Slow One night stand

Lernen ist vielleicht das falsche Wort... Erfahren fände ich passender!

Ich empfinde eine Grundvoraussetzung dafür bist du selbst.. Deine tiefsten Wünsche, deine Sehnsüchte zu kennen ... Achtsamkeit zu dir selbst.. Triffst du dann auf einen Menschen, der dir ähnlich ist in seinem Handeln und Denken... Dann berührt man die Seele des Anderen... Vielleicht und bestenfalls 🍀

Schön und passend formuliert.

Lieber TE, danke das du uns an deinem wunderschönen Erlebnis teilhaben lässt! Deine Geschichte hat mich sehr berührt und mich an eine meiner besonderen Erfahrungen erinnert.

Letzten Sommer traf ich einen Mann aus einer anderen Stadt. Unserem Date ging ein mehrwöchiger, von meiner Seite nicht besonders intensiv gepflegter Schreibkontakt voraus.

Anfänglich war ich nicht besonders an ihm interessiert. Ich hatte zu viele Kontakte und zu wenig Zeit. Eine Phase, in der ich mit Dutzenden von Männern gleichzeitig chattete. Es waren meine ersten Wochen im Joyclub und ich war berauscht von 1000en von Nachrichten die mein kleines Ego auf dem Tisch tanzen liessen.

Ein Profil schien verheißungsvoller als das andere und ich konnte mich kaum satt sehen an all den hübschen Gesichtern, trainierten Körpern und schönen Schwänzen.

Ziemlich schnell verlor ich den Überblick. Wen sollte ich treffen und wen nicht? Sollte ich überhaupt jemanden treffen oder einfach nur ein bisschen flirten und meinen vermeintlichen Marktwert testen?

Wollten hier alle nur schnell und ohne großen Aufwand ficken oder würde ich auch nachhaltige Kontakte knüpfen können?

Wie würde ich erkennen können wer lediglich schlau und eloquent, aber innerlich hohl und seelisch abgestumpft war?

Wie meinen zukünftigen Sexgott vom Sexsüchtigen differenzieren?

Und welche Parameter waren notwendig um vorab zu erkennen welche Männer lediglich wie Duracell-Hasen rammeln wollten?

Zwischen all den Hochglanz-Profilen dann dieses eine das anders war. Ein Mann, der ohne Poser-Pose in die Kamera blickte.

Immer wieder schickte er mir Nachrichten und hielt den Kontakt aufrecht. Mit seiner Beharrlichkeit machte er mich mürbe und schrieb sich in mein Gewissen.
Irgendwann beschloss ich, dass er seine Chance bekommen sollte und stimmte einem Treffen in einem Café zu.

Der Mann, der auf seinen Bildern keinen gestählten Oberkörper sondern ein T-Shirt und ein schüchternes Lächeln präsentiert, brachte mich zum Lachen und zum Staunen.
Mit ihm floss die Zeit dahin. Wir redeten über Familie, Freunde, die Arbeit, Bücher, Psychologie, Podcasts, online dating, Affären, Beziehungen und Emotionen. Das Leben mitsamt all seinen Herausforderungen…

Während ich ihm gegenüber saß wärmte er mein Herz. Ich begriff, dass dieser Mann, dem ich über Wochen nur lieblos und halbherzig geantwortet, und den ich mit kurzen Sätzen abgefertigt hatte, ein wundervoller und sehr besonderer Mensch ist.

Ich erhaschte einen Blick auf etwas, das auf Fotos nicht zu erkennen ist. Ich sah die Schönheit in seinen Augen, in seinem Lachen und in seiner Seele.

4 Stunden später wurde es Zeit aufzubrechen und ich begleitete ihn zur S-Bahn. Er würde am nächsten Tag die Heimreise in eine 600 km entfernte Stadt antreten und erst in unbestimmter Zeit wieder nach Berlin kommen können.

Zum Abschied hielten wir uns fest in den Armen und wiegten uns hin und her. Als ich seinen warmen Atem an meinem Hals spürte, kam er mir so vertraut vor wie ein langjähriger Freund und ich konnte ihn nur schweren Herzens wieder loslassen.

