In ein Hobby investiert man ihm Rahmen seiner Mäglichkeiten Geld und Zeit ohne damit Profit machen zu wollen. Wenn ich hier anfange gegenseitig Kosten aufzurechnen mach ich was falsch.Wer hier sagt "schade, passt nicht in mein Budget" hat mein volles Verständnis, wer mit "da zahl ich ja dann drauf" anfängt hat denn Sinn eines Hobbies nicht verstanden und ist entweder dumm oder schiebt das als Ausrede vor und will eigentlich sagen "ich hab keine Lust"
Hobby bedeutet nicht, daß man schlecht in dem ist was man tut, denn Amateur beinhaltet ja die Liebe zur Tätigkeit, die Leidenschaft dafür. Es gibt hervorragende Hobbyfotografen- und Models. Im Hobby setzen die Leute sich unterschiedliche Schwerpunkte. Der eine geht es locker an, nicht das Ergebnis zählt sondern der entspannte, entstresste, oft gemätliche Ablau, mal ohne Leistungsdruck und Ergebnisvorgaben etwas machen ist sein Ziel. Der andere will darin Träume verwirklichen, seine überschüssigen, ungenutzten Kräfte einsetzen, ihn kickt das bestmögliche Ergebnis, er will Gas geben und powern.
Profis, die es gewerblich betreiben:
Darunter fallen für mich alle die, die eine Tätigkeit in erster Linie ausüben um damit Geld zu verdienen. Ob als Hauptberuf für den Lebensunterhalt oder als ernsthafter Nebenerwerb um sich z.B. teure Hobbys zu finanzieren oder mal in Urlaub zu fahren, Schulden abzutragen o.ä.(ernsthafter Semiprofi)
Gewerbeschein ist Pflicht, betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse auch, denn das ist ein ganz normales Unternehmen. Preise werden auf Grund der Marktlage und einer Kostendeckungsberechnung festgelegt und nicht aus dem Bauch raus generiert.
Der Profi muss neben den Ausstattungs- und Materialkosten auch Nebenkosten, Werbekosten etc. beräcksichtigen.
Profi bedeutet daß es Profession also Beruf/ Job ist.
Um als Profi bestehen zu können muß man konkurrenzfähig sein, man muss ins Geschäft investieren was Material und Ausrüstung angeht, entsprechendes Können mitbringen, den Wissensstand aktuell halten, sich weiterbilden. Die Geschäftswelt ist hart.
TfP ist für den Profi Werbung, verurscht Werbekosten, wieviel er dafür ausgeben kann ist Sache der Kalkulation und das wird bestmöglich investiert. Aufrechnen wird er nicht, aber hald nur dann TfP machen wenn er dafür gerade Bedarf hat, Werbung braucht.
Er ist schwerpunktmässig Dienstleister. Seine Kunden sind Privatpersonen ausserhalb der Shootingszene oder Firmen, andere Fotografen /Models eigentlich nur, wenn es um Events geht, dazu sind aber neben den fachlichen und kaufmännischen Fähigkeiten für Workshops und Kurse auch didaktische (nicht jeder der etwas kann, kann das auch vermitteln) und für Sharings, Events etc. logistische und organisatorische gefragt.
Wenn er überleben will, muß er gut sein. Leider gibt es auch schlechte, die werden aber langfristig der Konkurrenz zum Opfer fallen (bei Fachlicher Inkompetenz) oder konkurs gehen (bei betriebswirtschaftlicher Inkompetenz).
Möchtegern Semiprofis und Pseudoamateure:
Geld mit dem Hobby verdienen, mal schnell nebenbei ohne große Investition oder einfach das eigene etwas labile Ego puschen indem man eben "nicht nur Hobbymodel/-fotograf" ist und auf Amateure hochnässig hinabblicken kann. Der Gewerbeschein ist entweder orhanden, weil man sich damit ja quasi den Profistatus kauft und wichtig wird, oder auch nicht, denn am Fiskus vorbei kann man vom abgezockten Geld mehr behalten.
In den meisten Fällen keine sehr angenehmen Zeitgenossen, da sie einen Schein aufrecht zu erhalten versuchen und dadurch nicht integer sind. Anders als beim echten Amateur muss bei allem eine schwarze Zahl raus kommen, das Freizeitvergnügen wird als Deckmantel vorgeschoben. Anders als der Profi wird nicht sauber betriebswirtschaftlich kalkuliert, Preise entstehen aus dem Bauch raus, um das Ego durch den grandiosen Erfolg zu puschen werden Aufträge regelrecht eingekauft, Dumpingpreise gemacht oder gar Tfps als Pays ausgegeben, andererseits brüstet man sich damit mit teuren Profis angeblich TfP zu machen, dabei wurde das oft mit Gage vergolten oder an Auftragsvermittlungen als Bonus dazuverhandelt.
Die ersten beiden Gruppen haben fast völlig unterschiedliche Zielgruppen, die wenigen Bereiche in denen sich die überschneiden sind Freundschaftsdienste (z.B.Hobbyfotograf macht dem Kumpel Bewerbungsbilder oder fotografiert kostenlos die Hochzeit der Schwester) oder Werbemassnahmen (kostenlose Fotos im Rahmen eines Events, Tfp als Eigenwerbung), der Umfang ist so gering, daß man es vernachlässigen kann.
Das Problem ist die dritte Gruppe. Sie versucht die beiden anderen zu übertrumpfen. Dem Profi verdirbt sie durch Dumpingpreise das Geschäft, dem Hobbyfotografen durch unfaire Methoden und Überheblichkeit den Ruf und den Spaß an der Sache.
So sehe ich das und verstehe daher nicht was die Aufrechnerei eigentlich bringen soll.
LG
Kyria