@**on
Dein "Sorry" ehrt dich. Und auch ich möchte mich für meine phasenweise sicher zu große Härte Dir gegenüber entschuldigen. Ich glaube, weder du noch ich (oder andere) haben hier wirklich etwas böse gemeint. Es schaukelte sich unglücklich hoch. Sicher auch, weil sprachlich manches schnell missverständlich wurde.
@**le
Dann versuchen wir doch noch mal "einen Schuh" draus zu machen. Nicht als abschließendes Fazit, aber zusammenfassend:
• Kein Profiltext, keine tollen Profilbilder ersetzen den realen Kontakt. Das Profil ist ja nur die "Selbstdarstellung", aber auch die "Eigenwerbung". Wer das Profil aber schlecht gestaltet, muss sich über ausbleibendes Interesse nicht wundern. Und, da wir eben alle Menschen sind, die von Natur aus sehr unterschiedlich sind, kann es nicht "mal eben" mit dem "nächst besten" klappen. Das würde sich zwar manch einer wünschen, wäre aber auch nur die Oberflächlichkeit pur.
• Bei der Suche nach einer Beziehung bis hin zur Suche nach Sex gibt es Menschen, die haben mehr und andere, die weniger anspruchsvoll sind. Ansprüche sind grundsätzlich legitim. Viele Ansprüche engen einen sehr bei der Suche ein und können in der Unmöglichkeit des Findens enden. Auch, weil die gestellten Ansprüche andere zu sehr abschreckt. Wenig geäußerte Ansprüche setzt einen der Gleichgültigkeit und Beliebigkkeit aus. Man wäre bei diesem Mensch nur einer von vielen bzw. beliebig austauschbar. Wer möchte das sein?
• Es gibt Menschen, die pimpern ihr Profil durch Übertreibungen und Unwahrheiten (inklusive falscher Altersangaben, runtergerechnetem Gewicht, geschönten, alten Profilfotos) dermaßen auf, dass sie sich nicht wundern müssen, wenn beim ersten Treffen der Schuss nach hinten los geht. Sie scheinen nicht nur diverse Ansprüche anderer zu erfüllen, sie wecken vielleicht auch noch weitere. Einem der wichtigsten Ansprüche vieler Menschen werden sie aber definitiv nicht gerecht: der Ehrlichkeit.
• Wer selber viel Ansprüche hat, sollte sich die Frage stellen: was liefere ich eigentlich? Wer "nur" die Traumfrau/den Märchenprinz will, sollte selber auch ein Traummann/Märchenprinzessin sein.
• Wer ein Profil schreibt, sollte selber überprüfen: wie viel fordert oder hofft er dort schriftlich. Wieviel beschreibt er über sein Profil von sich selber? Stimmt also die Verhältnismäßigkeit/Ausgeglichenheit? Und was ist Wunsch, Hoffnung, was Forderung, Muss? Stimmen die Formulierungen?
("schön wäre ..."; "möglichst 1,80 groß"; "mindestens 1,80 groß"; "nicht unter 1,80"; "Kleine Männer gehen gar nicht!"). Manch Formulierung wird nicht alleine zur Forderung, sondern umgekehrt zum Ausschlusskriterium. Was legitim ist, aber auch nicht so gemeint sein muss!
• Wer jemanden anschreibt, sollte den Profilitext gelesen haben (mindestens den; Homepages nur begrenzt). Wenn einem der Profiltext schon zu lange zum Lesen ist, dann sollte man vermutlich auf das (unaufgeforderte) Anschreiben verzichten.
• Schon in manch einem Profiltext steckt schon das eigentlich zu erwartende "NEIN". Und ein Nein bleibt ein Nein und wird durch Nerven und Forderungen ("Lern mich doch erst mal besser kennen" nicht besser. Im Gegenteil! Dies ist eine Frage des Respektes.
• Die reine Mitgleidschaft im Joyclub/das Haben eines Profils bedeutet noch lange nicht, dass jemand hier mit irgendwem Sex haben müsste (Unter dem Motto: "Warum bist du denn dann im Joyclub, wenn Du nicht ficken willst?".
• Mag der andere noch so hohe Ansprüche haben: er ist seines Glückes Schmied. Und vielleicht ist es für ihn auch besser, dass er dann keinen findet, weil er sonst nur (noch) unglücklicher wäre. Natürlich ist es auch legitim, den anderen (nicht unaufgefordert, sondern auf Nachfrage! z.B. "warum finde ich keinen ...?") zur Reflexion seiner Ansprüche zu ermuntern, ob die vielleicht ihm selber im Wege stehen, bzw. ob er auch entsprechend umgekehrt "liefert". Ansonsten hilft das "Lern mich doch erst mal kennen ...!" oder "wie arrogant, anspruchsvoll ... bist Du bloß?" sicher nichts. Über böse Angriffe hat noch keiner jemanden von dessen Ansprüche runtergeholt und nett kennengelernt.