Kreativität ist eine Sache, die technischen Grundvoraussetzungen sind eine andere.
Um die Vorgaben des TO nochmal aufzugreifen:
Fläche des Zimmers: (2,20 x 3,80). Also, ich möchte da hauptsächlich Menschen fotografieren, ob im Ganzen oder in Teilen ergibt sich spontan.
Objektiv meiner Kamera hat 17-55mm bei 1,6 Crop-Faktor
Fangen wir mal bei der Breite des Zimmers an: 2,20m. Wenn da links und rechts Blitze rein sollen und da vielleicht auch noch eine Softbox oder ein Stiplight, dann braucht man dazu links und rechts mindestens 70cm - fällt also schon mal fast eineinhalb Meter von der Breite weg. Bleiben also 80cm 'Aktionsradius' in der Breite - oder weniger.
Für Portraits sicher ausreichend, aber der TO spricht von Ganzkörperaufnahmen.
Damit es keinen Schlagschatten gibt, sollte das Model Abstand zum Hintergrund haben. Bei mir ist das ein Meter oder mehr. Unter 70cm wird es schwierig, - es sei denn, man hat genug Platz um den Hintergrund rundum sehr gut auszuleuchten - dagegen spricht aber die Raumbreite.
3,80m Länge - das Model einen Meter vor dem Hintergrund, bleiben 2,80m - wenn sich der Fotograf an die rückseitige Wand presst. Wenn er das nicht macht, dann geht nochmals mind. ein halber Meter verloren. Bleiben 2m bis 2,30m Abstand zwischen Model und Fotograf.
So, nun sagen die Grundlagen der Menschenfotografie, dass man - um unvorteilhafte Verzerrungen zu vermeiden- Brennweiten ab 50mm verwenden soll. Besser wären 70mm aufwärts.
Der TO hat ein Objektiv, was gerade mal 55mm kann - Crop hin oder her. Was die Verzeichnung betrifft, ist das m.E. unrelevant, weil das Crop ja nur den Rand des Bildes abschneidet, aber an den physikalischen Eigenschaften des Objektivs nichts ändert.
Will man das schönreden, dann rechnet man das Crop hoch - würde bedeuten, dass etwa 35mm Brennweite des vorhandenen Objektivs den 50mm 'soll' für Peoplefotografie entsprechen.
35mm Brennweite an APS-C hat einen Öffnungswinkel von 37,5 Grad, runden wir auf 40 Grad.
Berechnen wir mal eine Hochformat-Ganzkörperaufnahme. Weil man ja unten und oben sicher ein wenig Rand haben will, mache ich es mir einfach und runde auf 2m Höhe (des zu fotografierenden Objekts) auf.
APS-C: Hochformat = 2/tan(40 Grad) * 1,6 = 3,81m Entfernung um 2m Höhe abzubilden.
Soweit die technischen Einschränkungen.
Jetzt kommt die Kreativität.
Ich würde mit die Mühe nicht machen, den Raum als Studio einzurichten. Eher würde ich mein Wohnzimmer umgestalten, so dass ich die Möbel vor einer Wand relativ einfach wegrücken könnte, um davor ein wie auch immer geartetes Hintergrundsystem installieren zu können.
Meiner Meinung nach - und das meine ich nicht überheblich - ist es der falsche Denkansatz "
besser eine Besenkammer als gar kein Studio".
Denn wenn Du wert auf gute Bilder legst, dann geht das halt nur unter Einbeziehung der technischen Grenzen.
Fred