Hallo PixelNik!
Eine sehr gute Frage!
Erst heute Vormittag hab ich darüber nachgedacht.
Ich mag die Situation bei der ersten Verabredung eigentlich nicht sonderlich.
Einerseits bin ich anfangs eher schüchtern (und ein virtuoser Fettnapf-Steiger) und andererseits ist es mir einfach zu unnatürlich, sich frontal gegenüber zu sitzen und einzelne Punkte abzuhaken (was machst du so? was arbeitest du? hast du Kinder? wo wohnst du? usw.)
Da fühle ich mich wie bei einem Bewerbungsgespräch
Aber letztens hatte ich eine Verabredung zum kennen lernen, und da wir uns direkt nach der Arbeit getroffen und ich Leela
mit hatte, haben wir uns zum spazieren gehen verabredet.
Und das war absolut perfekt!
Natürlich hauptsächlich wegen "ihr"
aber die Situation an sich hat auch perfekt gepasst!
Was ich an dieser Art der ersten Verabredung so toll finde:
man starrt sich nicht direkt ins Gesicht, was den meisten unangenehm sein dürfte. Niemand fühlt sich wohl, wenn man angestarrt wird; nur, wo bei einer Verabredung sonst hinschauen?
Man ist nicht ununterbrochen prüfenden (und wertenden?) Blicken des Gegenübers aufgesetzt. Sollte die neue Bekanntschaft nicht zu 100% dem Erwarteten entsprechen (was so gut wie immer der Fall sein dürfte!), kann man den "Schreck" beim Gehen sehr viel leichter kaschieren und "verdauen", als wenn man sich face2face gegenüber sitzt.
In den meisten Fällen spielt dieses eine, beim ersten Blick vielleicht "(ver)störende", Detail nach kurzer Zeit eh überhaupt keine Rolle mehr (weil sie so herzlich ist, dass man ihr große Nase gar nicht mehr wahrnimmt, oder weil sie so gescheit und pfiffig ist, dass einen die grelle Haarfarbe nicht mehr stört, o.ä.)
man bewegt sich UND ist an der frischen Luft, was einerseits den Kreislauf anregt und andererseits die Sauerstoffsättigung im Gehirn erhöht.
Beides dürfte sich positiv darauf auswirken, in einer -für die meisten unter uns- doch recht stressigen (mindestens aber angespannten) Situationen nicht allzu viel Blödsinn abzusondern
Außerdem, sollte das Treffen super laufen und man gleich im Anschluss "den nächsten Schritt" machen möchte, ist es sicher auch kein Nachteil, wenn alles "aktiv" und gut durchblutet ist!
es kostet nichts, was einen Fallstrick beim Bezahlen der Rechnung vermeidet (lad ich sie ein oder zahlt jeder für sich? Die Change, dabei in den Gatsch zu greifen, steht 50:50
entweder denkt sie sich:
"
Was ist mit dem Kerl? Ich bin ihm nicht mal 3,- Euro für einen Kaffee wert?!"
...oder aber:
"
Was fällt dem Kerl ein! Ich bin eine emanzipierte Frau und muss von keinem ausgehalten werden!"
In beiden Fällen hat man(n) "verloren"
)
Kommt es zu einem "sprachlosen" Moment, ist der nicht peinlich, da man ja in Bewegung ist und sich nicht direkt (in entsprechender Erwartungshaltung) und unbeweglich gegenüber sitzt.
Es ist auch schön, wenn man Mal ein paar Minuten schweigend nebeneinander her geht und die Umgebung auf sich wirken lässt.
In einem Cafe ist das nicht so, da wird es schnell unangenehm (was sich im Drang, zum Handy zu greifen, bemerkbar macht ... und DAS würde dann sehr schnell als Beleidigung aufgefasst (was natürlich mit heißt, dass man(n) diesen Drang nachgibt!)
Sollte es nicht "funken" oder es anderweitig schlecht laufen, kann man es einfach und unkompliziert abkürzen oder abbrechen. Das ist natürlich umso schwieriger, je aufwendiger das erste Treffen ist.
Und außerdem hat man in einem solchen Fall zumindest nichts "verloren" - immerhin tut es uns allen gut, uns in der frischen Luft zu bewegen, oder?
Der langen Rede Kurzer Sinn:
Ich denke, ich hab die für mich(!) perfekte Location für eine erste Verabredung gefunden - mit dem Zuckerl, dass meine Leela nicht zu Hause lassen muss!
LG
Ben
p.s. das ist natürlich zum Teil ein wneig überzogen ausgedrückt - also nicht jedes Wort auf die Waagschale legen