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Amoklauf in Schule bei Stuttgart

Amoklauf in Schule bei Stuttgart
Hallo Gruppenmitglieder.

was ich jetzt ansprechen möchte ist kein schönes, sondern ein dramtisches Thema, daß wir allerdings ncht verdrängen dürfen.

Was ist eure Meinung zu dem Amok-Lauf in der Schule bei Stuttgart?

Viele von uns haben Kinder, die auch Opfer so eines krankhaften Verhaltens werden können. Wie denkt ihr darüber?

Kann man so einen Plan tatsächlich in Frühphasen entdecken?
Kann man sich und seine Mitmenschen vor solchen Menschen schötzen?
Wie kann man Folgen bearbeiten/verarbeiten?
Sind Psychologen der Weisheit letzter Schluss?
.....

Ich möchte hiermit kein Öl ins Feuer gießen, aber dieses wichtige Thema nochmal ins Bewusstsein rücken. Leider kommt es ja nicht das erste mal in Deutschland vor - ich erinnere mich und euch an Erfurt. Und es scheint jetzt eine Welle von Trittbrettfahrern loszulösen. Noch hat es keiner umgesetzt, aber schon mehrere angedroht.

Bitte lasst es uns kontrovers diskutieren und nicht nur auf den Tätern rumhacken, sondern auch an Opfer, deren Angehörige, die Angehörigen des Täters und die gesamte Umwelt denken.

Ich freue mich auf eine interessante Diskussion über dieses schwierige Thema.

Viele Grüße
single78
**iT Mann
124 Beiträge
So schrecklich wie dieses Ereignis auch ist, ich hab bereits am Mittwoch auf der Heimfahrt von der Arbeit das Radio abgedreht und ne CD eingelegt weil mir dieser Sensationsjournalismus in den Medien zum Hals raus hing ... fehlte nur noch dass sich ein privater Sender oder die Bildzeitung beschwert hätten, daß er nicht gewartet hat, bis das Kamerateam vor Ort ist.
Die Medien sollten sich selbst mal hinterfragen inwieweit sie mit dieser Art der Berichterstattung nicht selbst Mitschuld an solchen Ereignissen haben.

Zu den einzelnen Fragen:
Kann man so einen Plan tatsächlich in Frühphasen entdecken?
Wenn die entsprechende Person sehr introvertiert ist, wohl nicht. Problem ist ja meistens, es sind Menschen, die sehr oft in ihrere eigenen Welt leben und niemanden mehr richtig an sich heranlassen. Der Umkehrschluss, jeder introvertierte ist potentieller Amokläufer ist aber erst recht falsch.
Die Ankündigung im Internet hat sich ja mittlerweile als nachträglich gefaked herausgestellt ... und selbst wenn sie echt gewesen wäre ... hätte man vorher nur durch totale Überwachung des Internets aufspüren können .. und auch dann nur wenns eine unverschlüsselte Kommunikation war.

Kann man sich und seine Mitmenschen vor solchen Menschen schützen?
Nein, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist hat man Pech gehabt. Weitere Verschärfung der Gesetze (Waffen usw.) bringt nichts ... ist ja nicht so dass diese nicht existieren sondern nur nicht überprüfbar sind.
Und einen totalen Überwachungsstaat ala Orwel will keiner .. auch wenn dessen Roman 1984 im Vergleich zu dem was heute möglich wäre sehr harmlos ist.

Wie kann man Folgen bearbeiten/verarbeiten?
Als unmittelbar betroffener nur sehr schwer und wohl nie vollständig.
So hart im nehmen ist niemand ... das geht ja nichtmal bei "harmloseren" Sachen. Wenn ich regelmäßig auf unseren Feuerwehrkommandenversammlungen den Bericht der Seelsorger höre, wie oft sie Feuerwehrkammeraden nach schweren Unfällen betreuen müssen.

Sind Psychologen der Weisheit letzter Schluss?
Nein, wenn das Elternhaus die Probleme nicht erkennt, dann kann auch ein Psychologe nicht helfen.
Und alle die gemoppt werden, alle die sich anderen verschliessen vorsorglich vorsorglich behandeln???


Insgesamt ist es wohl ein Ergebnis der mittlerweile teilweise verherrschenden Erziehung ... die Kinder werden zum TV und Computer abgeschoben nur damit man selber seiner Ruhe hat usw.
Als kinderloser Single kann ich da zwar nicht richtig mitreden, aber ich kenne z.B. ein paar Lehrer und was die teilweise erzählen was manchmal bei ihnen im Unterricht los ist ... da stehen einen die Haare zu berge ... das hätten wir uns früher nicht getraut.
Und sie werden dann von den Eltern noch dafür verantwortlich gemacht, dass sie (die Lehrer) ihre Kinder nicht richtig erziehen würden und die Kinder deshalb mit ihnen (den Eltern) machen was sie wollen.
Ich danke
Ich danke Dir UliT für diesen sehr differenzierten Beitrag.

Ich denke auch wie Du.