In der darauffolgenden Zeit hielten wir den Kontakt weiterhin aufrecht. Wir chatteten, sendeten Sprachnachrichten und telefonierten. Als er Wochen später wieder nach Berlin reiste holte ich ihn am Bahnhof ab.
Anschliessend liessen wir bei einem kleinen indischen Lokal in Kreuzberg die Zeit still stehen. Wir teilten unsere Speisen, aalten uns vor dem Restaurant in der Sonne und redeten.

Aber es gab auch Phasen der Stille. Mittlerweile hatten wir einen Zustand der Vertrautheit erreicht, in dem wir das Bedürfnis die Leere mit Worten zu füllen hinter uns gelassen hatten.
Unser Schweigen glich einem stummes Einverständnis das uns wie eine warme Decke umhüllte.

Stunden später brachen wir ohne große Worte auf und fuhren in meine Wohnung. Genauso selbstverständlich fühlte sich auch der erste Kuss an. Es war 17 Uhr als er mich sanft auf mein Bett drückte, welches wir erst am nächsten Morgen um 10 Uhr wieder verließen.

In den folgenden Stunden streichelte, massierte, küsste, leckte und fingerte er mich. Der von ihm gewünschte Deal war, dass er sich nur um mich kümmern würde...

Er hat in dieser Nacht noch nicht einmal seine Hose ausgezogen!

Für mich eine bislang einmalige Erfahrung und große Herausforderung. Ich liebe Penetration und ab einem bestimmten Level meiner Erregung sehne ich sie mit einem an Schmerz grenzenden Gefühl des Verlangens herbei.

Dann erreicht meine Lust einen Punkt an dem ich nur noch gefickt werden will. Archaisch und den unendlichen Hunger stillend, der mit unaufhaltsamer Gewalt tief aus meinem Innersten an die Oberfläche drängt.

Aber in dieser Nacht gab es keine Penetration für mich. Obwohl ich es zwischendurch kaum noch aushalten konnte, und es mir schwer gefallen ist auf seinen Schwanz, der sich prall und hart durch den Stoff seiner Hose gedrückt hat, zu verzichten, war die Erfahrung mit ihm eine der schönsten die ich je erlebt habe.

In dieser Nacht bin ich immer wieder zum Orgasmus gekommen. Stundenlang hat er mich unermüdlich gefingert und geleckt. Und wenn er mit seiner Zunge nicht zwischen meinen Schenkeln war, haben wir uns tief in die Augen geschaut.

Dabei hat er mir erklärt wie schön ich sei, und welches Glück er darüber empfinde mit mir im Bett sein zu dürfen. Anschliessend versenkte er seine Finger wieder tief in mir und forderte: „Komm! Komm noch einmal für mich!“

Aufgepeitscht, und von seiner Stimme angetrieben wie ein Rennpferd kurz vor dem Endspurt, habe ich mich immer wieder aufgebäumt und ihm lautstark seinen Wunsch erfüllt.

In dieser Nacht wird wohl niemand im Haus geschlafen haben.

Stundenlang schwankte mein Zustand zwischen Erschöpfung und Ekstase. Hin und her zwischen meinen lauten Schreien - wenn er wieder seinen Kopf in meinen Schoß sinken ließ - und dem anschliessenden von ihm gehalten werden während ich zitternd und wimmernd in seinen Armen lag.

Wir hatten eine Art von Intimität hergestellt die es mir ermöglichte, mich vollkommen fallen zu lassen. Und so kam es, dass er mir, bevor er am nächsten Mittag meine Wohnung verließ, unzählige klitorale und mehrere vaginale Orgasmen bescherte.

In den darauf folgenden Tagen fühlte ich mich wie im Rausch. Ich schwebte, fühlte mich genährt und getragen.
Mich umhüllte eine besondere Aura die auch mein Umfeld wahrgenommen hat. Man sagte mir, dass ich von innen heraus strahle und noch heiterer und vergnügter wirke als sonst.

Einige Zeit später habe ich dem Mann eine lange Sprachnachricht geschickt in der auch Tränen der Rührung und Dankbarkeit geflossen sind.

Ich wünsche jeder Frau zumindest einmal im Leben eine Erfahrung mit einem Mann zu machen, der sich selbst komplett zurücknehmen, und die weibliche Lust in den Vordergrund stellen kann. Einem Mann, der sich so viel Zeit für sie nimmt.

