Swingen als Selbstschutz ?

habe allerdings schon lange den Wunsch es zu werden, eben auch aus dem Grund des Selbstschutzes und des "eine Frau nicht verletzen wollens" .

Selbstschutz darum, weil in der Vergangenheit Frauen, welche ich in mein Herz geschlossen hatte und wir beide eine langfristige Beziehung eingehen wollten, unsere Beziehung sehr verletzend beendet haben.
Das schmerzt auch (besonders?) Mann... und irgendwann will er/ich (obwohl ich mir so sehr eine verbindliche Beziehung wünsche) diese nicht mehr - aus reinem Selbstschutz- Leider!

Ganz sooooo einfach ist das nicht!
Die eigene Lebensgeschichte kann einen Mann zum Swinger machen .
Wenn man sich ungeliebt und unattraktiv fühlt , wenn einem die Besuche im Puff zu demütigend sind , wenn man(n) über Jahrzehnte hinweg garkeinen Sex hätte ohne dass dieser in einem "organisierten" Rahmen stattfindet----dann ist Swingen eine unverzichtbare Alternative. Es gibt da auch keine "Versagensängste" .Wenn man das Gefühl hat "mmh , könnte schiefgehen" lässt man es , oder man versucht es trotzdem. Denn beim Swingen kann es aufgrund der Anonymität im Grunde "egal" sein ... man sieht sich ja nicht wieder .
Viele - so wie ich auch - peppen oft nur ihr eigenes Kopfkino auf . indem sie als Voyeur und Zuschauer wertvolle Anregungen für die Selbstbefriedung erfahren .

All das ist - zumindest bei mir - anfangs oder immer mit Scham /Schuldgefühl /moralischen Zweifeln behaftet . All das ist nicht das wonach wir (ich) strebe(n) .All das ist nur Ersatz für das Wahrhaftige und das Einzigartige .
Leider ist diese wahre Liebe nicht allen Menschen vergönnt . Es passt eben nicht auf jeden Topf ein Deckel!
Und dann gibt es noch die - sogar beim Swingen- große Angst vor Zurückweisung und Ablehnung . Diese große Angst ist eine Hemmschwelle , die einem manchmal das ganze Leben verschließt , weil man(n) eben nicht mehr zurückgewiesen oder gar verletzt werden möchte . Deshalb ist die offensichtliche Oberflächlichkeit ein gutes Ventil , eine Alternative , der einzige Weg zu Körperkontakt . Auch schließt Swingen Treue nicht aus . Selbst Swinger , die nicht nur sehend/wichsend vor den Matten stehen (also selbst gar keinen Sex haben- außer mit sich selbst) ,auch aktive Swinger können konsequent und nur für sich im eigenen Oberstübchen die Grenze für das Fremdgehen festlegen . Der Eine denkt sich fremd , der Andere grapscht sich fremd , der Nächste fingert / vögelt etc. sich fremd. Viele empfinden Streicheln und Küssen als besonders intim ; Männer in Partnerschaften verzichten beim Swingen deshalb vielleicht dann darauf ; Männer ohne Partnerschaften sehnen sich danach - erkennen aber das der obenbeschriebene , organisierte Rahmen (der Club , die Party , das Gruppentreffen) nicht für diese Begegnungsform geeignet ist .
Es gibt sooo viele verschiedene Gründe für Männer zu swingen wie es Männer gibt , die swingen. Manche machen es vielleicht auch nur , weil es einfach , oder billig , oder oder vielfältig ist , oder weil sie Hedonisten sind . Des reicht jetzt ! Dank für die Frage!

Guter, ausführlicher Beitrag von xxlschottenrock
und dennoch nicht umfassend, weil, wie er selber schreibt, das Swingen halt nun mal sehr fassettenreich ist.

Ich bin mir nicht sicher, wann das Wort Swingen überhaupt Anwendung finden kann. Ich denke vor allem dann, wenn eher Unverbindlichkeit gewollte Voraussetzung für das Tun ist.

Ich selbst werde im Moment auch als Swinger eingestuft, wobei ich dies nicht als Lebensphilosophie mir auf die Fahne geschrieben lassen möchte, weil ich eher doch zur Monogamie neige und darin eher Erfüllung sehen könnte, wenn viele Dinge passen.

