Talk - Schüchtern, was tun?

hab ich eher ein Problem, als mit denen, die die Schnauze aufreißen. Die kriegen zur rechten Zeit ein paar vor den Latz geknallt (verbal) und wissen oft nicht mehr, was sie eigentlich sagen wollten.

Wenn ich erfahre jemand ist eigentlich schüchtern und hat mit viel Mut ein Gespräch mit mir begonnen, werde ich sehr vorsichtig. Weil ich den Schüchternen nicht vor den Kopf stoßen oder verletzten will.

Und ich habe ein Problem wenn jemand soooo schüchtern ist, dass man ihm jedes Wort aus der Nase ziehen muss. Wahrscheinlich würde es zwar etwa drei Jahre dauern, bis ich das merke - bis dahin bin ich etwa mit meiner Lebensgeschichte fertig und beginne mit normalen Alltagsgesprächen, in die ich den Anderen einbeziehe - aber was dann?

Scherz beiseite. Ich finde es schon sehr schwierig Kommunikation aufzubauen, wenn nur einsilbige Worte zurückkommen. Von daher, Ihr Schüchternen, bedenkt mal, dass es nicht nur für Euch komisch ist Leute anzusprechen, sondern für das Gegenüber ist es eigenartig mit Euch "weiterzukommen". Und wenn so ein "Gespräch" dann abgebrochen wird, ist es für Euch wieder ein Schlag ins Genick. Da entwickelt sich ein Kreislauf, aus dem es herauszutreten gilt.

Das bedeutet ja nicht, dass ihr jetzt DER Draufgänger werden müsst, aber einfach mal etwas mutiger sein. Auch wenn Anfangs Blödsinn dabei rauskommt. Deshalb vielleicht nicht unbedingt an der Angebeteten üben, sondern bei der am Anfang erwähnten Bäckersfrau oder Kassiererin. Am Besten noch im fremden Supermarkt, dann vergebt ihr Euch nichts.

Viel Glück!

Bei mir war es ähnlich, wie bei Dir. Im Prinzip haben diejenigen damit am meisten zu kämpfen, deren Selbstbewusstsein an Ausprägung im gesunden Bereich zu wünschen übrig läßt. Ob man es schafft, da irgendwann aus diesem Teufelskreis heraus zukommen, ist genauso individuell, wie die Menschen.

Das was es zusätzlich zum Problem macht ist, dass gerade solche Menschen dann auch "die Falschen" treffen und im Kopf heisst es dann: "Siehste, wieder den kalten Waschlappen ins Gesicht bekommen" und dann das falsche Resume daraus ziehen.

Wer oder was da hilft, ist meist nur ein verständnissvoller Mensch, sehr nahestehend, der voruteilsfrei und uneingeschränkt hinter einem steht, dabei Rückendeckung und Sicherheit gibt.

irgendwo hab ich mal gelesen, dass man das mit dem rotwerden nicht beeinflussen kann.....man sollte es eben einfach akzeptieren und sich nicht so viele gedanken darum machen, denn meistens wirkt es auf das gegenüber sogar sympathisch......mit ängsten hat das noch nicht mal immer was zu tun.

wenn es mir passiert (gestern abend erst wieder ) wünsche ich mir von meinem gegenüber vor allem, dass er es nicht noch thematisiert und mich darauf anspricht......auch wenn er es noch so niedlich findet....es macht einen ja nur noch mehr verlegen (gell, Herr Statist ? )

als wirklich schüchtern würde ich mich nicht bezeichnen....aber ich bin auch kein draufgänger....die beobachtende, abwartende position gefällt mir ganz gut. aber wenn ich dann genug gesehen habe, genügend eindrücke gewonnen habe, dann kann ich auch forsch werden.
und wenn mir was nicht passt, mache ich eh den mund auf....egal ob öffentlich oder mit meiner meinung allein auf weiter flur. da bin ich gar nicht schüchtern.

um sich zu überwinden fallen mir spontan 2 dinge zum üben ein.
a) du fährst im auto, neben dir an der ampel steht jemand nettes ? LÄCHELN ! einfach nur mal so.....braucht man noch nicht mal was sagen und passieren kann einem auch nix. es kommt kein lächeln zurück ? es liegt nicht an deinem lächeln, nebenan sitzt einfach ein muffelkopp nächste ampel....neues spiel und es wird nicht passieren, dass dir 5 muffelköppe nacheinander begegnen

b) ins kino gehen. allein. wenn das licht ausgeht, aufstehen und sich einen anderen platz suchen. klingt bescheuert....aber ich selbst habe letztes we erlebt, welche überwindung es mich gekostet hat das zu machen. ich war wie festgenagelt auf meinem platz ! berherrscht von dem gedanken: was sollen denn die leute denken ? völlig bescheuert !

schön ist auch immer : hilfsbereit sein ! eine omi kommt im supermarkt nicht ans oberste paket kaffee im regal ? du bestimmt. und nicht warten, bis du gefragt wirst, sondern spontan von dir aus deine hilfe anbieten ! da wirst du gar keine zeit haben rotzuwerden.

ansonsten : xxenons liste gefällt mir auch gut

ich dachte da eher an die Dauerschüchternden, die NIE den Mund aufbekommen. Ein bisschen schüchtern am Anfang ist doch ganz nett.