Ich hatte großes Glück mit einem ganz besonderen Menschen und sage auf diesem Wege noch einmal Danke für diesen wundervollen ONS 🙏🏻


Nachtrag:
Während ich diesen Text tippe, trifft eine Sprachnachricht von ihm ein. Möglicherweise Gedankenübertragung…

Wow, eine bewegende Geschichte. Und dein vor letzter Absatz bringt es auf den Punkt. Wünsch euch beiden eine tolle Zeit miteinander!

@****sa

Danke für die ausführliche Beschreibung.

Was mir an der Erfahrung des TE und von Mylisa ins Auge sticht ist, dass in beiden Schilderungen ZEIT ein ganz wichtiger Faktor ist. Die Zeit jemanden kennenzulernen und wertzuschätzen.

Und das zweite die WERTSCHÄTZUNG, die dem anderen Menschen durch körperliche Berührung entgegen gebracht wurde.

Es ist, als hätte ein „Open your mind!“ Prozess stattgefunden.

Sehr schön geschrieben, ein ganz großes Dankeschön. Solche Momente, Erlebnisse hat man für sein Leben. Die geraten nicht in Vergessenheit.
Solche Momente kann man auch nicht planen, sie geschehen einfach und man muss es geschehen lassen. Ja, es ist eine Reise und bekanntlich beginnt jede mit dem ersten Schritt.

Und es ist wohl so, wie ich gehört habe, dass es grad auch viele Damen (oder Herren) gibt, die sich einen ( oder mehrere ?) Lover wünschen, die mehr auf sie und ihre Wünsche eingehen.

Aber was macht einen guten Lover wirklich aus?

Gemach,Geduld,Zeit,Hingabe,Altruismus,fühlen,Gespräche,Romantik,Gleichwertigkeit!
Meine Behauptung!

Du hast Recht!

@****rn
Ich stimme dir zu, man sollte es nicht in Schubladen stecken, die mit Slow, Harte, BDSM, usw beschriftet sind. Jede Brise einer Zutat kann schön sein und ihren Teil zu einem wunderschönen Moment beitragen.
Mal ganz ehrlich, wer meint nach strengen Regeln vorgehen zu müssen, weil der/die das schreibt, im Tantralehrbuch auf Seite 1234 das geschrieben steht, eine zugekiffte Professorin aus LA 1964 im Zustand geistiger Erweiterung folgendes fühlte , der sollte tgl ein IKEA Regal aufbauen = Anleitung gut-Eigeninitiative und Erfahrungen besser.

So liebe Gemeinde, einen schönen Sonntag

die gemeinde? echt?

ich finde es wirklich interessant, was du hier schreibst:

dich nerven scheinbar leute, die sich mit dem thema slow sex auch tiefer gehend beschäftigen, oder die tantra in ihrem leben als wichtigen punkt haben.

also einerseits schreibst du die sollen ikea regale aufbauen, aber gleichzeitig sich nach deinen regeln zu richten haben?... du fällst des öfteren mit solchen herabsetzenden kommentaren auf!

ich möchte, dass in dieser gruppe hier jeder seine meinung kundtun kann, ohne sorge haben zu müssen, weil er/sie sich mit gedankengut außerhalb der reichweiter mancher hier auseinandersetzt herabgestzt zu werden!

dies mal als gl... und danke, für´s drüber nachdenken... alles weitere bitte per pn und nicht hier öffentlich.

Slow Night one night sex kann sich schon über ein paar Stunden hin ziehen, kommt halt drauf an wie geil gerade die Leute untereinander so sind. Ich bevorzuge ja auch das langsame über streifen des Verhüterli bis hin zu sanften Liekosungen des Körpers der Dame um sich dann gegenseitig in die höchstes Gefühlsebene zu bringen- das hat schon was richtig gutes😊🎩👍

Dank einer wunderbaren Frau die ich im Joy kennen lernen durfte hab ich die sinnlichkeit des langsamen kennen und lieben gelernt.
Ich habe durch Sie gelernt dass erotik nicht im Orgasmus gipfeln muss sondern das bewusste miteinander das wirklich schöne ist.
Ob das ganze potential von slow sex bei einem one night stand erlebt werden kann wage ich zu bezweifeln. Ist es doch am schönsten wenn man den Partner kennt und seine vorlieben mit einbauen kann.
Denn. Einmal ist keinmal.

