Was ist der Unterschied zwischen Slow-Sex und Tantra?
Meiner Meinung nach gibt es KEINEN Unterschied!
Denn jedes muss für sich allein gesehen werden.
Vielleicht kann ich hier dieses Knäuel aus mystischem Halbwissen, kritiklos übernommenen Meinungen und unverhohlener spiritueller und sexueller Geschäftemacherei entwickeln.
„Tantra“ ist auch keine Weltanschauung und auch keine Wissenschaft!
Tantra - ein Begriff aus dem Hinduismus und Buddhismus – er bedeutet Gewebe – der im asiatischen Kulturkreis eindeutig und ausschließlich für religiös-spirituelle Praktiken verwendet wurde und wird, die alles andere beabsichtigen als sexuelle Befriedigung oder Erfüllung im persönlichen emotionellen Bereich.
Ein Beispiel: In der Yidam-Methode sollen aufeinander folgende Übungen eine Verbindung zu einer Gottheit herstellen. Der Übende entwickelt eine besondere Beziehung zu dieser Meditations-Gottheit Yidam, der wiederum den Übenden auf den Pfad der Erleuchtung führt, damit dieser im nächsten Leben wiedergeboren wird.
Spätestens hier sollte jedem klar werden, dass die sexuellen Tantra-Praktiken überhaupt nichts mit partnerschaftlicher Sexualität zu tun hat.
Slow-Sex ist eine Wort-Gestaltung aus dem sexual-therapeutischen Bereich!
Entstanden aus der Erkenntnis heraus, dass der äußere Erfolgsdruck – du musst deinen Mann stehen- sich als „erektile Dysfunktion“ in den männlichen Gehirnen manifestiert hat und somit als eine zusätzliche „Therapie-Methode“ mit angesehen wird.
Slow wird allgemein falsch interpretiert.
Slow hat mit der Geschwindigkeit – also langsam – nichts zu tun, sondern es geht um das „zulassen“ der Gefühle, beim sexuellen Vorspiel, beim sexuellen Miteinander und beim sexuellen Nach-Spiel. Durch ein bewusste Einlassen und spüren meines Körpers erlerne ich eine Entspannung zur Steigerung der eigenen Orgasmus-Fähigkeit.
Tantra und Slow-Sex sind nur Teile der ersten und zweiten sexuellen Revolution.
Die nächste sexuelle Revolution hat meiner Meinung nach schon begonnen: „Hin zu einer wahren Begegnung der Partner in tiefem körperlichem, seelischem und emotionellem Kontakt. Nicht mehr „Sex machen“, sondern das Lebendige in uns zulassen, dass einfach „Frei Leben“ will.