Wahrscheinlich auch noch das "kein vernünftiges Wort" herausbekommen. Man(n) will ja nicht blöd herüberkommen und den alles heilenden Spruch, gibt es nicht.

Auch die Frage wie man es am besten anstellt, bevor die bzw. bei Frauen derjenigen wieder weg ist, ist auch nicht außer Acht zu lassen.

Ist dann mal das Eis gebrochen, geht es schon viel besser. Bis dahin aber.....

und das Schlimme ist, ......dann ist sie plötzlich weg oder man hat den wichtigsten ersten Moment verpasst!

Bekanntlich werden da ja sämtliche Weichen gestellt.

Junge, Junge - in deinem Kopfkino läuft ja echt der krasseste Horrorfilm ab...

Psychologisch betrachtet, würde man sagen, du bist in den Misserfolg verliebt und nicht in den Erfolg (das wirst du zwar nicht zugeben, aber das passiert unbewusst).

Also ein alter psychologischer Tipp:

Der Körper folgt dem Geist!

Soll heissen, deine Gedanken beeinflussen deine Körpersprache und letztendlich auch dein Handeln.

Mach doch einfach aus deiner Not eine Tugend. Zum Beispiel so:

"Hallo, ich möchte dich gerne etwas fragen. Kann aber etwas dauern, bis ich meine Gedanken sortiert habe, bin nämlich ein wenig aufgeregt. Kann sogar sein, dass ich anfange zu stottern, also gib mir ein wenig Zeit. Also - mal angenommen, ich würde dich fragen, ob ich dich zu einem Getränk einladen darf. Was würdest du dann über mich denken?"

Die Einleitung macht auf jedenfall schon mal sympathisch und damit weckst du sogar bei der härtesten Macho-Braut Muttergefühle. Ich kenne keine Frau, die auf diesen Text "verpiss dich" sagen würde.

Ihre Antwort kann nur in zwei Richtungen gehen. Entweder sie sagt dir, was sie trinken möchte oder sie sagt, dass sie dich dann ziemlich lächerlich finden würde o.ä. Dann könntest du mit einem frechen Grinsen antworten: "Da hab ich ja nochmal Glück gehabt, dass ich dich nicht gefragt habe."

Entweder ziehst du dann weiter oder du konterst mit: "Ok, dann gib mir doch mal nen Tipp, wie ich deine Aufmerksamkeit besser erregen kann."

Nochmal: Mit offenen Fragen kommt man weiter.

Und

Im schlimmsten Fall weißt du, wie du es beim nächsten mal NICHT machen solltest. Nimm auf jeden Fall irgend etwas positives aus der Situation mit. Üben, üben, üben, denn Übung macht den Meister.

Erste Maßnahme:
Akzeptiere Dich wie Du bist und verändere Deine Sicht auf das, was nunmal da ist, denn es hat einen Sinn...
Ich finde das Wort "Schüchtern" absolut oberflächlich, es missachtet den Menschen und das, was es eigentlich ist. Und sich selbst als "schüchtern" zu verstehen, verkrampft erst...
Auch ich komme real, wie man so sagt, eher "schüchtern" rüber...
Neutraler und respektvoller finde ich "zurückhaltend"...
Dies Wort lässt viel mehr offen, sich auch anders zu erleben.

..und, schonmal vorweg: "Schüchtern" und gleichzeitig "Selbstbewusst" scheint undenkbar, doch zurückhaltend UND selbstbewusst, geht!!

Ich habe gelernt, damit zu leben, mehr noch, ich mag es so wie es ist und will es auch gar nicht mehr anders.
Ich weiß nicht, aber vermute mal, dass es bei Dir ähnlich ist wie bei mir, ich bin ein sehr sensibler, feinfühliger Mensch. Die so genannte "Schüchternheit" ist nicht mehr als ein sich Zeit nehmen, eine gewisse Art Sicherheit für die Seele. Ich will gar nicht, dass sich das ändert, denn dann würde ich mich selbst nicht mehr spüren...

Zunächst ging es mir wie Dir, ich WOLLTE nicht schüchtern sein, war unzufrieden damit, dachte "Mensch ich bin ein Mann, ich muss doch locker auf die Menschen zugehen können..." Zwang mich und verkrampfte noch mehr, bis gar nichts mehr ging... Dann ging es mir so, wie Du beschriebst, es ging gar nichts mehr, ich stotterte, wurde rot, redete "unsinnig", kam mir peinlich vor, die ganze Bandebreite, ich denke das kennst Du...

