noch Einer, der's nicht kann
Liebe
sunny4fun
Ich muß mich leider zu den Männern gesellen, die's nicht können.
Doch will anders tönen, als meine Leidenskollegen:
Zu einer der grundlegenden Fähigkeiten, um in den Himmel der Tantriker aufgenommen zu werden, gehört diejenige, Orgasmus und Ejakulation voneinander trennen zu können. Tantra (bedeutet "Werkzeug") bietet Methoden zur sexuellen Erregung. Diese kann man nachturnen.
Doch nur der reife Tantriker hat die Fähigkeit entwickelt, kurz vor dem Höhepunkt inne zu halten, und frei zu entscheiden, wohin die aufgebaute "Energie" fließen soll, liest man. So liest man auch, dass es möglich sei, die "Energie" auch in künstlerische Kreativität zu leiten! Z.B. um ein Gedicht zu verfassen. Er kann sich aber auch auf den Wellenritt multipler Orgasmen ohne Tiefabstürze begeben.
Eine der Wahlmöglichkeiten, die einem Tantriker zur Verfügung steht ist die Ejakulation. In diesem Fall ist von einem Verströmen der "Energie" die Rede. Und tatsächlich empfinde ich persönlich einen tiefen Absturz danach, welcher allerdings ungemein befriedigend wirkt. Ich verstehe zu tiefst, warum Franzosen den (männlichen?) Orgasmus als "petit mort" (kleiner Tod) bezeichnen. Dieser Tiefabsturz isoliert mich aber von meiner Liebsten. Würde sie mich weiter stimulieren, so ist höchtes Lustempfinden in schneidende Schmerzen gekippt: unser Sex ist unterbrochen. Während sie noch gerne weiter in Höhen schweben würde, habe ich mich abgewendet und schnarche vor mich hin. Ein uraltes Dilemma zwischen Mann und Frau.
Als ich zum ersten Mal von multiplen Orgasmen las und von dem wunderbaren Wellenritt, der Frauen mit einem fähigen Liebhaber vergönnt ist, erinnerte ich mich sofort an die Zeit vor meiner Pubertät.
Vielleicht sogar aus dem Mutterleib hatte ich in's Leben die Lust an jenen aufbauenden Reizen mitgenommen, die ein Knabe erfährt, wenn er sich an den Genitalien stimuliert. Tatsächlich konnte ich mich zu einem Gefühlshöhepunkt reizen, und gleich danach noch einen, und wieder noch einen...
Damit war Schluß, als ich spürte, wie mir etwas zwischen die Schenkel spritzte: Ich war Mann geworden, und an den Orgasmus war eine Ejakulation fest geknüpft worden!
Seit dieser Zeit, ein ganzes Leben lang, war diese Verblockung eng und unlösbar verkoppelt. Ganz selten aber war es mir vergönnt, Frauen zu bewundern, mit denen ich spielen durfte, wie ich damals auch an mir selbst gespielt hatte, und bei denen ich erleben durfte, wie sie sich frei in die Höhen multipler Orgasmen erheben konnten.
Eigene Versuche, Orgasmus von Ejakulation zu trennen, z.B. durch brutales kneifen -wie in diesem Thread mehrfach zu lesen- verliefen äusserst schmerzhaft und ich hatte den Eindruck, da etwas kaputt zu machen. Ausserdem hatte ich Zeit meines Lebens nur Partnerinnen, die meinen Erguss erwarteten, und Spielereien äusserst skeptisch bewerteten.
Nun, zum Ende meines Lebens hat mir das Schicksal eine wunderbare Partnerin beschert, die mich gerne auf dem Weg in die unterste Ebene der Tantriker begleiten will, doch da zückte ein Professor sein Skalpell, um mir Organe aus dem Körper zu trennen, mit denen das möglich gewesen wäre: Prostatasektomie!
Nun bin ich zwar Einer, der's nicht kann, aber ich freue mich über jeden Mann, dem es gelungen ist, diese Zwangsverkettung zu lösen, und der seiner Partnerin schier ewig währende Intimität schenken kann.
Ganz im Sinne dieser User Group: Slow Sex!