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Die Singlewohnung

Die Singlewohnung
Kurze Vorgeschichte:
Ich komme aus einer 14-Jährigen Beziehung. Wir sind schnell zusammengezogen, aber ich wurde nie so richtig heimisch. Die Gründe lagen dafür größtenteils bei mir.

Hallo zusammen,

ich lebe nun seit circa einem halben Jahr allein. Ich liebe meine Wohnung und meine Unabhängigkeit.

Was ich nur nicht verstehe ist, warum ich noch immer zwischendurch das Gefühl habe, dass ich "morgen" wieder zurück muss.

Ich hatte das Gefühl auch, als ich innnerhalb der Beziehung wegen Seminaren oder ähnlichem in Hotels übernachtete. In der Situation war das auch klar, dass dieses Gefühl aufkam.

Aber warum jetzt noch immer? Ist es noch nicht lang genug her?
(Und nein, ich möchte keinenfalls zurück. Wenn ich nur dran denke, stellen sich mir die Nackenhaare auf.)

Wann ist das Gefühl bei Euch vergangen? Oder habt ihr das auch (noch)?

Habt ihr irgendwas besonderes gemacht, damit das Gefühl vergeht?

Ich freue mich auf eure Antworten.

Liebe Grüße
Philosophin
Hallo Philosophin777 ,
nach so vielen Jahren ist das auch normal, finde ich. Du hast da mit Sicherheit auch viel erlebt.Ich wohne seit 25 Jahren in Deutschland und manchmal bin ich in meinen Träumen noch in meiner alten Heimat zu Hause.
Heimat
ich lebe seit 23 jahren nicht mehr dort wo ich geboren wurde und werde mich nie "zu hause" fühlen.

Heimat ist und bleibt Heimat *g* *love*
*********ogne Mann
137 Beiträge
das
kenne ich, zu gut
Wohnungsheimisch
Deutschland ist schon meine Heimat, falls das falsch rübergekommen sein sollte.

Was ich meinte, ist dass ich in den gemeinsamen Wohnungen mit meinem Ex-Mann nie richtig angekommen bin. Es war eine Art "nicht-meine-Wohnung"-Gefühl.
..aber du warst da doch trotzdem 14 Jahre lang zu Hause.
****ted Mann
478 Beiträge
@ Philosophin
Trotzdem war es ja 14 Jahre deine Heimat, der ganz normale Alltag eben. Das du gerade mal nach einem halben Jahr immer noch zwischendurch das Gefühl hast, dass du morgen wieder zurück musst ist doch ganz normal. Der Mensch ist eben ein gewohnheitstier.
Gewöhnung....
Hallo Philosophin,

ich denke, es hat viel mit Gewöhnung zu tun.
Nach 14 Jahren Zusammenleben kommen einfach viele Dinge zusammen, die man jetzt alleine machen muss. Da sind einem viele Sachen einfach vertraut. Das gibt es auch umgekehrt, wenn man lange Single war und immer mal wieder das Gefühl bekommt, man muss aus der gemeinsamen Wohnung raus.

Ich kenne die genauen Umstände nicht, aber ich vermute, dass die Auswahl der Wohnung nicht wirklich beiden gerecht wurde? Die Wünsche und Vorstellungen beider, die das einen gemeinsamen Platz schaffen, sollten eigentlich in die neue Wohnung einfließen. Wenn es schnell geht, dann bleibt eben einiges auf der Strecke. Ich denke, Du bist zu ihm gezogen? Dann wäre das erst Recht eine Erklärung dafür, dass Du nie wirklich heimisch geworden bist?

Ich kenne die Situation aus meiner Ex-(Fern-)Beziehung recht gut. Ich fühlte mich schon wohl bei meiner Freundin, aber ich bin nie heimisch gewesen. Sicehr ist das noch mal schwieriger bei einer Fernbeziehung, aber selbst, wenn ich mal ne Woche da war, fühlte ich mich eher als Gast.