Dann akzeptierte ich das einfach, lernte es einfach zu lassen wie es ist, ob ich nun (meine größte Sorge) arrogant, desinteressiert rüberkomme oder nicht, ob ich nun langweilig oder dumm wirke... was soll's. Ich lebte es bewusst, war freundlich aber sehr zurückhaltend und genoss die Menschen, die selber so sensibel waren und das so mitbekamen wie es ist und dennoch auf mich zu kamen. Ich verspreche Dir davon gibt es genug!

Mein Tip, aus eigener Erfahrung:
Vergiss mal das "SOLL" Wie soll ich, was soll ich, wen soll ich..."
Sollen bringt Dich nur in's Soll...
ZWINGE Dich nicht, der Bäckereiverkäuferin guten Morgen zu sagen, sondern ERLAUBE ES DIR, wenn Du es möchtest! Zwinge Dich nicht, jemanden anzusprechen, sonder erlaube es Dir, wenn Du Lust dazu hast... Nur das lässt genießen und gibt Dir die FREIHEIT, neue Wege zu gehen und Dich anders zu erleben!
Und wenn Du spürst, dass Du es möchtest, dann nur Mut und dabei bleiben, WICHTIG: Lass es einfach fließen, so, wie Du es innerlich spürst... und nachher: Belohne dich!! Mit einem Kinoabend, einem Essen oder was auch immer...

..und wenn Du dabei rot wirst? Na und? Was denkst Du was SIE denkt? Vielleicht findet sie's toll? Aber das ist unerheblich, wichtiger ist, was DU denkst.
Meistens wird man dann rot, wenn man es unbedingt NICHT will, weil man darauf dann alle Energie verschwendet. Auch hier etwas das funktioniert: Werde bewusst rot, erlaube auch das Dir. Wenn Du spürst, dass das Erröten aufkommt, lass es aufkommen und kämpfe nicht dagegen an. Erstens: Du weißt das klappt eh nicht. Zweitens, wenn Du Dir erlaubst rot zu werden, kostet das keine energie, Du kannst dich auf anderes konzentrieren und hast das schonmal hinter Dir... Aber, auch eigene Erfahrung: Wenn Du's Dir erlaubst, wirst du's einfach vergessen, weil Du keine Energie mehr reinsteckst...

HA, Du siehst, auch mein Thema... Jetzt überlege ich gerade, VIEL zu lang... DOch ich erlaube mir mal, es so zu lassen wie es ist. Vielleicht kannst Du Dir was rausziehen...

Lieber Gruß
Aladin

Im Grunde genommen finde ich deinen Beitrag .

Nur ein kleiner Haken: man weiß nie, wie man es beim nächsten Mal machen oder nicht machen soll, denn jeder Jeck ist anders. Will sagen: wenn die eine Lady auf den gleichen Text negativ reagiert, kann er doch für die nächste genau der treffende sein (oder umgekehrt).
Ich meine daher, man kann aus einzelnen Ergebnissen keine Patentrezepte ableiten.

Wichtig scheint mir auch sowieso viel eher, die Schüchternheit bzw. den Mut nicht vom (möglichen) Ergebnis abhängig zu machen. Auch nicht schüchtern zu sein, garantiert einem schließlich noch lange keinen Erfolg. Aber man fühlt sich als... (wie heißt eigentlich das Gegenteil von schüchtern?)ner Mensch einfach für sich selbst wohler - und klar: in der Summe wird man durchaus auch mehr Erfolg haben.

Also, Springcleaning, tu es nicht zwecks Eroberung einer Frau, tu es für dich!

Ich sehe, du verstehst, worauf es ankommt. Du bist auf dem richtigen Weg

Eure Worte bedürfen keines Kommentares mehr!

aladin kommt erst mal schüchtern rüber ??

sinnliche Du Eule...
Hast Du mich schonmal auf einer Party erlebt? NÄÄÄÄÄÄÄ!!!!

Fürsisch!!

jeder der den Mut hat über sein "Problem" - egal welches - zu erzählen/schreiben ist auf dem besten Weg es irgendwie in den Griff zu bekommen. Ganz gleich, ob durch die von Aladin beschriebene Akzeptanz des eigenen Seins, oder ob durch xxenon's Frontalangriff.

Aladin finde ich kommt so rüber, wie er sich beschreibt: zurückhaltend. Und das ist doch kein Fehler. Dass er nicht dumm ist, nur weil er am Anfang nicht so viel redet, das zeigt er doch in seinen Beiträgen.

Doch! Weil du mit seiner Frau abgezwitschert bist und nun Hausverbot hast

ich find den aladin nicht mal zurückhaltend

ok.....war keine party drumrum sondern sowas wie ein gemütliches wohnzimmer

sinnliche, Du alte Nähkästchenplauderin...

Erstens ist das schon 30 Jahre mein Thema, kenne aber noch sehr gut die anfänge,
zweitens ist das bei mir in größerer Gesellschaft absolut so, unter "vier Augen" eben nicht, jedenfalls längst nicht mehr...
Außerdem war's kein Wohnzimmer, sondern ne Kneipe, olle!!
Sollen wir's jetzt haarklein weitererzählen oder lassen wir's lieber?