Wer ist glücklicher? Der viel im Leben hat oder der der am Wenigsten braucht in seinem Leben!
Hi Sunny,
Ihr Lieben,
ich denke, dass Deine Frage eine ganze Menge Raum zur Interpretation lässt:
Du schreibst ja nicht,
wovon jemand viel im Leben haben sollte, und damit lässt sich für mich die Frage auch nicht so ohne weiteres beantworten.
Viele Freunde, viel Liebe innerhalb oder sogar auch außerhalb der Familie, viel Gesundheit, viel Lebensfreude, viel Zufriedenheit, viele Gefühle, viel Geborgenheit, viel Sex, viel Musik, viel Glück, viel Zärtlichkeit, viele sonnige Tage..innerhalb und außerhalb des Herzens, viel Natur...
...diese Reihe könnte man jetzt sicherlich noch eine ganze Zeit lang fortsetzen... ich denke, wer davon
viel in seinem Leben hat, kann sich erst einmal sehr glücklich schätzen. Und alle diese Dinge sind doch "bei enger Auslegung" erst einmal völlig unabhängig davon, wie viele Euros oder wie wenig Cents wir in unseren Brieftaschen haben.
Und genau so einfach lässt sich für mich auf den ersten Blick erst einmal der 2. Teil Deiner Frage beantworten:
...der am Wenigsten braucht im Leben?
Nun, wenn jemand
wirklich damit glücklich werden kann, dass er wenige Dinge braucht, dann ist das doch vom Grundsatz her erst einmal sehr beneidenswert.
Neulich gingen mir einige Gedanken zu Deiner Frage durch den Kopf, als ich mal wieder einem der wenigen Schäfer in Deutschland mit seiner Schafsherde begegnete... wäre das ein Leben für mich??
Jeden Tag woanders übernachten? Selten den Luxus von Strom und warmen Wasser haben? Die Nässe? Die Kälte? Die Ungewissheit, was "morgen" passieren wird? Dafür andererseits eine sehr innige Beziehung zur Natur, zum Universum, zu den Tieren... Zeit, Ruhe zum Nachdenken? Vielleicht dadurch viel mehr in sich gekehrt sein?
Ich finde insbesondere die positiven Seiten und Aspekte "des einfachen Lebens" durchaus immer wieder verlockend, bin mir für mich selbst aber auch sehr sicher, dass ich dem materiell enthaltsamen Leben sehr schnell überdrüssig werden würde. Ehrlich gesagt bin ich durchaus ein luxus- und konsumorientierter Mensch: Ich weiß meine warme Wohnung sehr wohl zu schätzen, genieße die Mobilität, freue mich immer wieder auf´s Neue darauf, sowohl eine schöne Flasche Wein zu öffnen, als auch eine tolle Reise mit meinen Kindern anzutreten, ...und auch die eine oder andere Freude des Lebens lässt sich ohne Geld nur sehr schwierig verwirklichen.
Persönlich versuche ich einen Ausgleich zu meiner Konsumorientierung dadurch zu schaffen, dass ich mir von Zeit zu Zeit vor Augen führe, dass
nichts auf dieser Welt selbstverständlich ist. Für mich ist das hilfreich und wichtig, um mit mir selbst zu diesem Thema "im Reinen" zu sein.
Lieben Gruß