Nun, dann will ich auch mal.
Bei mir gibt es zum Teil schon deutliche Veränderungen. Meine inhaltlich recht langweilig gewordene Arbeit ist da nur ein kleines Teil von, wobei ich trotzdem nicht klagen will. Keine Kurzarbeit oder finanziellen Einbußen.
Bis Februar hatte ich immer wieder mal an Wochenenden - insbesondere für einen Veranstalter, mit dem ich befreundet bin - bei Events geholfen, die vor allem in Clubs wie im Steinenhaus, Faro8, Biggys etc. stattfanden. Ich habe dann kurz vor dem Lockdown schon ausgesetzt, weil mir das nicht geheuer war. Nicht, dass ich übermäßig selber Angst vor Corona hätte (riskieren muss ich aber auch nichts), sondern mir ging es um meine Kontakte zu anderen wie meinen Eltern, etc., weswegen ich da doch mein Leben deutlich bezüglich Kontakten geändert habe. Diese vorübergehenden "Öffnungen", wo Swingerclubs dann so taten, als seien sie Restaurants oder Hotels fand ich unverantwortlich und konnte ich gottseidank gut ignorieren. Die Spiele, die wir veranstalteten, wären sicher Super-Spreader-Events geworden …
Ich bin, vor allem Solo , kein Clubgänger und hatte das angefangen, weil mir an den Wochenenden etwas langweilig war, da sich Dinge in meinem Leben und Freundeskreis verschoben. Aber es hat mir natürlich auch oft Spaß gemacht, die unterschiedlichsten Leute kennenzulernen. So tut es mir dann auch mehr für all diese anderen Leid - von Clubbesitzern und Veranstaltern zu den vielen Gästen, die diese Partys lieben -, als dass ich das jetzt übermäßig vermisse. Dennoch wäre es natürlich schön, wenn es irgendwann wieder richtig losginge und vielleicht - je nachdem, wie meine Lebensumstände dann sind - mache ich auch wieder mit. Als Single sind mir die Events lieber, als allein zu Hause zu sein oder in eine „normale“ Disco o.Ä. zu gehen. Ich rechne aber damit frühestens Mitte nächsten Jahres, wenn halbwegs viele geimpft sind; zuvor im kleinen Stil, vielleicht mit Schnelltests o.Ä.
Als der erste Lockdown wieder vorbei war, habe ich mit Clubfreunden und -bekannten dann vorsichtig private Massage-Treffen u.a. bei mir als Ersatz gemacht. Wem das jetzt ein Widerspruch zu oben erscheint: mal abgesehen davon, dass es ja wieder erlaubt war, waren wir maximal 10 (meist weniger mit ausgewogenem M-F-Verhältnis), und es war ein kleiner Kreis sich gut kennender Leute. Also, wo man z.B. davon ausgehen kann, dass man eine Corona-Infektion vom anderen auch gesagt bekommen hätte. Als die Fallzahlen wieder massiv stiegen, haben wir mit den Treffen im September wieder aufgehört, weil das Risiko einfach zu groß wurde. Klar fehlen mir diese Treffen jetzt auch irgendwie, aber es ist ja nicht so, dass ich keine anderen Hobbys habe.
Was mir mit am meisten fehlt, ist das Klettern/Bouldern. Als mir das Bouldern im ersten Lockdown wegbrach, habe ich - neben Home-Fitness - mir auch Kletterfilme angeguckt und dann gedacht, ich probiere das mal aus, ob meine Höhenangst nicht besiegbar ist. Tatsächlich habe ich dann nach einer erfolgreichen Schnupperstunde im September mit dem Seilklettern angefangen. Und da lechze ich sehr nach, dass das wieder weitergeht und mache zu Hause gezielt Kraftraining bis Yoga.
Mit mehr Verantwortungsbewusstsein (und ggf. einem härteremLockdown, damit die Infektionsketten abbrechen) könnte vielleicht eine 3. Welle verhindert werden und sich die Lage in den Krankenhäusern entspannen (aktuell gibt es genügend, die keine Intensivbetten mehr frei haben!). Bei niedrigen Fallzahlen könnten wieder Restaurants, Fitnesseinrichtungen und mit gutem Hygiene-Konzept vielleicht sogar wieder Kinos, Theater, etc. aufmachen und Urlaube wären möglich. Darauf hoffe ich für Januar! Für die Disco- und Clubszene sehe ich allerdings weiterhin schwarz bis nicht ausreichend Immunität vorhanden sein wird.
Bis es wieder lockerer wird, werde ich weiterhin das Beste für mich draus machen. Also male und lese ich weiterhin mehr, beschäftige mich mit einem Fernstudium und mache meine Heimfitness. Statt realer Kontakte eher ganz viel per WhatsApp/Telegram, Joy, Telefon. So würde ich auch trotzdem versuchen, jemanden für "mehr" kennenzulernen, weswegen ich im Joy auch Dates schalte zum vorsichtigen Kennenlernen. Z.B. Spazierengehen konnte man ja eh die ganze Zeit. Ob die Clubszene oder meine Massage-Partys dann noch ein Thema für mich sein werden? Oder dann gemeinsam? Spannend!
Und ich bin mir sicher – sofern man keinen gravierenden Verlust zu beklagen hat -, wir werden in einem Jahr wieder feiern und froh sein, dass wir Corona – als Pandemie – hinter uns haben.