Daheim mit meinen Phantasien
Hallo.Ich möchte eine erotische Geschichte schreiben, an der du dich beteiligen kannst. Es gibt im Joy schon viele dieser Anläufe, die allerdings nur zum Teil gut funktionieren. Eher zu einem kleinen Teil.
Darum würde ich gerne ein paar "Spielregeln" festlegen, die mehr Empfehlung als Gebot sind, die ich als Sinn-voll erachte. Vorab: nicht jeden Tag habe ich Zeit und Muse dafür und bitte darum um Geduld. Ich schreibe gerne und freue mich über Resonanzen und möchte dir gerne den Gefallen tun, deiner Beeinflussung der Geschichte in Worte formen, ihnen ein Gesicht geben. Darum, besonders möchtest du selbst Zeilen der Geschichte hinzufügen, nutze die KURSIV Form, um Gedanken in Stichpunkten in den Raum zu stellen, vermeide ganze Sätze. Wenn dir die Umsetzung nach zwei, drei Versuchen nicht passt und du denkst, du könntest es besser machen, hast einen schöneren Stil, findest die passenderen Worte als ich, suche dir einen Charakter aus oder kreiere diesen, und schreib an seiner statt. Hauche ihm Leben ein! Die erzählende Funktion möchte ich für mich beanspruchen, damit der Stil einheitlich ist und es hinterher für jeden angenehm ist, das gesamte Werk zu lesen. Darum auch der Charakter, den du im Verlauf gerne dein Eigen nennen darfst (in den sich bitte auch niemand außer durch Stichpunkte in KURSIV einmischt), so wird die Geschichte durch einen anderen Schreibstil nicht gebrochen, sondern die Geschichte und das Leben deines Charakters mit mehr Individualität ausgestattet! Es würde mich freuen, wenn du einen Charakter deines Geschlechts wähltest, um dem Ganzen mehr Authentizität zu verleihen. Darum beginnt die Geschichte mit mir,
Peer Van De Laar, Mitte 30, aufgewachsen im Ruhrpott, niederländische Wurzeln, die sich lediglich in meinem Namen widerspiegeln, Single, mehr oder weniger selbstständig, Kulissenbauer und Bühnenausstatter sucht Sie, um die 30, frei im Leben und in den Gedanken.
Wenn ich das schreibe, das wird doch eh niemand verstehen, dachte er nach dem nun schon gefühltem dreißigsten Versuch, sich und sein Anliegen irgendwie in Kurzfassung und der ihm gegebenen Kreativität in Buchstaben zu fassen. Und sowieso ist das zu lang für eine Anzeige - und bringt auch eh nichts, schloss er sein Unterfangen. Er legte den Stift ordentlich neben das volle Blatt, auf dem Satz um Satz bis auf diesen Letzten durchgestrichen war. Zeit, einkaufen zu gehen. Er zog sich den Wintermantel an, Stiefel, Schlüssel und verließ die Wohnung zu Fuß. Vielleicht fällt mir unterwegs etwas ein.
Die Vorstellung von seiner Traumfrau hat sich inzwischen stark auf ein Minimum reduziert und selbst davon würde er noch Abstriche machen, schwang mit durch die kleine Gasse, die von seiner Parterre-Wohnung zur Straße führte. Es war kalt, aber nicht nass, dunkel, doch nicht spät. Nicht, dass er keine Chancen hätte, resümierte er, in jedem seiner Lebensabschnitte gab es Frauen, bemessen an den Männern die immer von Frauen reden, sogar eine ganze Menge! Und er war zwar nicht groß, nur knapp unter den magischen eins achtzig, und er war auch nicht muskulär, doch schon immer drahtig und bei Umzügen stets der, der zu Letzt schwitzte, der zu Letzt schlapp machte, er war halt kein Macho, das ist das, was ihn verunsicherte und anderen, echten Männern, so echten Kerlen unterlegen machte, ahnte er.
Nicht richtig echter Mann sucht Frau, die nicht von Reklametafeln geblendet ist.
