Sie_2002
Ich kann Dir sehr gut nachempfinden - das/die KindEr sind zwar noch da und doch nicht da.
Das war auch für mich eine schwierige Situation, vielleicht noch
schwieriger als die Zeit danach, als sie schon ausgezogen waren.
Ich wünschte mir so sehr ein "richtiges Familienfest"!!!
Aber was war? Kids haben ihre Geschenke ausgepackt und
haben sich dann in ihre eigenen Zimmer zurückgezogen,
oder waren anschl. noch mit Freunden verabredet und Muttern
sass alleine da ....:-(
Einmal lud ich an Heiligabend ein befreundetes Pärchen mit Sohn ein, der im Alter meiner Söhne war (ca. 15-18).
Was war ich erstaunt, dass meine Söhne sich vehement gegen diese
Einladung gewehrt haben!
Sie wollten keine "fremden" an Heiligabend dabei haben - das wäre dann kein richtiges Famlienfest mehr usw. Mein Ältester mente, dass wenn ich mir Freunde einlade, er dann auch zu Freunden gehen würde. Die beiden setzten mir richtig zu mit ihrer Forderung, Mama
ganz für sich allein zu haben. Die Diskussionen zogen sich über Tage,
Ich argumentierte damit, dass sie mich ohnehin nach dem Essen und Geschenke-Auspacken allein lassen und sich auf ihre Zimmer verziehen - und ich mir deshalb Gesellschaft einlade, weil sie mir
ihre Gesellschaft entziehen.
Ich glaube, diesmal haben sie mir zum allerersten Mal wirklich zugehört!
Es blieb bei der Einladung.
Mein ältester Sohn machte seine "Drohung" wahr und ging gegen 21.00 h zu seinen Freunden.
Mein jüngster Sohn blieb bei uns im Wohzimmer - aber fragt nicht, wie!
Er sass mit versteinerdem Gesicht, stocksteif im Sessel, sprach kein
einziges Wort (ich glaube, er war damals 13-14) Mundwinkel nach unten und beobachtete uns.
Meine Versuche, ihn in unsere Unterhaltung mit einzubeziehen quittierte er mit einem wütenden Blick - zum Reden hat sich Sohnemann nicht herabgelassen ....
Diese Haltung hielt er bis Mitternacht durch!
Punkt 0 Uhr erhob er sich und ging mit einem kurzen Gute-Nacht-Gruss in sein Zimmer.
Könnt Ihr Euch das bildlich vorstellen?
Er ist da geblieben, weil ich mich beschwert - hat aber versucht,
eine schlechte Stimmung zu verbreiten und mir mit seiner ganzen Haltung zu zeigen: So, ich bin jetzt da - das hast Du davon, dass Du darauf bestanden hast und Gäste einludst
Aber ..... und ich dachte, ich höre nicht richtig - einige Tage später rückte er damit raus, dass es ihm im Grunde gut gefallen hat,
so ein Weihnachten mit Freunden :-)).
Ja, die lieben Kinder. Wollen selbst alle Freiheiten geniessen, doch die Mama soll ausschliesslich für sie da sein - auch wenn sie unerwegs ist - Hauptsache, sie wissen, dass die Glucke im Nest sitzt :-))
Das ist zwar irgendwo rührend, doch wo bleibt hier die Gleichberechtigung :-))))
Jedenfalls hat sich seit diesem Heiligabend Einiges bei uns geändert - ich liess sie ziehen und sie sträubten sich nicht mehr, wenn ich Gäste einlud oder selbst eingeladen war.
Doch das war die Zeit, als sie noch zu Hause waren.
Als sie dann ganz auszogen, kam doch das Leere-Nest-Syndrom,
ganz besonders an Weihnachten - darüber berichtete ich bereits und
hielt mir z.B. auch diesen Vorfall immer wieder vor Augen.
Trotzdem hat es lang gedauert, bis ich dem Gewesenen nicht mehr
nachtrauerte.
Auch wenn der Kopf weiss, dass Weihnachten "ein verlängertes Wochenende ist - die Seele braucht manchmal etwas länger ......
Aber verlasst Euch drauf, irgendwann sind Kopf und Seele auf einer Höhe und dann könnt Ihr die neue Freiheit geniessen ,,,,,;.)