Wow! Was für eine Erfahrung, danke für das Teilhabenlassen.
Darf ich fragen ob es bei diesem einen Erlebnis geblieben ist oder ob dieser "Zustand" nochmal erreicht wurde?

Das klingt so spannend, dass ich mich ob ich das auch kann. Wahrscheinlich ist der intensive Austausch vor dem ersten Treffen der Schlüssel zum Erfolg, damit man sich fallenlassen kann.

Lieber m_hirn_u_niveau !

So intensiv, offen, begeistert, vertraut miteinander zu sein, diese Neugierde und Zärtlichkeit im Nehmen und Geben, die Verfühbarbeit zu verführen und tief, tief befriedigt, glücklich und bereichert Nähe zu erleben, das ist ein Geschenk.

Herzlichen Dank für die Veröffentlichung und Glückwunsch zum Erlebten.
Das ist ja ein 'Seelenbalsam', den du uns da anvertraut hast.

Im Ansatz habe ich so etwas auch schon erlebt, auch wenn ich allerdings nur 10 Minuten mit Rad fahren fahren musste.
Ein wunderschönes neues Jahr, mit ebensolchen Begegnungen.

@****ess sorry... aber dein post hat leider nix mit dem thema zu tun... ich hab ihn gelöscht...

Slow Sex ja, deine Erfahrung ist toll beschrieben - selbst sowas erleben? - Nein!

Natürlich bin ich sexuell an anderen Stellen stimulierbar, allerdings schlägt das bei mir irgendwann echt in genervt sein um, wenn die wirklich tollen Stellen dann nicht mal zum Zuge kommen 🙈

Sowas wie du beschrieben hast, würde mich persönlich in keinster Weise befriedigen, sowas wäre für mich ein schönes Vorspiel auf dem Weg zur Zielgeraden. Nur alleine sowas, würde bei mir weder ein Orgasmus auslösen noch würde es mich sexuell zufriedenstellen.

Das ist aber einzig allein meine persönliche Meinung 😊

Cyra

@****83 das könnte damit zusammenhängen, dass es so viele verschiedene definitionen von slow sex gibt... aber die klassische ist, dass der orgasmus eben NICHT das ziel ist... und deshalb passt es für viele hier doch...

@**********iveau eine wunderbare Geschichte, selbst wenn Sie nur Fantasie wäre.
ich habe mich da fast wiedergefunden.......

vielen Dank fürs Teilen
LG rita

okay...Geschichten schreiben .....

war zwar kein one night stand...ist nicht meines....

aber (leider/gott sei dank) ein bisher einmaliges erlebnis. (versuch mal die kurzversion)

war damals 23, und (heimlich) total in eine wunderbare Frau verliebt . Auf die Idee, dass diese Frau sich auch in mich verliebt hat wär ich bis dahin jedoch kaum gekommen .."konnte einfach nicht sein" .
irgendwann hat diese frau mich besucht und auch bei mir übernachtet ( ). wir lagen nahe beieinander, hielten uns in den armen und "unterhielten" uns ganz offen. ich habe mich nie mehr einer frau so nahe, so verbunden gefühlt, es war damals für mich etwas ganz besonderes. ich hätt sie liebend gerne geküßt , doch ich spürte eine grenze, und konnte es nicht

(damals hab ich zuerst geglaubt, ich sei etwas blöde ....doch wochen später erfuhr ich ihre lebensgeschichte, und ich war froh, dass es so gewesen ist)

und auf einmal sagte sie: "Gerhard , halt mich ganz, ganz fest"
ich zog sie noch näher an mich...und in dem Augenblick "hob sie ab", "explodierte sie". ihr körper glühte, vibirierte... und etwas wie ein elektrischer strom durchlief sie....

UND ICH .... ICH erschrack ...ich hatte doch "gar nichts gemacht" ....

ja... damals war ich noch jung und .... unerfahren. doch diese totale hingabe erleben zu dürfen ...es war etwas wunderbares, ein geschenk... und hat auf einen schlag alles was ich bis dato zum thema sexualität gehört, gelesen habe über den haufen geschmissen.

ich hatte das glück, ein paar tollen frauen zu begegnen....doch dieses erlebnis blieb bislang einmalig....

wiedererleben erwünscht !!!