Obwohl er gerne dominierte, im Sex, doch um das zu erfahren, musste es auch erst dazu kommen.
Mann sucht Frau, die mit vielen Facetten umgehen kann.
Hässlich war er auch nicht, einzig die Haare nur wurden zu licht, um sie noch immer lang im Zopf tragen zu können, oft hörte er, es war das Beste, was ihm passieren konnte, kurzes Haar stünde ihm besser, er war anderer Meinung.
Mann nach seinen besten Jahren sucht Frau, der auch ein Kurzhaarschnitt und später Pläte gefällt.
Er war nicht depressiv, hatte ein wenig resigniert und fand, so langsam könnte sein Leben wieder Fahrt aufnehmen, sich nochmal verändern.
Mann sucht Frau für Neuanfang.
Es war ihm, als schlössen sich langsam die Türen, die ihm vor noch nicht all zu langer Zeit in Fülle boten, diese vielen Türen, in die er schaute und selten voller Zuversicht und ohne umzudrehen betreten hatte. Es war ihm, als wäre es an der Zeit mutiger voran zu schreiten, zumindest nicht langsamer als die Zeit, die unerlässlich schritt.
Schnee vermischt mit Salz, Sand und Streugut knirschte unter seinen Füßen, die Geräusche waren gedämpft und fern. Die Erinnerung an den letzten Winter dagegen war ganz nah, ihr Lachen, das leichte Gefühl, das Leben, wie es warm auch im Winter blüht. Er zog seine Ärmel in die Jackentaschen. Die Herrlichkeit war so schnell gegangen, wie sie gekommen war. Zu jung, dachte er und versuchte damit das Gefühl zu unterdrücken, das ihm damals und zeitweilig noch heute bescheinigte, sie wäre die Richtige. Viel zu jung. Die Menschen zogen an ihm vorbei, eingehüllt in dicke Schals, vergraben in ihren Winterjacken. Die Gesichter interessierten ihn nur noch wenig, nicht so wie früher, nicht so, als die Welt ihm noch offen stand, als hinter jeder Ecke ein neues, interessanteres Lächeln vermutet werden konnte.
Die Tür zum Supermarkt knirschte ein wenig, zog dreckige Spuren in die abgenutzten Fliesen. Der Tunnelblick stellte sich ein, mit dem er jedes Mal durch die übervollen Regalwände strich, zielgerade, vorbei an dem für diese Zeit unwirklichem Obst, Gemüse und leichtbekleideten Reklamedamen, Bio-Butter, -Milch, -Spagetti, -Eier, Tofu-Bolognese. Piep, ich werde dich ersetzen, piep, bis dahin töne ich in deinen Ohren wie ein unliebsamer Tinitus, piep, Sklave, piep, Zombie, das macht dann zwölf Euro siebenundachtzig, sag nix, zweiundzwanzig Mark fügte er in Gedanken dazu, wünschte einen angenehmen Tag und kam sich dabei ungewollt zynisch vor. Piep, piep, sie schien es nicht bemerkt zu haben oder es nicht bemerken zu wollen oder ach, wie auch immer, der Frost zog quietschend wieder in seine Kleidung, als er durch den Ausgang trat. Er sah die Menschen nicht mehr. Er sah auch in den Menschen kaum noch einen Menschen. Grau hatte sich in seiner Brust eingenistet.
