Genau
CarelessLove, da hat wohl jemand nicht realisiert, dass Du als Mod diese Thematik für alle Mitglieder eingestellt hast und nicht weil der TE da persönlich "Nachholbedarf" hat.
Lesen UND Verstehen scheint bei einigen ja immer wieder ein mächtiges Problem zu sein
. In dem betreffenenden Thread kamen einige sogar auf die absurde Idee, "tfp" würde etwas über die Qualität des Fotografen oder seiner Arbeit aussagen. Absoluter Blödsinn.
Man muss "tfp" nicht groß und lang erklären, dazu gibt es unzählige Ergebnisse im Netz.
Kurzform:
Die Bezeichnung TFP steht für time for prints, dies ist eine Vereinbarung zwischen dem Fotomodel und dem Fotografen. Diese Vereinbarung sieht vor, dass ein Model nicht entgeltlich für die Arbeitsleistung entlohnt wird sondern durch Abzüge der entstandenen Aufnahmen. Auch der Fotograf erhält kein Entgelt für seine Fotografie.
Das kann dann aber auch heißen, dass der Fotograf dennoch einen kleinen Obolus erhalten/verlangen kann. In dem Beispiel des vom TE genannten Thread wird das ja wohl so ein, dass ein Fotograf Reisekosten hat. Warum soll er die allein tragen? Und auch noch an zwei Tagen?
Dann verbringt er jede Menge Zeit am Rechner bei der Selektion und Nacharbeit. Meißt ja auch vorher schon, denn ein gutes Shooting (egal ob Hobby- oder Berufsfotograf) gehört vernünftig vorgeplant/organisiert. Vom evt. Locationguck, den Vorgesprächen mit den Models und und und.
Das sollte sich Jede/r vergegenwärtigen, der dann wirklich tolle Bilder haben möchte - oder sich eben sein Handy schnappen und "vor den Spiegel gehen"
Ganz nebenbei habe auch ich kein Verständnis für die immer nur nach TFP's fragenden. Dazu sollte man wissen, woher das kommt. Früher, zu analogen Filmzeiten, war die Fotografie noch viel teurer, was schon an den Materialien und deren Verarbeitung (Entwicklungen usw.) lag. Newcomer-Models hatten einfach nicht ausreichend finanzielle Mittel, um an ihre ersten gute Bewerbungsfoto zu kommen.
Sie suchten und fanden quasi Interessensvertreter, wie eben den Fotografen, der ambitioniert aber noch mit wenig Foto-Vita am Start war. Die taten sich zusammen und führten ein TFP-Shooting durch. Im gegenseitigen Einvernehmen. Beide konnten ohne sich finanziell strecken zu müssen mit dem neuen Bildmaterial ihr Portfolio erweitern.
Dann verrohte die Begriff immer mehr. In der heutigen digitalen Zeit, wo jeder Hans und Franz in den Technikmarkt geht, sich ein Kamera-/Objektiv-Bundle für kleines Geld um den Hals hängt und auf Fotograf losmacht, lauern gerade diese Jungs auf TFP-Angebote. Ist ja cool - "Titten und Poschis" umsonst sehen, mal eben schlecht (weil ohne fachliche Ahnung) knipsen und ggf. noch etwas anbaggern. Mit der P-Funktion (nein, steht nicht für Profieinstellung
) bekommt man im Bildbeabeitungsprogramm schon "irgendwas" hin.
Auf der anderen Seite die Vielen, denen es manchmal auch garnicht auf Qualität ankommt, sondern nur jemanden suchen, der eben die Kamera weiter weg halten kann, als sie es mit dem eigenen Ärmchen können. Kamera auf ein Stativ setzen, Selbstauslöser anwählen und dann in den Aufnahmebreich zu flitzen ist ja auch eine Kunst für sich. Also muss da irgendjemand her ...
Soweit der Auszug nicht seltener Praxis, über die sich (Hobby)-Fotografen und manch' Mensch/(Hobby-)Model zurecht aufregen darf, wenn nicht sogar muss.
Hobbyfotograf oder Berufsfotograf? Da gibt es in der Regel keinen Unterschied in den Bildergebnissen abzuleiten. Vor vielen Hobbykönnern ziehe ich regelrecht den Hut, weil ihre Arbeit mit Verstand, fotografischem Auge und durch hochwertiges Equipment einfach erste Klasse ist ... so wie manch' Profi auch eher ein schlechter seiner Zunft ist, weil er vllt. nur ein Spezialgebiet hat (z.B. Tiere oder Architektur), mit einem Indoor-Shooting mit (Erotik-) Models oder ihrer Inzenierung in einer tollen Location aber hoffnungslos überfordert ist.
Wer hier oder woanders nach einem Fotografen sucht, sollte sich in erster Linie anschauen, wie flexibel, mit welcher Bandbreite die/der arbeitet. Dann kann über eine individuelle Vereinbarung gesprochen werden.
Wer nach TFPs sucht, den Fotografen aber nicht ein einziges Foto (nach Absprache) für sein Portfolio nutzen lässt und keinerlei Entgelt parat halten möchte, beleidigt in meinen Augen die ganze Fotografenzunft. Den Herrschaften kann man dann auch Fragen nach anderen kostenlosen Dienstleistungen stellen (Friseur, Reifenwechsel/KFZ-Werkstatt usw.).
Die gibt's nämlich auch nicht auf lau!