@Na_mahiri
ich komme eigentlich aus der BDSM Szene und kenne den Unterschied zwischen Rough Sex und Slow Sex sehr gut. Das eine hat sehr viel mit Auslieferung an den anderen zu tun, oft verbunden mit Erniedrigung, Lustschmerz, Macht und Demut. Rough Sex ist nach meinem Empfinden, auch wenn er nicht direkt an BDSM gebunden ist, zumindest manchmal nah an Gewalt gegen Frauen. Ein zentrales Moment ist das Benutzen und Benutzt werden. Das ist keine Wertung oder Schubladendenken, sondern eine Tatsache.
Slow Sex hat für mich nichts mit der Geschwindigkeit des Sex zu tun, oder bestenfalls am Rande. Es handelt sich um einen Begriff, der Sex mit großer emotionaler Nähe und Zugewandtheit beschreibt. Hier handelt man/frau eher partnerschaftlich und mit großer Zärtlichkeit. Das hierarchische Gefälle ist deutlich geringer.
Die Übergänge können fließend sein. Es kann also, je nach Paar, auch größere Schnittstellen geben, insbesondere im BDSM Bereich. Die Kombination von Slow Sex und BDSM finde ich besonders spannend. Allerdings schließen sich die Prinzipien zwischen Slow Sex und Rough Sex meiner Meinung nach gegenseitig aus.
Das ist alles alters- und geschlechtsunabhängig. Beide Formen haben ihre Berechtigung und werden, je nach Stimmung, persönlicher Präferenz oder Experimentierfreude, von den unterschiedlichsten Paaren gelebt.
Es ist nicht so, dass man eine besondere romantische Ader haben muss, um Slow Sex zu schätzen. Genauso wenig braucht man besondere Gewaltfantasien, um Rough Sex zu mögen. Duschen kann man auch aus Reinlichkeitsgründen, ist sogar sehr zu empfehlen - vor und nach dem Sex.
Bei beiden Möglichkeiten, also beim Rough Sex wie auch beim Slow Sex, heißt es in jedem Fall: Augen auf bei der Partnerwahl - insbesondere, wenn man sich auf einen Fremden einlässt. Wobei ich sicher bin, dass mögliche unerwünschte Nachwirkungen beim Rough Sex deutlich unerfreulicher sein können, als beim Slow Sex. Hier kann sich Vertrauen in den Falschen verständlicherweise als überaus fatal herausstellen.