Allerdings kam ich am späten Nachmittag nach Hause und habe die Bilder im TV gesehen. Ich konnte nicht abschlaten.

Vielleicht bin ich ein viel zu analytisch denkender Mensch, aber ich versuche immer nachzuvollziehen, was so jemanden bewegt so zu handeln.
Er aknn introvertiert sein. Ist er durch Computer, TV, Medienberichte, Internet, etc. beeinflusst? Bestimmt, denn jeder von uns ist davon beeinflusst und keiner kann sich diesem Einfluss entziehen.

Sind die dafür oft verantwortlich gemachte Ego-Shooter wirklich gefährlich?
Ich denke ja. Auch wenn sie jetzt auf SFK18 hochgestuft werden, ist es ein leichtes für jüngere sie durch Tauschen/kopieren zu bekommen.

Mal abwarten, welche interessanten Beiträge noch kommen.
**iT Mann
124 Beiträge
ich seh jetzt schon wieder die Politiker nach den totalen Verbot viele Computerspiele schreien. Sie sind bestimmt ein kleinen Mosaiksteinchen in den Gründen dass es soweit kam, aber sicherlich nicht die eigentliche Ursache.
Im gleichen Zuge muss man dann auch alle Action-Filme, viele Fernsehserien usw verbieten ... und auch das Internet.
********ndro Mann
265 Beiträge
ich finde es schrecklich....
und das krasse dazu er war ehemaliger schüler dort....!?! ich weiss nicht mehr weiter....ist die jugend von heute so...krass...amokläufer mit 17... also ich finde die gesetze wie waffen,filme und computerspiele....das fängt doch alles von der schule an das gehänsel von anderen schüler und lehrer gehören auch dazu....da muss einfach ein anderes system daher in bereich sozialpädagogie...
Auch ich...
bin ziemlich neben der "Rolle" gewesen, als ich das im Radio gehört habe,...

Mein erster Gedanke war, das ganze sei die Antwort auf den Amoklauf in den USA gewewen... Hätte ja zeitlich recht gut zusammengepasst.

Auch ich habe zwei schulpflichtige Kinder, u. natürlich nimmt mich so etwas schon sehr mit. Gerade ich bin der Typ Mensch, dem das so schnell keine Ruhe lässt, der in sich geht, überlegt, wie solche schlimmen Vorfälle wohl verhindert werden können...

Denke aber, dass das ganze wie ein Kreislauf ist,... Jeder hetzt von A nach B, ohne Rücksicht auf Verluste, keiner achtet mehr auf den anderen, sondern versucht noch bestmöglichst sein Ding durchzuziehen.

Das andere ist, der Druck, dem die Kinder, Jungendlichen u. selbst die Erwachsenen standhalten müssen.

Jeder der diesem nicht standhalten kann, bleibt auf der Strecke, also dementsprechen kein Wunder, dass viele auch teils ausgegrenzt werden.

In meinen Augen passiert nichts ohne Grund.
****_H Frau
2.390 Beiträge
was soll's ....
ich finde es schrecklich,
allerdings ist im heranwachsenden pubertären Alter manches vergleichbare Ereignis dieser Art oft genug geschehen.
Früher brannten solch "behütet aufwachsende introvertierte Jugendliche ihre Schulen ab. Da gab es ganz viele Nachahmer und es war Stoff einiger bewegender Filme.

Ich finde der Themenkomplex hat nicht unbedingt etwas mit Waffen und schlimmen Computer Spielen zu tun. Es geht eher um den unverstandenen Aufschrei eines heranwachsenden. Der im Vorfeld nicht wahrgenommen wurde und auch nicht wahrgenommen werden konnte.
Wer erinnert sich denn noch an seine Phase der "unverstandenen Jugend" in der man das Leben schon mal gelegentlich wegwerfen wollte?
Ich finde Goethe hatte das gleiche Thema in dem Buch "Die Leiden des jungen Werther" so bereits passend für seine Zeit, sehr ausführlich und spannend beschrieben. Es sind eigentlich Probleme die jeder wohlbehütet heranwachsende Jugendliche kennen lernt.
Es ist "menschlich", die Folgen und die Tat als solche zu verstehen, fällt schwer.
Und Betroffene können und werden es nie begreifen.
Was soll's... in meinem Alter passiert mir Gleiches wohl nicht mehr. Dafür aber Anderes...
schreck
Auch mir ging diese Meldung durch Mark und Bein. Schrecklich fand ich auch all die Pressemitteilungen, ein wahres Schlachtfeld wurde eröffnet. Vieles davon aufgebauscht und falsch wieder gegeben.

Wir leben leider in einer Gesellschaft die sich wenig um die Ängste und Sorgen unserer nächsten kümmert. Paradebeispiele dazu gibt es massig.

Diese tat zeigt doch wie verzweifelt der jugendliche gewesen sein muss um zu solchen mitteln zu greifen. Er hat nicht nur Menschen getötet nein er hat ganze Familien ins Unglück gestürzt.