Warum dumpft der Schmerz immer noch, er war es leid. Er hatte sie ja auch gar nicht richtig gekannt und er hatte seit einem Jahr noch um die tausend andere Ausflüchte entwickelt, um sein Gefühl wieder auf die Spur zu bringen. Früher einmal hatte seine Schwester behauptet, er müsse immer flirten, sogar mit der Kassiererin. Ist das schon so lange her? Damals hatte er dieses große Gefühl noch nicht gekannt. Und vor dem letzten Winter auch erst ein Mal erfahren. Vier, vielleicht auch fünf Jahre hatte es ihn damals gekostet, sich wieder zu öffnen. Und viele verschiedene Frauen säumten damals seinen Weg, verliebt hatte er sich nicht wieder. Bis letzten Winter. Und nach nur drei Monaten hatte ihn dieses Gefühl wieder zerrissen. Sie hatte ihn zerrissen. Sie hätte ja nur ehrlich sein müssen, die Heimlichkeit brach ihm das Genick. Das Gefühl, etwas stimmt nicht gemischt mit Worten, die vorgaben, es sei anders. Und dabei hatte sie ihn kennen gelernt, als er in einer sehr offenen Beziehung war! Bevor diese mit ihm zerbrach. Und er hatte diese wunderbare Frau, mit der er die Offenheit gepflegt und zelebriert hatte, mit Sicherheit dadurch arg verletzt. Er war nicht ohne Fehler, soviel steht mal fest. An der Ampel stubste ihn ein Hund an. Er war an eine Frau mit Kinderwagen angeleint. Kinder. War doch seine größte Angst, mit dreißig noch keine Frau gefunden zu haben, der er vertraute, die er kennen lernen konnte um dann mit spätestens fünfunddreißig Vater zu werden.
Womit bringen Sie Gott zum Lachen, fragte er die Frau die mit ihm vor der ewig roten Ampel stand, die eine leere, matschige Straße anscheinend bis zum Tauwetter von Fußgängern frei halten wollte, sie zog den Hund von ihm weg. Erzählen Sie ihm seine Pläne, verabschiedete er sich, beschritt die Straße ohne weiter auf das grüne Männchen zu warten. Die Türen hatten sich verschlossen und er hatte die Eine verloren, dieses Gefühl begleitet ihn bis nach Hause, ohne dass er es wieder abschütteln konnte. Erst der Schlüssel im Schloss der Haustüre versprach, Heimat in seinen Körper einziehen zu lassen.
Er wohnte in einem so genannten Mehr-Familien-Haus, obwohl er sich sicher war, hier lebte nicht eine Familie. Singles aller Altersklassen, Hautfarben und politischen Gesinnungen. Im Sommer hatte der Arbeitslose aus der Dachgeschosswohnung alle einmal zusammen zum Grillen eingeladen, knapp die Hälfte kam, es war gesellig, durch den Alkohol ausgelassen und friedlich. Es flogen keine Funken. Danach war jeder wieder für sich. Er suchte den richtigen Schlüssel mit einer Hand heraus, in der Anderen die Einkaufstasche. Dennoch war es etwas Besonderes, dachte er sich, so ein Event hat bestimmt nur dieses eine Haus gehabt, dieses Eine aus der gesamten Straße. In vielen Situationen dachte er über die Menschen nach, schon immer. Warum redeten sie nicht miteinander in der Bahn, selbst nicht bei langen Strecken, warum kennt sich niemand in der Nachbarschaft? Wieso wird jeder Versuch, ein Gespräch mit jemandem aufzubauen als flirten interpretiert, bei der ganzen Vergenderung hat man ja schon fast Angst, das könnte demnächst so selbst bei einem Prost und Anstoßen in der Kneipe unter Männern passieren. Wieso ging jetzt diese blöde Tür nicht auf? Die Tasche riss, der Einkauf fiel auf den Boden, der Eierkarton wurde nass, er brach den Schlüssel ab.
Mann ohne Glück sucht Frau die seine Tür aufschließt.
Der Arbeitslose kam hinter ihm durch die Haustür. Wie war noch sein Name? Hi Peer. Hallo. Alles ok? Ja, geht schon. Ok. Die Schritte schleppten sich nach oben. Sag mal, hast du eine Zange bei dir und könnte ich einen Lappen oder Handtuch oder so haben? Der Arbeitslose hielt an, na klar, kannst du dir abholen, Peer. Es war ihm unangenehm, sich nicht mehr an seinen Namen zu erinnern. Die Schritte erreichten den ersten Stock. Peer ging nochmal zur Haustür, vielleicht stand er ja auf dem Klingelschild. W. Heiter. Es wäre auch zu schön gewesen. Er eilte den Schritten nach und ging ihnen bis zur letzten Etage mit ein wenig Abstand hinterher.