Das was Du fühlst hat aber noch eine - meiner Meinung nach - andere, tiefere Komponente.
Die Wohnung, in der Ihr zusammen gelebt hat, war eine Art Trutzburg, da kam niemand rein, der nicht durfte, da warst Du mit ihm alleine (auch wenn es zum Ende sicher nicht so angenehm war...) und da wart Ihr eine Einheit. Das ist auch eine Form der Sicherheit - und die suchst Du jetzt immer wieder mal.

Erschwerend kommt hinzu, dass einige negative Dinge verblasen und die positiven Dinge etwas schöner wirken als sie es waren. Und die schönen Zeiten verbinden sich bei Dir auch mit der Wohnung.
Auch das schafft eine (vermeintliche) Sicherheit, die die Unabhängigkeit und Freiheit weniger bietet.

Ich denke, ein halbes Jahr nach einer Trennung weiß der Verstand, dass der Schritt gut war.... aber das Herz muss da noch hinterher - und das sucht die Geborgenheit - auch einer an sich "fremden" Wohnung.

Wichtig finde ich, dass Du Deine Wünsche in Deiner Wohnung umsetzt - ich vermute, das war in der alten Wohnung nicht in dem Umfang möglich, wie Du es Dir gewünscht hättest. Auch dieser neue Gestaltungsspielraum kann schon Angst machen...

Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine Menge Mut, um diese Angst hinter Dir zu lassen.

Liebe Grüße
Lars
@Lars762016
*******016:
Ich kenne die genauen Umstände nicht, aber ich vermute, dass die Auswahl der Wohnung nicht wirklich beiden gerecht wurde? [...] Ich denke, Du bist zu ihm gezogen? Dann wäre das erst Recht eine Erklärung dafür, dass Du nie wirklich heimisch geworden bist?

Nein, wir haben tatsächlich gemeinsam gesucht und ausgesucht. Von der Wohnung her war alles richtig. Vielleicht nicht die Lage (vor der Stadt), aber Kompromisse muss jeder machen.

*******016:
Das was Du fühlst hat aber noch eine - meiner Meinung nach - andere, tiefere Komponente.
Die Wohnung, in der Ihr zusammen gelebt hat, war eine Art Trutzburg, da kam niemand rein, der nicht durfte, da warst Du mit ihm alleine (auch wenn es zum Ende sicher nicht so angenehm war...) und da wart Ihr eine Einheit. Das ist auch eine Form der Sicherheit - und die suchst Du jetzt immer wieder mal.

*oh* Das ist der erste Nagel den Du auf den Kopf getroffen hast, lieber Lars. Wir hatten zusätzlich auch nicht sehr häufig Besuch...
Das mit dem Sicherheitsbedürfnis kann ich nachvollziehen. *nachdenk*

*******016:
Wichtig finde ich, dass Du Deine Wünsche in Deiner Wohnung umsetzt - ich vermute, das war in der alten Wohnung nicht in dem Umfang möglich, wie Du es Dir gewünscht hättest. Auch dieser neue Gestaltungsspielraum kann schon Angst machen...

Und der zweite Nagel! *oh* Ich habe von mir aus ein paar Einschränkungen in Kauf genommen, vorwiegend weil ich irgendwann keine Lust mehr auf Diskussionen hatte und meine Argumente nie ausreichten.

Ob mir der neue Spielraum Angst macht, weiß ich nicht, jedoch bin ich noch nicht fertig mit Einrichten.

Vielen herzlichen Dank für Deine empathische Analyse! Deine Antwort, Lars, hilft mir sehr zum Verständnis dieser Situation. *knuddel*
*******sse Mann
437 Beiträge
...und bitte denke daran:
"Die Zeit heilt alle Wunden".

Viele Grüße aus Köln

Rainer *wink*
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Liebe Philosophin!

Du solltest auch mal versuchen, das Ganze gedanklich zu trennen. Konkret, dein dort "nicht zu Hause fühlen" von dem Gefühl jetzt.

