Gruppenthema: "slow sex" vs. Kuschelsex

Mir reicht diese Diskussion wirklich jetzt. Ich habe mich schon vor einigen Monaten dafür entschieden, mein Verständnis von Slow Sex für mich zu behalten, und in dieser Gruppe nicht darüber zu reden, sondern nur mit privaten Kontakten. Jetzt bedauere ich, dass ich von dieser Entscheidung für einige Stunden Abstand genommen habe in der Hoffnung, dass sich etwas ändern könnte. Nun ist diese Entscheidung zurück und bestärkt.

ich gebe zu, ich bin auch "unter falschen Vorzeichen" in diese Gruppe gestolpert! Dass Slow Sex so ein "feststehender" Begriff ist, quasi eine Marke, war mir nicht klar gewesen. Für mich hieß das einfach: ich mag es, wenn man sich viel Zeit nimmt, für die Entfachung der Erregung und Lust, viel Aufmerksamkeit für den gesamten Körper, ohne einengende Fokussierung auf die typischen erogenen Zonen, wenn die ganze Variabilität der Emfpindungsmöglichkeiten der Haut bewusst und gekonnt angesprochen wird...


Ich denke, hier hat niemand etwas dagegen, wenn die Menschen auf welche Art auch immer (einvernehmlichen) Sex miteinander haben, ob nun Gruppenmitglieder oder nicht.

NUR... wenn man sich an bestimmten Threads beteiligt und die Teilnehmer wissen gar nicht - oder sehr ungenau - und andere sehr genau -, wie sie den Begriff verwenden wollen/sollen, wird man oft aneinander vorbeireden , bzw. immer wieder präzisieren müssen, was man nun jetzt und hier konkret meint.
Das ist dann für manche eben lästig. Von daher verstehe ich schon, dass der Wunsch auftaucht, dass die etwas "fachkundigeren" , an der speziellen Thematik Interessierten sich eben mit Gleichgesinnten und Gleich-meinenden austauschen wollen.

Die anderen könnten ja dann eher "stille Beobachter" und lernende oder nachfragende sein. Vielleicht kann man die Threads irgendwie speziell kennzeichnen im Titel?
Oder ja - meinetwegen auch eine Extragruppe - aber müssen wir "nichtwissenden" , oder nicht erfahrenen in Sachen "echtem Slow Sex" dann die Gruppe verlassen?

Ganz ehrlich........warum noch eine extra Gruppe.
Es gibt doch schon genug und befassen sich dann doch mit den gleichen Themen.
Das ist doch schon hier diese Slow Sex Gruppe
Dann gibt es Sex mit Seele
Tantra
Kuscheln und Schmusen......

War das Thema nun eigentlich eine neue Gruppe gründen oder geht es um den Unterschied zwischen Slow Sex und Kuschelsex?
Und es ist doch irgendwie klar das jeder eine andere Definition hat.

Ich hatte schon mal an den Support geschrieben, dass ich Slow Sex gerne aus auswählbare Vorliebe sehen würde. Eben weil es nicht Kuschelsex ist. Natürlich ergibt sich dort das Problem, dass es hunderte wenn nicht tausende von Vorlieben gibt und die Übersicht heute schon leidet. Aber es wär schon cool, wenn man danach z.B. suchen könnte

Hieß es nicht neulich irgendwo, es wäre aufgenommen worden? (Hab noch nicht geschaut)

Aber was nützt das, wenn die meisten doch denken, es wäre das gleiche wie Kuschelsex oder langsames Rein und Raus?

@*******m83

Doch, gibts in den Vorlieben.

Es gibt schon eine Kuschelsex Gruppe.
Wie wäre es, wenn ihr diese Gruppe umbenennen würdet in ,,slow Sex nach Diana Richardson "?
Dann erwähnt eure Definition genau im Thread für die Aufnahmebedingungen und dann bleiben alle ,,Falschversteher" draußen oder gehen.
Irgendwie macht's keinen Spaß mehr.
Nur Wortklauberei.
Warum überhaupt müssen euer slow Sex und Kuschelsex oder langsamer, behutsamer, achtsamer Sex gegensätzlich ( = versus) sein?

Lasst doch jedem seine Auslegung.
Slow heißt nunmal langsam.

Das kann man auch nicht mit Tisch und Stuhl vergleichen, denn beide haben unterschiedliches Aussehen und vor allem unterschiedliche Funktionen.

Außerdem legen Amerikaner so einiges anders aus, als wir in Europa und Deutschland.
Man muss nicht auch noch Erotik in ein Geschirr spannen.

Ich finde es eher traurig, die angenehme Spielart zu zerstückeln und aufzutrieseln

Viele sind in dieser Gruppe, um Sinnlichkeit erleben zu wollen und sich gegen den momentanen main stream des ,,50 Shades of Grey" oder das blanke Hämmern abzugrenzen.
Und da macht, meiner Meinung nach, Abgrenzung durchaus Sinn.
.

