die Eingangsfrage ...
... würde ich für
mich folgendermassen beantworten:
Singlesein finde ich so gesehen nicht schlecht. Ich bin als Single auch ganz sicher nicht in der Definition des Wortes "unglücklich".
Aber - Singlesein tut mir nicht gut in dem Sinne. Als Single lebe ich einfach eine Spur "extremer". Es wird keine Party ausgelassen, keine Gelegenheit zu feiern. Ich arbeite wesentlich mehr, oder sagen wir 'intensiver', vieleicht passt auch das Wort "ehrgeiziger". Hobbies wird wesentlich mehr Beachtung geschenkt. Risiken werden grosszügiger abgeschätzt - hat damit zu tuen das ich ein spezielles Hobby habe, und dann "mehr" gebe als wenn ich in einer Beziehung bin. Nicht nur weil ich die Partnerin nervlich schonen mag, sondern auch weil ich da in "einem Stück" auch weiter meine Zeit verbringen und gemeinsam erleben möchte. Last but not least - da das alles auch mit finanziellen Aufwänden zu tuen: ich geb viel mehr Geld aus. Impulskäufe. Lustreisen und -Veranstaltungen.
Mich schlaucht das nach einer Weile richtiggehend. Fünftage-Woche und dann das Wochenende auch ohne echte Pause. Mal mehr mal minder. Durchgehend aber gleichbleibend hohe Schlagzahl.
Und irgendwann kommt dann immer der Punkt der Realisierung: Es geht nicht höher, weiter, schneller - und selbst das kann eine kleine Sehnsucht die versucht wird kontrolliert im Zaum zu halten nicht (immer) kompensieren.
Da merke ich: alles schön und gut, toll das Du das machen kannst, toll das Du das erlebst. Aber mit jemandem geteilt wäre schon deutlicher schöner. Und nein - "unglücklich" bin ich dann immer noch nicht - eher finde ich mich damit dann ab. "ist halt so - mal schauen was der morgige Tag so bringt" ...
So kann ich (abermals für 'mich') sagen, das ich mich in einer Partnerschaft ganz sicher wohler fühle. Ich verzichte da nicht wirklich auf irgendetwas von dem oben genannten - aber die Gewichtung ist eine leicht andere. Ein normales Mass eben. Ein Teilen wo es möglich ist (geht nun mal nicht immer und bei allem). Dabei finde ich, ist der "verlust" des von mir so genannten "Extremen" doch um soviel mehr aufgewertet durch:
• das Gefühl angekommen zu sein
• gemeinsam zu erleben, oder Erlebtes mit Begeisterung weiterzugeben
• ein Tag, sei er so schlecht wie er sein mag, beginnt und beendet sich besser zu Zweit
• natürlich jede Form von Nähe und Geborgenheit und alles was dazu gehört (Leidenschaft, Sex & Co.)
• entdecken, erfahren, probieren
• Einigkeit wie hitzige Diskussionen, geteilte und entzweite Meinungen - Salz in der Suppe ...
• Neckereien, Albernheiten die so nur zu zweit stattfinden
• gemeinsame Geheimisse ... geteilte Ideen ...
• "nach Hause" kommen
• und
• und
• und
... das alles lässt mich ohne eine Sekunde zu zögern sagen: Ich lebe lieber in einer Partnerschaft. Aber als Single geh ich nicht am Stock.
Ist halt OK - aber eben auch nicht mehr. Ist halt auf Dauer anstrengend und ungesund *lach *
cheers,
D.