Entzerrt
Das, was "Sie1969" anspricht, tritt nicht nur im Bereich von Beziehungen, Affären, Sex und Erotik auf. Ich sehe dies als mangelnde Ehrlichkeit und nicht mehr vorhandenen gegenseitigen Respekt, was ein grundsätzliches Problem, das in den letzten Jahren immer stärker in den Vordergrund tritt, in unserer Gesellschaft darstellt. Ich möchte es auch so bezeichnen: "Man geht nicht mehr miteinander um, man geht gegeneinander vor!" und stellt die Befriedigung des eigenen Ego´s an erster Stelle. Als beruflich Selbstständiger, der direkt mit "Endkunden" zu tun hat, könnte ich mittlerweile nicht nur ein Lied davon singen, sondern ein abendfüllendes Werk interpretieren, bis mir die Stimme versagt.
Ich denke schon, dass es in punkto Liebe und Sex bei Männern und Frauen unterschiedliche Auffassungen und Empfindungen gibt, deren Ursprung bereits schon sehr weit zurückliegt. Schaut man mal ins Tierreich, in dem das Natürliche und Ursprüngliche ja noch wesentlich deutlicher vorhanden ist, ist es doch so, dass es vornehmlich der männliche Part ist, der sich mit möglichst vielen Weibchen paart, um möglicht viele starke Nachkommen zu zeugen. Das Weibchen hingegen hält das Rudel zusammen, ist ja auch der eigentliche Rudelführer (mit einem gewissen
ist das mit dem Rudelführer bei uns Menschen ja ähnlich). Das Weibchen kümmert sich "liebend" um Nachwuchs und Familie, das Männchen spielt den Sexprotz und kümmert sich darum, dass die, vornehmlich "seine" Art weiterbesteht.
Ich möchte die ganze Sache jedoch gerne ein wenig entzerrt betrachten. Es wird immer wieder Menschen geben, die extrem zur einen oder zur anderen Seite tendieren. Dazwischen gibt es jedoch viele Schnittmengen, zwar auch mit unterschiedlichen Betrachtungsweisen und Empfindungen, die aber weitaus weniger auseinanderdriften, als allgemein angenommen. Das eigentliche Problem hierbei scheint mir zu sein, dass das vom Einen gesagte vom Anderen oftmals anders aufgefasst wird. Mit Verhaltensweisen ist es ähnlich, oft versteht die oder der Gegenüber etwas ganz anderes, als man selbst ausdrücken wollte. Auch hier spreche ich aus Erfahrung, aus dem privaten, sowie auch aus meinem beruflichen Leben.
Letztendlich sind es auch Lebenserfahrungen, die einen im Umgang mit Liebe und Sex prägen. Einen für mein Empfinden sehr guten Beitrag hierzu hat am Ende der letzten Seite "corleonero" eingestellt, einen Beitrag, den ich für mich zu 100% mit unterschreiben könnte, ich hätte diesem auch nichts hinzuzufügen.
Für mich steht auch in Bezug auf das körperliche Vergnügen Ehrlichkeit und Respekt an erster Stelle und somit auch das zwar bekannte aber oft nicht gelebte: "Behandle einen Anderen niemals so, wie Du selbst nicht behandelt werden möchtest!" Ich gaukle keiner Frau etwas vor, nur um sie ins Bett zu bekommen, ich suche mir die für meine Bedürfnisse passende Person, die ähnlich tickt wie ich. Das heißt aber auch, dass der Platz neben mir oftmals leer bleibt. Aber, nicht die Masse machts, sondern die Klasse. Und die bekomme ich nur, wenn es zwischen beiden passt und jeder das Gleiche sucht, empfindet und lebt.