Was wenn außer Sex nichts mehr läuft

Es waren nur mal meine Gedanken dazu, mag verallgemeinernd klingen, war aber nicht so gemeint.
Darum will ich nochmal versuche, es kurz und präzise auf mich bezogen zu formulieren:

Ich bin 53.
Ich stelle eine Veränderung zum unbedingten Sexwille und -können mit 20 fest.
Ich finde das sehr entspannt.
Ich lebe zur Zeit nicht in Beziehung, meine vorherigen Beziehungen habe nicht ich beendet und ich hätte sie nie wegen Sex beendet.
Ich wünsche mir Sex in einer neuen Beziehung, aber ohne "Müssen".
Ich finde es schade, wenn Menschen heute schnell wieder eine Beziehung verlassen, nur weil um die Ecke jemand ist, der noch ein bisschen schöner, besser, wunderbarer ist.

Ich halte jetzt meine Klappe.

Sex ist wichtig für eine Beziehung, wenn aus gesundheitlichen Gründen kein Sex mehr möglich ist kann ich die Beziehung trotzdem nicht verlassen, ich suche dann den Ausgleich anderweitig auch wenn es dann nur Freundschaft ist!!!

fände es sinnvoller, wenn der, für den du den Thread eröffnet hast ( warum eigentlich?) hier auch sich selbst zu Wort meldet.
Du spekulierst doch dann ebenso.

super Sex und sonst nichts mehr, gibt es das wirklich? Wenn Sex gut ist ,ist da auch sonst noch was, das kann ich mir sonst nicht vorstellen! So, das ist genau jetzt auf das Thema bezogen! Guter Sex strahlt Zufriedenheit aus, es ist eine Beziehung, die körperlich dann automatisch auch auf die Psyche wirkt. Wer kann das noch trennen? Ich würde automatisch nach Schnittmengen in einer Beziehung suchen und da sind dann auch Gemeinsamkeiten über den sexuellen Bereich hinaus.

...

Also da hab ich durchaus positive Erfahrungen gemacht. Nur geiler Sex, mehr war auch nicht gewünscht. So gut der körperliche Kontakt war, hätte er geredet, wäre ich gelaufen....hört sich schräg an aber war so.

Also: ja, das gibt es.

schon lustig!!! Das machen Frauen also auch wenn sie untervögelt sind??

Tja, ich weiß nicht, ob 'Frauen' das generell tun. Aber wenn ich eine gute Zeit oder tollen Sex mit einem anderen Menschen haben kann, dann genieße ich das.

Dazu brauche ich kein gesellschaftlich getriggertes Setting von Beziehung, Liebe oder "untervögelt sein". Ich lebe gerne ohne Etikett.

Mindestens Hunderte von Jahren weiblicher Verrenkungen in ihrer Selbstdarstellung, keine "Schlampen" zu sein (weil dies echten gesellschaftlichen Selbstmord bedeutet hätte), haben den Mythos einer "ganz anderen Sexualität" der Frauen erzeugt. In Wirklichkeit fühlen sie prinzipiell wie Männer.

Zum Einfühlen hilft vielleicht, dass auch Männer solche Verrenkungen in der Selbstdarstellung machen, um niemals in den Verdacht zu geraten, "schwule Anteile" in sich zu tragen. Denn auch das bedeutete lange sozialen Selbstmord. In Wirklichkeit könnte jeder Mann prinzipiell auch andere Männer sexuell berühren.

Aber, ich bin vom Thema abgekommen. Ich kann von mir erzählen, dass ich ähnlich wie viele Frauen intensiv dahinsozialisiert worden war, Sex nicht einfach als unverbindliches körperliches Spiel zu genießen. Ich muss mich beim Sex zumindest temporär verlieben, sonst kriege ich nicht die Kurve.

Doch ich kenne es auch, dass Sex als einziges verbindendes Element für eine halt nicht allzu tiefe Beziehung ausreicht.

Aus meiner Sicht ist solch eine Beziehung, wenn man sie den noch Beziehung nennen kann, bereits gescheitert und hätte mich schon lange unmissverständlich getrennt.

Wieso wird bei dem Begriff Beziehung immer gleich in Paar-/Ehe-/Monogambeziehung gedacht????

Es gibt Beziehungen, wo man jedes viertel Jahr zum Bankraub trifft und dann wieder seiner Wege geht. Keinem wird einfallen, es müsste (über die Planung, Durchführung und Verteilen der Beute) darüber hinaus mehr da sein, um als Beziehung durch zu gehen!

