Ich hab auch mal wieder gelesen
Diesmal nicht in der Bibel
sondern in »Der Liebesökonom« von Hanno Beck.
Kurz vor Schluss, auf Seite 164 und 165 von 167 widmet sich der Autor in einem kurzen Kapitel noch der Frage »Warum bleiben Menschen allein?«
Im wesenlichen sieht er 3 Ursachenkreise, und zwar durchaus die selben, die ich mir auch schon überlegt habe:
1.)
"Menschen bleiben alleine, weil der Nutzen aus dem Single-Dasein die Früchte einer Beziehung übertrifft."
Das entspricht ja dem, was der Hamburger Paartherapeut behauptet.
Aber es geht weiter. Zu den Fragen
Es ist nach seiner Meinung ein Kunststück keinen Partner zu finden in einer Zeit in der Millionen von Menschen auch, und gerade im Internet auf der Suche sind. Und er fragt sich: Wie machen wir das?
Er mag damit zum Nachdenken anregen... wollen wir eigentlich wirklich einen Partner? Oder ist uns etwas anderes gerade viel wichtiger? Ist unsere Erwartungshaltung an einen Partner nicht viel zu hoch? Sind wir offen für Neues?
passt eher:
2.)
"Aber Menschen sind nicht nur alleine, weil sie es wollen, sondern keinen Partner finden."
a.)
"Das kann zum einen durch die Marktverhältnisse begründet sein: Wer auf der kürzeren Seite des Marktes unterwegs ist, muss entweder deutliche Zugeständnisse an den potenziellen Partner machen, oder aber er bleibt alleine."
Soll meiner Meinung nach heißen: man gehört zu den Menschen, nach denen eine deutlich geringere Nachfrage besteht, als sie selber nachfragen - bzw. an denen es ein größeres Angebot gibt, als Nachfrage nach ihnen besteht.
Oder einfacher ausgedrückt, wie ich aus eigener leidvoller Betroffenheit kenne: man(n) ist nicht schlank/sportlich genug, hat ein nicht kantig genuges Kinn, einen zu runden Kopf, eine zu knubbelige Nase, zu wenig Haare auf dem Kopf und zu viele am Körper und am Sack - mit einem Wort: man(n) ist zu hässlich.
b.)
"Eine weitere Ursache, warum Menschen alleine sind, können falsche Suchstrategien sein: Man sucht zu lange an den falschen Orten oder mit zu hohen Erwartungen und vergisst darüber, dass das eigene Angebot, das man auf dem Beziehungsmarkt bietet, auch einem Zeitwertverfall unterliegt."
Dieser Punkt richtet sich meiner Ansicht nach besonders an die Frauenwelt, denn weiter heißt es:
"[...] Im Lichte dieser Überlegung sollte man sich von der Hochglanz-Liebesromantik der Heftchen, Romane und Schnulzenpoeten fernhalten. [...] Wer sich seine Schönheits-, Beziehungs- und Romantik-Ideale zu sehr von außen vorschreiben lässt, riskiert, an seinen Erwartungen zu scheitern und enttäuscht zu werden."
»Der Liebesökonom« von Hanno Beck
dtv 34493
© 2005
ISBN 978-3-423-34493-7