Vögelige Weiterfahrt...
Djúpivogur
.....‚ die
tiefe Bucht,
die wollten wir erreichen. Das war eines unserer Tagesziele.
Der Campingplatz in Egilsstaðir war furchtbar. Vor den Toiletten und Duschen ist ein Aufenthaltsraum mit Tischen und Waschmaschinen. Das allein ist schon irgendwie komisch...
Aber es gab nur zwei Duschen und drei Toiletten. Die drei Waschbecken davor mussten auch für´s Zähneputzen und Waschen benutzt werden. Man stand also am Waschbecken und musste für die Toilettengänger und-danach-Händewascher immer zur Seite gehen.
Egal....Wir fuhren also gen Süden.
Bei jeder Kurve entdeckten wir wieder etwas Schönes. Ob es nun Monumente, auffliegende Gänse oder die wundervolle Kulisse eines Tals gewesen ist.
Um nicht jede Fjordumrundung der "1" zu befahren, kürzten wir über die 939 ab und kamen so an den eindrucksvollen Wasserfall "Folaldafoss", dessen weißes Wasser in einen Lapislazuli-blauen See, hinunter sprudelt.
Nach beeindruckenden Bergzacken und Wasservögeln am Ufer, fiel uns dieser Seehund auf, der im flachen Wasser seine Pilates-Übungen vollzog und dabei aussah, als läge er schwerelos auf der Wasseroberfläche.
Durch weitere beeindruckende Landschaft, gelangten wir dann an die Südseite des Berufjörður. Hier- so hatte der Wolf gelesen- sollte ein "Hotspot" für Vogelbegeisterte sein.
Die Tafel bestätigte die Recherche.
Im Hotel "Framtíð" fragten wir den Rezeptionisten nach seinen Tipps und er empfahl uns ein Areal am Flughafen, wo er immer zu laufen pflegt und von der er uns sagte, dass es seine Lieblingsstelle sei.
Wir folgten seiner Empfehlung und kamen an verschiedene Seen, Hügel und Hides.
Und dann ging es auch schon los mit der "Vögelei".
1 Graugans (Anser anser)
2 Singschwan (Cygnus cygnus)
3 Wiesenpieper (Anthus pratensis)
4 Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus)
5 Uferschnepfe (Limosa limosa)
6 Löffelente (Anas clypeata)
7 Lachmöwe (Larus ridibundus)
8 Pfeifente (Anas penelope)
Sterntaucher (Gavia stellata) mit Nachwuchs
Küstenseeschwalben (Sterna paradisaea) flogen immer wieder Scheinangriffe, weil sie neben dem Weg brüteten
und dann sahen wir die ersten Odinshühnchen (Phalaropus lobatus).
Seit 8 Jahren hatten wir versucht diese besonderen Vögel, bei denen das Weibchen das buntere Federkleid trägt und auch die Männchen aussucht, ihnen das Ei ins Nest legt, um sich einen neuen Lover zu suchen, in Norwegen zu entdecken. Im letzten Jahr ist es uns ganz im Norden geglückt..aber nur von weitem (siehe
Skandinavien: wolfscat on tour...stor runden (2018) ) und nun sahen wir erst eins, dann zwei...dann neun...elf...ganz viele...., die Insekten-pickend, zuckend und kreisend, blitzeschnelle über das Wasser zogen.
Ein wahrer Hotspot
und damit noch nicht erschöpft, denn wir sahen noch einige Regenbrachvögel (Numenius phaeopus)
und dann noch ein Eisenten- Paar (Clangula hyemalis).
Was für ein Glück wir wieder hatten.
Nur schwer lösten wir uns von dieser Beobachtungsstelle, um unsere Reise fortzusetzen....