TfP versus Pay; Hobbyfotograf ./. Profi; gut gegen besser???
Ich habe eben hier im JC ein Angebot von einem Fotografen gelesen: Shooting 2-3 Stunden, Kosten nur 140 Euro inklusive 3(?!) bearbeiteter Fotos. Mir dann das Profil von dem Fotografen angesehen. Nichts Besonderes, weder besonders gut, noch besonders schlecht. Eher die Art von Fotos, die man auch in jeder Stadt in den Schaufenstern von Fotografen mit eigenem Studio sieht. Und wie sie ein ordentlicher Hobbyfotograf, der sein Handwerk versteht, auch hinbekommt.
Das Angebot natürlich mit dem Hinweis, dass man gerne weitere "Favoriten" kaufen könne (Preis wurde nicht genannt).
Das ist ein typisches Angebot, wie man es immer wieder sieht. Und von dem mir auch die Damen berichtet haben, mit denen ich auf TfP-Basis geshootet habe. Eine Art Lockvogelangebot quasi. Denn bei einem dreistündigem Shooting kann man ja bei einem Profifotografen erwarten, dass da mehr als nur drei wirklich gute Fotos heraus kommen.
Also spekuliert man da wohl darauf, dass man das "große Geld"
nicht mit dem eigentlichen Shooting macht, sondern mit dem Geschäft, die zusätzlichen Fotos verkaufen zu können.
Da wundert es mich nicht, dass gerade hier im JC immer mehr Interessenten sich nicht für Pay-Shootings interessieren und bereit sind, dafür mehr oder weniger Geld auszugeben, sondern oft ganz bewusst TfP-Angebote suchen oder gar gezielt ausschreiben. Auch wenn die "Kunden" vom Aussehen eher weniger interessant sind für einen echten Fotografen, der bei TfP-Ausschreibungen ja eher an Models denkt, deren Fotos eine Bereicherung für sein Portfolio darstellen.
Und da sind wir in der Zwickmühle, die immer wieder beschrieben wird. Auf der einen Seite der Fotograf, der von seinen Fotos leben will oder gar muss. Auf der anderen Seite der Hobbyfotograf, für den das Ganze ein Hobby ist (und Hobbys kosten normalerweise Geld). Der schon froh sein kann, wenn er einen Unkostenbeitrag verlangen kann.
Und dann ist da der "Kunde", der sich zwischen den beiden entscheiden soll/muss/darf. Dass da die Wahl eher auf den Hobbyfotografen fällt, ist eigentlich klar. Und wenn dann noch negative Erfahrungen beim Profi dazu kommen, wen wundert es dann, dass die Kundschaft unzufrieden wird.
Eine Bekannte von mir hatte vor über 6 Wochen ein TfP-Shooting, allerdings mit einem Profifotografen. Im Shootingvertrag war vereinbart, dass sie die bearbeiteten Fotos kurzfristig zur Verfügung gestellt bekommt. Bis heute hat sie trotz mehrfacher Erinnerungen kein einziges Foto zu Gesicht bekommen. Und nein, der Fotograf ist nicht etwa krank, er macht nach wie vor hier im JC aktiv Werbung für sich.
Grund für sein Verhalten? Man kann nur spekulieren. Sind die Fotos etwa misslungen? Entsprach das Model vielleicht doch nicht seinen Erwartungen, die er an sie hatte? Oder ging es ihm gar nicht so sehr um die Fotos, sondern um etwas ganz anderes, das er dann aber nicht bekommen kann?
Alles nur Spekulationen, aber so ein Verhalten schädigt nicht nur seinen eigenen Ruf, sondern auch den der Kolleginnen und Kollegen.