aus wikipedia:
Unter Speed-Dating versteht man eine ursprünglich aus den USA stammende Methode, mögliche neue Flirt- oder Beziehungspartner zu finden, die sich in jüngster Zeit auch in deutschen Metropolen wachsender Beliebtheit erfreut. Als Urheber (seit 1999) gilt Rabbi Yaacov Deyo (Los Angeles) von der orthodoxen jüdischen Organisation Aish HaTorah, der eine Kontaktplattform für in größeren Regionen verstreut lebende Juden schaffen wollte, um die Zahl rein jüdischer Ehepaare zu erhöhen.
Heute sind Speed-Dating-Events in der Regel kommerziell ausgerichtete Veranstaltungen ohne religiöse Vorgabe, an denen männliche und weibliche Singles in gleicher Anzahl teilnehmen, wobei die maximale Teilnehmeranzahl pro Geschlecht normalerweise auf 7-10 Personen beschränkt ist.
Während der gesamten Veranstaltung lernt jeder männliche Single jeden weiblichen Single kennen und umgekehrt. Hierzu wird die Veranstaltung in Runden aufgeteilt, die jeweils circa sieben bis acht Minuten dauern. In dieser eng bemessenen Zeit haben die Singles die Gelegenheit, sich gegenseitig ein wenig kennenzulernen, gemeinsame Interessen und Hobbys und eventuelle Kinderwünsche abzufragen. Nach Ablauf der Zeit ertönt ein Gong, als Zeichen dafür, dass die Runde zu Ende ist. Gleichzeitig notieren die Singles auf ihnen vorher ausgehändigten Zetteln, ob sie ihr Gegenüber gerne wiedersehen würden oder nicht. Nun wird aufgerückt, so dass sich männliche Singles und weibliche Singles in neuer Konstellation gegenübersitzen. Die oben beschriebene Prozedur wiederholt sich so lange, bis jeder Single einmal mit jedem Single des anderen Geschlechts reden konnte; anschließend werden von den Veranstaltern die Karten eingesammelt und ausgewertet. Am nächsten Tag erhält jeder der Teilnehmer eine Nachricht darüber, wer von seinen genannten möglichen "Kandidaten" auch ihn gerne näher kennenlernen würde.
Speed-Dating-Veranstaltungen standen bereits im Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen. Hierbei kam heraus, dass die vielbeschworenen "inneren" Werte bei beiden Geschlechtern bei solchen Veranstaltungen völlig nebensächlich waren, dass auch die Inhalte des Gesprächs nicht zählten, sondern dass beide Geschlechter vor allem die Personen wiedersehen wollten, die ein attraktives Aussehen aufwiesen. Die Wissenschaftler teilten den Teilnehmern aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes imaginäre Ränge zu, die auffallend stark mit dem anschließenden Erfolg bei diesen Veranstaltungen korrelierten. Allerdings scheinen Männer und Frauen in diesem Rahmen ein unterschiedliches Suchverhalten an den Tag zu legen, auch wenn bei beiden das Aussehen im Vordergrund steht. So wollten die Männer quasi jede Frau wiedersehen, die eine gewisse "Mindestattraktivität" aufwies. Frauen hingegen wollten nur wenige Männer wiedersehen, und das umso mehr, je attraktiver sie selber waren.
Unbewusst wahrgenommene Körpergerüche (die auf eine gute oder schlechte genetische Kompatibilität hindeuten) spielen nach anderen Untersuchungen ebenfalls eine wichtige Rolle.