Dein "Nicht zu Hause fühlen" könnte dein dich begleitendes Bauchgefühl gewesen sein, dass diese Partnerschaft nicht die Richtige ist. Natürlich kann es auch an der Umgebung gelegen haben, dass du deine Geburtsheimat vermisst hast bzw. die neue Heimat dir immer fremd geblieben ist. Trotzdem hat natürlich über die Jahre ein Gewöhnprozess und eine Vertrautheit sowohl zum alltäglichen Leben als auch zu den Räumlichkeiten stattgefunden.

Jetzt könnte es sein, dass eben der Wegfall der Gewöhnung und der Vertrautheit dir Unbehagen verbreitet. Aber es könnte da ein noch tieferes Gefühl hinter stecken: Einsamkeit. Bzw. das Gefühl, dass da was (konkret jemand) fehlt. Vielleicht weißt Du, dass das eben nur ein vorübergehender Zustand ist, weil du schon eine andere Zukunft haben möchtest. Aber wenn so etwas fehlt, kann man das oft schwer greifen, weil es ja kaum (über Wünsche hinaus) Vorstellungen gibt, wie die Zukunft, wie vielleicht auch eine neue Partnerschaft sein wird. Da orientiert sich manchmal der Geist rückwärts und man meint, man müsse zurück. Weil da eben das Bekannte, Gewohnte, Vertraute war, obwohl man da nicht mehr hin möchte.

Du scheinst ja sehr aktiv an Deinem Leben zu arbeiten und es aktiv zu gestalten. Es ist sicher noch nicht so, dass du dich selber da ausreichend drin gefunden hast. Aber das wird sicher eine Frage der Zeit sein. Wichtig wäre aber, es irgendwann so zu haben, dass du das Gefühl bekommst, heimisch ... vielleicht "angekommen" (?) ... zu sein, und nicht davon ablässt, dahin zu kommen, bevor du dich erneut lange fremd fühlst!

Liebe Grüße *blumenschenk*

L.
@ L.
Hallo mein lieber Lustliebender,

*********nder:
Du solltest auch mal versuchen, das Ganze gedanklich zu trennen. Konkret, dein dort "nicht zu Hause fühlen" von dem Gefühl jetzt.

Dein "Nicht zu Hause fühlen" könnte dein dich begleitendes Bauchgefühl gewesen sein, dass diese Partnerschaft nicht die Richtige ist.

Eine gedankliche Trennung ist ja nie so einfach. Aber ich versuche es mal.
Du meinst also, dass "Nicht-zu-Hause-Gefühl" war immer wieder eine Erinnerungsstütze, dass die Partnerschaft einfach nicht richtig war? So wie einem im Leben immer wieder dasgleiche passiert bis man gelernt hat, sich zu ändern oder anders zu handeln als sonst? *nachdenk*

Ich nehme auch das mal als Anregung auf.

*********nder:
Aber wenn so etwas fehlt, kann man das oft schwer greifen, weil es ja kaum (über Wünsche hinaus) Vorstellungen gibt, wie die Zukunft, wie vielleicht auch eine neue Partnerschaft sein wird. Da orientiert sich manchmal der Geist rückwärts und man meint, man müsse zurück. Weil da eben das Bekannte, Gewohnte, Vertraute war, obwohl man da nicht mehr hin möchte.

Das ist ein guter Gedanke (Rückwärtsorientierung), weil man die Zukunft nicht kennt. Richtig, ich schließe eine neue Partnerschaft (welches Beziehungsmodell auch immer es dann wird) ja nicht für immer aus, aber jetzt wäre eh jeder nur "Lückenbüßer" (genau aus dem von Dir weiter unten genannten Grund). *zwinker*

Vielen Dank, L.! Ich arbeite dran, anzukommen. *happy* *bussi*

Liebe Grüße
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
@Ph
Vergiss aber auch nicht, dass auch Deine jetztige Wohnung dir auch wie ein Lückenbüßer (für die Übergangszeit) vorkommen kann, was das Gefühl mit auslöst.

*zwinker*
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