mit Gefühlen umgehen können...
eine durchaus ernst zu nehmende Angelegenheit.
Zunächst ist Voraussetzung, sich seiner eigenen Gefühle und Bedürfnisse überhaupt einmal klar zu werden.
Schlimm ist es, zu "glauben" man hätte dieses oder jene Gefühl, weil wir durch Erziehung und sonstige gesellschaftliche Prägung verlernt haben, wer wir eigentlich wirklich sind und gar nicht mehr richtig "fühlen" können. Wir haben es vielfach verlernt oder verdrängt!
Wenn wir nicht wissen, wer wir sind, was wir möchten... also uns ständig eher fremdbestimmen lassen, wie sollen wir uns dann auf unsere wahren, intimsten, ureigensten Gefühle besinnen können?
Vielleicht werden wir sogar abhängig von den Gefühlen anderer.
Stellt Euch doch mal die Frage: Liebe ich meinen Partner wirklich oder bin ich mit ihm zusammen, weil ich nicht alleine sein kann!
Emotionale Abhängigkeit ist keine echte und aufrichtige Liebe!
Bei mir hatte der Kopf und meine - bestimmt seit der Kindheit an - untergrabenen Gefühle zu einem fast unüberbrückbaren Zwiespalt geführt. Ich wollte meine Gefühle rausslassen und sie waren in einer Zwangsjacke eingesperrt...
Mit der Erkenntnis gab genau zwei Möglichkeiten:
Irgendwann wäre bestimmt ein psychischer Super-Gau fällig gewesen oder aber - und dafür habe ich mich entschieden: ein knallharter break und beginnende Selbstreflexion. Bruch mit Freundschaften, Bekannten, alten Lebensgewohnheiten, Lebenseinstellungen, Überwinden von Ängsten und Selbstzweifeln.
Es waren harte Monate und bewusst gewählt auch oft einsame Monate, denn die Distanz zu Menschen, mit denen man sehr häufig zu tun hatte, musste gewahrt werden, um festzustellen, ob mir diese Menschen gut tun oder nicht!
Meine Gefühle habe ich geordnet, konnte neu zu diesen stehen. Ich habe neue Menschen kennengelernt, denen ich anders, unbelasteter und unvoreingenommen begegnet bin. Mein Bekanntenkreis hat sich erheblich verändert.
Ich kenne mittlerweile so viele Menschen, die diese Phase selbst durchgemacht haben und nun wissen, wie sie mit sich selbst, ihren Gefühlen und mit entgegengebrachten Gefühlen (positiv uns negativ) umgehen können. Diese Menschen jammern nicht über die Vergangenheit, sondern bejahen die Zukunft.
Diese Menschen sind auch für mich ein immer wiederkehrender Motivator, genauso an meiner veränderten Lebenseinstellung weiter zu arbeiten und diese auszuleben.
Denn ist ist tatsächlich "Arbeit". Man kann sich nicht einfach gedanklich "umpolen" und sich selbst innerhalb von kürzester Zeit um 180 Grad verändern. Es ist ein neuer, immer fortwährender Lebens-Prozess.
Mit dem Erfolg, dass es Spass macht, jeden Tag aufzuwachen und den Tag zu leben und zu erleben!
Was ich möchte und wenn ich dabei ein gutes Gefühl habe, das mache ich, auch wenn ich erst einmal über einen Schatten springen muss. Denn die "Belohnung" ist erneut mehr Selbstvertrauen und die Erkenntnis: Hey, es war doch nur ne Mücke und kein Elefant!!!
Merke ich, dass sich emotionale Spannungen aufbauen, frage ich sofort. Liegt es an mir? Muss ich etwas ändern? Blockiere ich mich mal wieder selbst? Geht es mir deshalb nicht gut?
Wenn dem so ist, kann ich das verdammt noch mal umgehend ändern. Das übernimmt kein anderer für mich, wie z. B, früher die Eltern oder evtl. ein Partner oder, oder oder...
Selbstverantwortung, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen und aktives Handeln...
Wenn dies alles vorhanden ist, dann kann ich alle positiven und auch negativen Gefühle, die mir von anderen entgegengebracht werden und die ich gegenüber anderen empfinde, zunächst annehmen und dann für mich - und nur für MICH - entscheiden, wie sehr ich diese Gefühle an mich heranlasse, ob ich sie er_leben oder durch_leben möchte oder ob ich sie abblocke.
Nur wer alle Gefühle bei sich selbst aktiv durchlebt hat, kennt auch seine emotionalen Grenzen, Kann lachen, weinen, wütend sein, Neid oder sogar Eifersucht empfinden, anderseits anderen auch von Herzen etwas gönnen, sich mit anderen freuen.
Ich hätte nie gedacht, dass ich ein so emotionaler Mensch bin. Aber ich bin froh, dass ich mich entdeckt habe. Mit freuen kann
und auch ab und zu heule
.
Aber an das Weinen kann ich mich fast nicht mehr erinnern. Denn dafür lache ich viel zu gerne
Ich lebe und er_lebe mich und das ist doch wunderschön. Denn ich bin authentisch... Na ja, nahezu
... Es ist halt immer wieder aktive Arbeit mit mir selbst
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Ich finde diesen thread von
ananga oder auch ähnliche threads bei joy immer wieder interessant, denn sie appellieren ein wenig:
Mach doch mal wieder eine Pause, gönne Dir Zeit für DICH und reflektiere Dein derzeitiges Leben und die Lebensumstände.
IST ES DEIN LEBEN oder lebst Du das Leben anderer, um diesen zu gefallen, ihre Gefühle nicht zu verletzen, auf Kosten Deiner eigenen Gefühle???
So habe ich den thread nach dem Einstellen gelesen, ein wenig verfolgt, mir Gedanken über mich gemacht und hier wieder ziemlich viel "Lebensweisheiten" heruntergesülzt
ABER: ich freue mich, dass ich den turn around geschafft habe und mich jeden Tag neu erfinde und einfach lebe und genieße!