Sollte es nicht für jeden einzeln für uns ein Wink sein, seinen Mitmenschen wieder etwas feinfühliger gegenüber zu stehen?

Diesem jungen Mann fehlte es meiner Meinung nach an Geborgenheit, Verständnis und Liebe.
*******d_by Mann
180 Beiträge
Ein paar unstrukturierte Statements rund ums Thema…
Ein paar unstrukturierte Statements rund ums Thema…

Mich kotzten diese emotional aufgeladenen Nachrichten total an! Es geht meist nicht um Nachrichten sondern es werden Gefühle und Emotionen verkauft um die Einschaltquoten zu steigern. Reporter vor Ort sind meist nicht an Informationen interessiert, sondern möchten das am meisten traumatisierte Opfer vor dir Kamera bringen um ein mitleiden der Zuschauer zu erzeugen. Der Informationsgehalt hierbei ist fast immer gleich null. Auch die öffentlich rechtlichen Sender bewegen sich immer
mehr in diese Richtung der Berichterstattung.

Schafft eure Fernseher ab !!!

Ich glaube in Paris gibt es seit vielen Jahren eine Selbstverpflichtung der Presse nicht mehr über Selbstmörder in der Metro zu berichten. Nach dem dies beschlossen wurde gab ist die Zahl der Selbstmorde sprunghaft um weit über die Hälfte zurückgegangen.

Killerspiele machen keine Killer. Früher hat man Cowboy und Indianer gespielt. Oder Krieg mit Spielzeugpanzern und Soldaten. Noch früher mit Zinnsoldaten… Für die Spieler stellen sich die sogenannten Killerspiele eher als reine Strategiespiele dar, die diese auch sind. Das wirklich gefährliche an den Spielen ist nicht der Handlungsplot oder die graphische Darstellung, sondern die Möglichkeit sich in diesen Spielen stunden- und tagelang zu verlieren … dies führt bei vielen zu einer sozialen Isolation und dann fangen die Probleme erst richtig an... ähnliches Potential geht aber auch von anderen Medien und sogar auch von „sozialen“ Internetplattformen wie Joy aus.

Noch ein provozierendes Wort des kleinen zynischen Mesantrophen in mir, der sich sehr selten zu Wort meldet: Ich versteh die Betroffenheit nicht ganz. Schaut nach Gaza, Irak, Afrika … es passiert tag täglich viel schlimmeres auf der Welt.
Leider haben wir uns zu sehr daran gewöhnt, so dass dies nur noch wenig Einschaltquoten bringt und uns emotional so auch nicht belastet…

safeword
@safe
mal kurz *offtopic*


Zu deinem ersten Themenblock:
Meinst Du wirklich, daß die Tagesthemen und Tagesschau Emotionen hervorrufen wollen, um Einschaltquoten zu sichern/erhöhen? Ich glaube, daß die noch immer mehr an der Information der Zuschauer interessiert sind als an emotionaler Berichterstattung. Die brauchen die Einschaltquoten nicht, weil wir für ARD und ZDF die GEZ bezahlen....

Emotionales Fernsehen siehst Du eher bei den privaten Sendern....


Jetzt bitte wieder *zumthema*
*******d_by Mann
180 Beiträge
@single78
1. Dein Thema ist nicht wirklich Off Topic
2. Bei öffentlich rechtlichen Sendern habe ich von Tendenzen gesprochen.
3. Tendenzen der "boulevardisierung" der öffentlich rechtlichen Sender sind deutlich sichtbar. (z.B. Soaps, immer mehr Infotainment Magazine) Dennoch haben die reinen Nachrichtenformate einen absoluten Vorbildcharakter.
4. Öffentlich rechtliche Sender brauchen sehr wohl eine Einschalquote.
... ein kleiner medienrechtlicher Exkurs ...
Das Thema ist etwas verzwickt, aber ich versuche es kurz darzulegen. Die Aufgabe der öffentlich rechtlichen Sender ist es die Grundversorgung herzustellen (Grundversorgungsauftrag). Private Sender wurden quasi nur deßhalb zugelassen, da ein Rundfunk (öffentlicher) existiert, der eine Grundversorgung gewährleistet. Der private Rundfunk ist quasi als nur ergänzende Maßnahme zugelassen. (Es ist sehr verkürzt dargestellt, aber google mal 3. und 4. Rundfunkurteil)
Das Problem ist jetzt, dass der Private Rundfunk mittlerweile eine immer dominierende Stellung einnimmt und es auch einige private Nachrichtenformate gibt, welche inhaltlich den öffentlich rechtlichen Formaten sehr nahekommen. Wenn die Einschaltquote der öffentlichen Rundfunkanstallten sehr sinken könnten die Privaten argumentieren, dass die öffentlichen Sender die Grundversorgung nicht mehr leisten... dies wäre ein Angriffspunkt auf die Existenz der öffentlich rechtlichen Sender...
Das Problem klingt zwar etwas virtuell, ist aber in medienrechtlichen Debatten immer wieder aktuell!

lg
safe
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