Patientenverfügung...Vorsorgevollmacht...
Ich musste mich vor 5 Jahren diesem Thema stellen, da meine Ma damals darauf bestanden hat, eine zu machen.
Da sie selber weder Zugang zum Internet hatte noch sich mit solchem "Papierkram" auskannte, war ich als einzige Tochter in die Pflicht genommen.
Unterlagen dazu hatte ich sehr schnell zusammen gesucht und auch sehr schnell ausgedruckt.
Klar hatte ich mit meiner Mutter das eine oder andere bereits besprochen - ich mußte nur noch den endgültigen Text für diese Verfügungen zusammen schreiben...
Allerdings wollte ich mich nie wirklich damit auseinander setzen.
Schließlich wird das bei meiner Ma noch lange nicht nötig sein...
Sie war zwar an Osteoporose erkrankt und hatte diverse Altersbedingte Erkrankungen, aber mein Gott...
Ich habe es geschoben und geschoben...
Anfang 2006 hat sie mich dann massiv unter Druck gesetzt und ich entkam der Nummer nicht mehr...
(Ich glaube sie hat damals schon was geahnt...)
Text geschrieben (dauerte vielleicht insgesamt 2 Stunden um den endgültigen Text richtig zu formulieren - trotz Textvorschläge), 2 notwendige Personen waren schnell für die Unterschriften gefunden (2 deshalb, weil 1 Person trotz alledem ja ausfallen könnte, weil selber erkrankt oder verstorben).
Sie hat die Verfügung mit ihrem Arzt besprochen, die beiden Personen hatten verbindlich unterschrieben...
Im August 2006 ging alles sehr schnell.
Meine Ma bekam Sonntags morgens einen epilleptischen Anfall im linken Arm, nach der Untersuchung durch den Notarzt wurde sie ins Krankenhaus gebracht.
2 Stunden später stand die Diagnose fest: für den Anfall war ein Hirntumor verantwortlich, weitere Tumore befanden sich in der Leber, der Niere, dem Darm...
Der primäre Tumor der gestreut hatte wurde jedoch nicht gefunden...
3 Tage später erkannte meine Ma mich nicht mehr, die Patientenverfügung griff ein, ich konnte dafür sorgen, das sie mit Morphium gegen die Schmerzen behandelt wurde, sie aber keine weiteren Lebenserhaltenden Maßnahmen erhielt... und vor allem wurden keine OP`s veranlasst.
Samstags drauf verstarb mein Ma...
Was im Zusammenhang mit der Patientenverfügung auch sehr wichtig ist, ist die Vorsorgevollmacht.
Entgegen der hier genannten Meinungen wird bei der Vorsorgevollmacht bestimmt, wer in meinem Namen meine Geschäfte weiterführen darf - Bank, Konto, Versicherungen...
Wird dies nicht bestimmt, wird ein gesetzlicher Betreuer bestimmt und du hast selbst als Tochter oder Sohn - auch nicht als Ehemann oder Lebensgefährte - keinerlei Mitspracherecht.
Ich selber habe keine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht.
Als Singel ist es sehr schwer jemanden damit zu verbinden.
Die meisten Menschen machen bei diesem Thema "dicht" und wollen weder etwas davon hören, noch sich damit auseinander setzen.
Somit stößt man meist auf Unverständnis.
Zumal man beide Vollmachten jährlich "erneuern" muß -soll heißen, das die bestimmten Personen einmal jährlich durch ihre Unterschriften bestätigen müssen, das alles noch aktuell ist.
Für die meisten ist dieses Zeitraster schon "zu viel"...
Selbst mit dem Hausarzt muß man diese Patientenverfügung einmal jährlich aufs Neue besprechen...