Natürlich habe auch ich die Erfahrung gemacht, welche Kollisionen in der Partnerschaft so vorkommen können, die Beiden dann sagen "nein, das ist es nicht" und leicht neigt man dann dazu bedachter zukünftig in der Partnerwahl vor zu gehen, den eigenen Gefühlen gelassener zu schauen und sich eher zu erwärmen, als sich überströmend auf zu heizen. Ein Selbstschutzmechanismus...


Aber genau das wäre es und ist es dennoch nicht, was mich erfüllt, denn ein wenig Herz darf auch beim Swinger sein und ich weiß, dass ich als Mann da nicht alleine da stehe. Auch Männer wollen nicht alle nur poppen und Tschüß... "und danke für das Stück Fleisch".

Ich mag es den Damen (auch den Paaren) mehrfach zu begegnen, oftmals danach auch ein persönliches Date, ein Wiedersehen noch im alten Leben, teils entstehen so auch Freundschaften, auch solche, die nicht nach Sex verlangen, ihn aber offen halten, ohne dass es zu Pflicht wird oder gar eingefordert. Das ist das Wunderbare an meinem "Swingen" und noch wunderbarer daran ist, wenn man den Freundinnen ehrlich in die Augen schauen kann, weil sie voneinander wissen oder sogar selbst Freundschaft untereinander hegen.

Ich gebe zu, dass ich durch diesen, z.Z. ausreichend erfüllenden und weniger belastenden Lebenswandel die Entscheidung zur festen Partnerschaft etwas verzögere, doch sollte es dazu kommen (wo die Liebe hin fällt...), so werden meine Freundinnen es mir auch nicht krumm nehmen, wenn sie sich zum Swingen dann möglicherweise jemanden Anderes suchen müssten und sich dennoch nicht von mir ab wenden. Auch ich bin ersetzbar...

Mit bestem Gruß, Latex-As

Hm, bisher nur Herren zu diesen Thema...und dabei bin ich sehr interessiert auf die Sichtweise von Damen. Eine gute Bekannte meinte eben...
ja, es wäre wohl Selbstschutz
:"Verletzwerden.....genau das will ich nicht mehr erleben, deshalb habe ich mich der Polyamorie zugewandt "
Sie hat also auch mehrere Sexual Partner ,legt sich nicht fest und zu den "festen" Polyamore Partner kommen ständig neue Männer dazu


Für sie ist es Selbstschutz

Dann mal aus der Sicht einer bekennenden Nicht Swingerin. Bevor ich mich dieser Unverbindlichkeit hingeben würde, erlaube ich eher, dass ich das eine oder andere Mal mir meine Blessuren hole und mich dann nach der für mich passenden Zeit davon erhole. Für mich gehört zu wirklich gutem Sex eben das Gefühl der Vertrautheit dazu. Ja auch das Gefühl der Verbindlichkeit ist für mich von Nöthen, um mich total gehen lassen zu können. Dies heißt jedoch nicht, dass dies in Form von Besitzanspruch abgehen muss, denn darauf stehe ich ebenfalls nicht, da ich der Ansicht bin, das kein Mensch dem anderen gehört. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Jedoch verstehe ich auch Ängste von anderen, sich aufgrund von gemachten Erfahrungen nicht mehr auf ein Wagnis einlassen zu wollen, jedoch ist dies eben nicht mein Ding.

Ich denke nicht. Bei mir geht es um ausprobieren, Spaß haben und wenn möglich auch aneinander/ miteinander wachsen (wenn sich eine längere Sache daraus entwickelt).

Wenn man sich verliebt, kann man auch verletzt werden. Das ist eben so.
Auch wenn ich mit dem Fahrrad fahre, kann ich mal hinfallen. Das heißt aber a) nicht, dass ich unbedingt hinfallen muss, wenn ich achtsam bin und b) höre ich nicht sofort auf mit Rad fahren, bloß weil ja was passieren könnte.


mein Senf.

Irgendwie habe ich so ein Gefühl, als ob Männer nur unwesentlich anders ticken als Frauen.

