Als erstes möchte ich mal anmerken, dass ich diesen Thread schon ein paar Seiten lang verfolge und mir der Ausdruck "erotische Dauerfreundschaft" hier zum ersten mal in meinem Leben begegnet ist. Aufgefallen ist mir, dass es hier unter den Mitgliedern doch erhebliche Differenzen bezgl. der Definition gibt. Also möchte ich mal aufdröseln, wie ich an die sache ran gehen würde.
Erotisch bedeutet für mich:
Es prickelt, es knistert, meine Hose wird eng, meine Phantasie schlägt Purzelbäume, einfach die pure Lust.
Emotionen wie Liebe sind dafür nicht notwendig, schließen sich aber deswegen auch nicht unbedingt aus.
Dauer bedeutet für mich:
Länger als einen Sommer lang. Auch länger als ein Urlaub oder eine gemeinsame Projekt-Arbeit z.B. Ich würde mal sagen, wenn es mindestens einmal alle Jahreszeiten durchlaufen hat, dann kann man (also ich) von einer gewissen Dauer sprechen.
Zur Freundschaft denke ich:
Dauer und Freundschaft gehören für mich unweigerlich zusammen, denn eine Freundschaft kann auf Dauer nur wachsen oder einschlafen.
Bevor ich von Freundschaft spreche, hat man sich erstmal einfach kennengelernt, findet sich sympathisch, hat vielleicht das eine oder andere zusammen unternommen und dabei mit der Zeit festgestellt, dass man zu einem großen Teil gemeinsame Ansichten hat, sich auch ohne Worte versteht, einfach auf der selben Wellenlänge tickt, sich gegenseitig vertrauter wird. Das gilt für mich übrigens genauso für die berühmte "Männerfreundschaft".
Wenn ich das alles jetzt wieder zusammen füge, dann definiere
ich die EDF als
eine Art von Beziehung in der zwei Menschen nicht nur im Bett gegenseitig Spass aneinander haben und die durchaus mehrere Jahre dauern kann. Eine Beziehung, in der auch Gefühle eine Rolle spielen, allerdings mehr auf einer tiefen innigen
freundschaftlichen Ebene. Die tiefe und ultimative Liebe bleibt dabei genauso aussen vor, wie die Eifersucht.
Und das ist genau der Knackpunkt. Manche Menschen schaffen es zwar ihren Herzschlag und ihre Atmung extremst zu kontrollieren, aber mit den Gefühlen funktioniert das nicht. Viele behaupten das zwar, aber das ist dann gelogen. Diese Menschen haben dann vielleicht ihren Körper im Griff und zeigen ihre Gefühle deswegen nicht, aber trotzdem sind sie doch vorhanden. Und wenn es nur in unseren Gedanken ist.
Und noch schlimmer: gegen Gefühle kann man sich nicht wehren. Die Mistviecher kommen einfach, auch wenn man vorher hoch und heilig versprochen hat, es
nur bei einer EDF zu belassen.
Ich glaube, sehr selten hat man das Glück, dass beide Beteiligten zur gleichen Zeit von ihren "tieferen" Gefühlen heimgesucht werden. Dann nennt man sich MsRaten_MrRioes und zieht nach einem Jahr schon zusammen.
Ich denke aber, in den meisten Fällen hat einer der beiden seinen "Einsatz" verpasst und was bleibt ist ein Ungleichgewicht der investierten Emotionen. Einer von beiden wird plötzlich verletzlicher, als der andere und die "Dauer" hat sich ausgedauert.
Alles in allem ist das nur menschlich und man kann weder dem eine noch dem anderen einen Vorwurf machen.
Auch ich hatte in meinem Leben schon die eine oder andere EF (das "D" stört mich dabei irgendwie). Die hat dann solange gedauert, wie sie gedauert hat. Und solange sie "gedauert" hat, war sie wunderbar und ich möchte diese Zeit nicht missen.
Doch wenn man sich auf
diese Art von Beziehung einlässt, sollte man auch bedenken, das der Verlauf zu 90% so kommen wird, wie ich ihn oben beschrieben habe.
interessante thematik. 
