Zeit für Bildauswahl
Inspiriert durch den Beitrag "Warten auf Bilder" möchte ich dafür plädieren, sich bei der Bildauswahl sehr wohl Zeit zu lassen.Stellen wir uns vor, Fotograf*in trifft Model, macht 500 Bilder und gleich nach dem Shooting werden die Bilder zur Auswahl durch das Model hochgeladen. Was ist der oder die Fotograf*in dann mehr als ein Auslöse-Betätiger?
Das ist klar überspitzt. Aber erst heute habe ich einen Beitrag gehört, in dem es darum ging, dass gerade auch der Prozess der Bildauswahl ein zentraler Teil des kreativen Schaffens ist. Es war die Rede von Bildern, die über nacht verschimmeln - Bilder also, die am Abend noch toll empfunden wurden, am nächsten Morgen plötzlich ihren Zauber verloren hatten. Oder Bilder, die erst nach einiger Zeit ihre Magie entfalten.
Ich stelle als Fotograf keine Bilder zur Verfügung, die mir nicht gefallen. Insofern gibt es von mir nicht einfach alle Bilder nach einem Shooting. Meist sichte ich die Bilder aber recht rasch und wenn es mehrere Bilder einer Szene gibt, die mir gleich gut gefallen, stelle ich diese bereit und frage nach den Favoriten der Models - denn da hat jeder und jede auch gewisse Kriterien, was gefällt und was nicht.
Also, ich möchte eine Lanze dafür brechen, sich Zeit für die Bildauswahl zu nehmen, bin aber gespannt, wie das andere Fotograf*innen sehen und wie auch Models das wahrnehmen, vielleicht auch bei unterschiedlichen Fotograf*innen das so oder so erlebt zu haben.
PS: Es geht mir nicht, das andere Thema zu wiederholen, sondern mehr um die Frage, wieviel Zeit sich andere für die Bildauswahl lassen und wie wichtig die eigenen Ansprüche an die Bilder bei der Weitergabe sind.