Und die Spielbeziehung beim BDSM? Auch keine Beziehung?

hier mein

Als meine Ehe in den letzten Zügen lag, knirschte es an allen Ecken und Enden. Nicht nur der Sex war grottig, wir hatten zunehmend Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Umgangs mit Geld, der Erziehung, der Urlaubs- und Freizeitgestaltung und und und.... und ich dachte manchmal daran, dass dies alles auszuhalten sei, wenn doch wenigstens der Sex in Ordnung wäre.

Nach meiner Trennung lernte ich eine Frau kennen und wurde erstmals mit Eifersucht konfrontiert. Ein völlig neues und unangenehmes Gefühl für mich. Es äußerte sich darin, dass meine Freundin ständig meine Ex (mit der ich damals noch verheiratet war) madig machte und sie als schlechte Mutter bezeichnet. Ich war (und bin) immer der Meinung, meine Ex war zwar eine lausige Ehefrau, aber eine bessere Mutter hätten sich meine Kinder nicht wünschen können. Für sie und ihren Job hat sie sich den Arsch aufgerissen, nur ich war dort irgendwie fehl am Platz.

Die Beziehung dauerte nur ein Jahr, ein Jahr später lernte ich eine neue Frau kennen und begann mit ihr eine Affäre. 2012 entdeckte ich das Buch "Treue ist auch keine Lösung" und lernte zeitgleich eine weitere Frau kennen, die ich auch besuchte und Sex mit ihr hatte. Meine Affäre wusste davon (ich hatte nichts von meinen Absichten verheimlicht) und reagierte: eifersüchtig (auch für sie überraschend) und ich stellte mir die Frage: Darf eine Affäre eifersüchtig auf eine andere Frau sein?

Zeit also, sich mit dem Thema Eifersucht zu beschäftigen und ich lernte, dass dieses Gefühl getriggert wird durch:
• Besitzansprüche
• Minderwertigkeitskomplexe
• Verlustängste

In der Rückschau begriff ich, dass meine erste Freundin nach der Trennung eifersüchtig wegen ihrer Minderwertigkeitskomplexe war. Aber zurück zum Thema: Was, wenn außer Sex nichts mehr läuft?

Der Sex mit dieser Freundin war echt fantastisch, aber sonst gab es ständig Drama und Vorhaltungen und ich lernte daraus, auch wenn der Sex fantastisch ist, kann eine Beziehung trotzdem zunehmend unangenehm werden. Sex allein macht also auch nicht glücklich.

Einfach und gut berichtete Erkenntnis .

Mein Vater sagte mir mal , die nächste hat andere Fehler .

Trotzdem toll , wie Du Siegburger62 Dir Dein Leben ausprobierst ,
ich bin da nicht so mutig .
Danke

@********er62 schrieb
Meine Ehe ist nach 34 Jahren beendet worden, gescheitert ist sie schon viel früher.
Ich würde aber nie auf die Idee kommen, meine Ex als lausige Ehefrau zu betiteln.
Sie ist auch die beste Mutter für unsere Kinder, ich bin aber nach der Geburt der 1. Tochter, nicht mehr existent für sie gewesen.
Aber anstatt zu reden, habe ich mich in mein Schneckenhaus zurückgezogen.
Kommunikation ist das Zauberwort, das scheint vielen von uns schwer zu fallen.
Eifersucht ist mit das Schlimmste in einer Beziehung, macht alles kaputt. Hat aber auch ihre Hauptursache in falscher oder gar keiner Kommunikation.
Anyway , guter Sex ist für mich das Sahnehäuptchen. Wenn es fehlt sollte man die Konsequenzen ziehen.

Ich glaube, Sex ist oft ein Gradmesser, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt. Und ob Kommunikation prinzipiell möglich ist oder eben nicht. Wenn ich keine Lust auf den Partner habe, kann das viele Ursachen haben. Aber schlussendlich müssen wir als Paar uns dem stellen und klären, warum das so ist und wie wir damit umgehen wollen. Ich kenne das so, dass dabei schlussendlich oft etwas aufgedeckt wird, das wie ein Elefant im Raum stand aber nicht angerührt wurde. Allein das Sprechen darüber, hat dann die Situation geändert.
Insofern ist die Frage, wie gehe ich damit um, wenn es sexuell nicht gut läuft: Bekomme ich das in der Beziehung geregelt oder nehme ich es zum Anlass, mich zu verabschieden? Ich finde es besser, erstmal zu schauen, woran es liegt. Denn einen teil des Problems nimmt man mit.
Anders ist es aber (und das habe ich leider sehr intensiv erlebt), dass es sexuell gut läuft, obwohl es in der Beziehung knirscht. da wird es denn schwieriger. "Guter Sex ist ein Trickster", habe ich mal irgendwo gelesen. es verleitet dazu, nicht hinzuschauen, wo es klemmt.

Meint Sophisticaty

bei mir ist es anders rum

wenns knirscht verzichte ich auf Sex ....