Und warum hilft die Collage eigentlich garnicht?
Ganz einfach: weil sie ein paar Dinge suboptimal zum Ausdruck bringt.
Das Werkzeug ist der eine Aspekt, aber man mag es kaum glauben, es gibt Hobbyfotografen, die fotografieren mit Vollformat digital
Tja, und dann sind da die "Kleinigkeiten", die die Aussage der Collage gleich ins Gegenteil verkehren:
Wo sind Lichtformer? Mit punktförmigen Lichtquellen, die das Licht in homöopathischen Dosen verteilen, wird doch niemand, der das Fotografieren ernst nimmt, auf Menschen losgehen wollen?
Ein Tablet? Also darauf die die Bildbearbeitung mit der entsprechenden App ein Kinderspiel, die App braucht nicht mal RAW-Bilder!
Zoom-Objektive mit dem dekorativen roten Ring - sieht teuer aus, macht was her, und verleitet dazu, den Bildausschnitt ohne Gedanken an die Perspektive festlegen zu wollen ...
Sorry, aber die Kamera und die Objektive kosten Geld, klar. Aber mal ehrlich: ein von der Größe her brauchbares Studio kostet im Jahr im Zweifel mal locker mehr als eine 1er Canon, die Stromrechnung für das Studiolicht, die Rechner etc. wiegt die Objektive auf. Ach ja, wenn man dann noch so Kleinigkeiten im Hintergrund sieht (Server, Bildbearbeitungsrechner, Lizenzen), von Personal mal ganz zu schweigen, dann frage ich mich immer mehr, welche Aussage die Collage denn nun machen soll.
Mal im Ernst:
Es gibt Hobbyfotografen, die liefern mit "durchschnittlichem" Gerät ganz hervorragende Ergebnisse, es gibt Profifotografen, die mit "Profigerät" gerade mal Durchschnitt liefern, und es gibt - und das ist die Masse - selbsternannte "Fotografen", die mit egal welchem Werkzeug Ausschuss produzieren, weil die Grundlagen zu so elementaren Dingen wie Licht, Perspektive und Umgang mit dem Model einfach mal fehlen.
Für - grob geschätzt - 90% der Fotografen, die mit der Fotografie ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, ist die Diskussion vermutlich eh müßig. Die leben von Passbildern, Bewerbungsfotos und solchen Dingen. Die haben im Zweifel nicht mal die Zeit, sich über TfP oder freie Arbeiten den Kopf zu zerbrechen.
Im Grunde ist die Frage, ob man TfP macht (es sich also leisten kann, sowohl finanziell als auch qualitativ), ein echtes Luxusproblem
Gruß Robert