Ich zum Beispiel habe nicht sofort mit dem Fahrradfahren aufgehört, nein, habe mir stattdessen ein Motorrad zugelegt und düse damit durch die Gegend. Zwar allein, aber dafür mit vieeellll mehr Kick

ich ticke ähnlich wie @****ti.
richtig guter sex, setzt für mich vertrautheit voraus. früher oder später kommt man drauf, dass das unverbindliche bzw. ons nur ausbrennen. während treffen mit vertrauten personen, mit interessiertheit an den anderen, streicheleinheiten für geist und seele viel mehr glücksgefühle hervorbringen. die masse der treffen ist für mich schon lange nicht mehr entscheidend. richtig gut sollen sich beide danach fühlen. wie man das nennt ist immer eine ganz persönliche definition - affäre, daueraffäre, offene beziehung, beziehung.
ganz ehrlich gesagt, alles ist doch nur eine notlösung auf dem wege zu einer festen beziehung und da kann es über jahrzehnte heiss zu gehen.

die andere seite ist die auswahl die frau hat - mann hat sie mit "kleinerem angebot". "shopping wie im baumarkt". ist ein kleiner markel > umtausch. ist hier bei zdf 37° gut dargestellt: http://www.zdf.de/ZDFmediath … eo/2046312/Ins-Netz-gegangen

das ist eigentlich der grund, dass ich hier sehr selten zu finden bin bzw. ganz abtauche. ich suche oben genanntes und nicht das oberflächliche. das ist mein selbstschutz. zu ersten dates ist die vorfreude /spannung / erwartung gross, aber auch hier schütze ich mich und schraube meine erwartungen nach ganz unten. schütz vor grossen enttäuschungen bzw. erhöht die freude wenn es passt.

... schließe mich den Äußerungen an und kann natürlich auch nur von meinem Standpunkt ausgehen. Ich selbst habe in der letzten Zeit verschiedene Clubs, darunter drei Swingerclubs, besucht. In den Swingerclubs war ich nicht ein einziges Mal aktiv. Mein Fazit ist, dass swingen mir als Single nichts gibt.

Ich brauche, wie auch Shakti, die Emotionen dabei. Das gilt aber nicht nur für den "normalen Sex". In meiner letzten Beziehung ist mir klar geworden, dass auch all die anderen "Perversitäten", die mir gefallen, viel, viel schöner sind, wenn ich sie mit einer Partnerin ausleben kann, in die ich verliebt bin. Ich konnte natürlich bei den Clubbesuchen neue Leute kennenlernen, durfte auch Neues ausprobieren, wofür ich, vor allem einer bestimmten Dame, dankbar bin.

Zurück zum eigentlichen Thema. Es lässt sich nicht leugnen, dass jeder etwas anders tickt. Vor allem wenn es um Gefühle geht. Es gibt Menschen, die kommen mehr oder weniger gut ohne aus, andere können nicht einmal alleine leben und suchen sich eine Wohngemeinschaft, weil sie einfach Angst haben, alleine zu sein. Anderen wiederum bleibt keine Wahl, als alleine zu bleiben. Die Gründe hierfür sind ebenso verschieden.

So vielfältig wie die Menschen sind, sind auch ihre "Methoden" sich vor Herzschmerz zu schützen. Ich persönlich mache unter anderem freiwillig Überstunden, um nicht ins Grübeln zu kommen. Andere machen Sport, wieder Andere feiern die ganze Nacht durch, etc. Ich kann mir gut vorstellen, dass sogut wie jeder, der lange genug Single ist, natürlich Angst davor hat, verletzt zu werden. Aus meiner Sicht ist das völlig normal.

Bekanntlich gibt es Sprüche wie "wo es Schatten gibt, gibt es auch Licht", oder sowas wie "man muss auch schlechte Zeiten durchmachen, damit man die guten Zeiten schätzt" (oder so ähnlich). "Spruch" hin oder her, manchmal trifft es tatsächlich zu.

Um's kurz zu machen. Jeder geht mit Gefühlen und dessen "Heilung" anders um. Und jeder muss für sich entscheiden, ob Swingen das Richte für ihn ist. Wer's nicht versucht hat, sollte dies unter Umständen nachholen - sofern keine anderen Hindernisse um Weg stehen.

lg Torsten