Hast Du mal nen Link?

Ich finde nur "Kuscheln und Schmusen"

Das ist ein thailändischer Name, wahrscheinlich die Masseurin. Ich kenne eine Thailänderin, die Nuttaporn heißt, auch irgendwie originell...

Tatsächlich. Dann funktioniert es mit dem Feedback nicht so ganz, hier beim Support

Wo erfährt man solche Dinge?

Ich hatte es zufällig irgendwo gelesen. Vermutlich in einem Thread hier in der Gruppe.

Ich finde es schade, wenn man damit beschäftigt ist, Sex zu definieren, statt ihn zu genießen.
Warum braucht denn bitte jede Form der Sexualität eine klar definierte Schublade?
Warum freuen wir uns nicht einfach darüber, wenn wir Sex mit viel Zeit und Achtsamkeit zelebrieren?
Ich finde, solange alle Beteiligten das, was sie zusammen tun, genießen, braucht es kein Etikett. Und wenn es sich im Tuen verändert, weil man spontan der Stimmung des Momentes folgt, dann finde ich das lebendig.
Achtsamer, genüßlicher Sex ohne Orgasmus-Fixierung, zeichnet sich doch durch fühlen aus und nicht durch denken.

Oder täusche ich mich darin so sehr?

Guten Morgen,
Diese Diskussion finde ich persönlich sehr wichtig und ich finde auch sehr gut, wie nah alle beim Thema geblieben sind mit ihren unterschiedlichen Auffassungen von Slow Sex und Kuschelsex.
Sliw Sex ist für mich etwas ganz spezielles, was ich sehr gerne ausprobieren und fühlen möchte. Dazu braucht es dann eine Partnerin, die den Slowsex ebenso praktizieren will.
Für mich geht es da um das Fühlen, Erleben Spiritualität, Energiefluss..... ähnlich wie beim Tantra. (ups, anderes Thema).
Da geht es eben nicht um Kuschelsex (der auch sehr schön ist).
Dazu benötige ich Zeit. Und mit Zeit meine ich einige Wochen und Monate bis sich das Gespür für diesen Energiefluss einstellt. Das möchte ich gerne mal erleben und das ist für mich Slowsex.

Kuschelsex finde ich auch prima, auch der härtere Sex hat schöne und intensive Momente. Alle Spielarten die von beiden Seiten gewünscht sind haben ihre Berechtigungen. Sie sind nur eben nicht Slowsex.
Wir sollten eben darauf achten, wovon wir sprechen. Dem ursprünglichen Slowsex oder dem wörtlich übersetzten Slowsex, dem langsamen Sex. Wenn wir das nicht tun, sind Missverständnisse vorprogrammiert und die Diskussionen fangen immer wieder bei Adam und Eva an.
Ich finde, beides ist OK, beide Arten und dann noch die vielen individuell interpretieren Arten haben hier ihre Berechtigung. Wir müssen uns nur im Klaren sein, in welcher Art wir uns gerade befinden.
Das war nun mein Wort zum Sonntag. Und einen schönen sonnigen Sonntag wünsche ich Allen...

Slow Sex ist fühlbewusst. Kuschelsex ist wie jeder andere Sex, nur halt nicht leidenschaftlich, sondern verschmust und nahbar. Kuschelsex passiert einfach, Slow Sex hingegen schmeckt Nuancen, ja, ist feinster Feinschmeckersex.

Wäre dies eine Slow-Food-Gruppe, würden uns darin vermutlich auch Berichte vonne Imbissbude mit "Pommes Schranke" milde unpassend erscheinen. Es sei denn, dieses Gericht wurde mit der Aufmerksamkeit genossen, die Proust einmal über das Kosten von Madeleines beschrieben hat Auf der Suche nach der verlorenen Zeit .

Ich verstehe die Wichtigkeit der Differenzierung vermutlich nicht so recht, weil Achtsamkeit, Zeit und Sinnlichkeit für mich, so gut, wie immer dazugehören.
Zudem darf bei mir das Eine, Elemente des Anderen beinhalten und es darf ineinander übergehen, je nach Stimmung.

Da muss ich doch noch nachfragen. Wie soll ich mir das vorstellen? Slow Sex ist Feinschmeckersex? Vor einer Woche saß ich auf einer Bank in der Sonne mit einem sehr lieben Bekannten, und er hat meine Handfläche langsam gestreichelt -- genau im richtigen Tempo und genau an den richtigen Stellen. Wenn es nicht im öffentlichen Raum wäre, und ich mich ganz fallen lassen könnte, wäre ich vermutlich gekommen. Für mich war das "Feinschmeckersex", aber ich knalle dieses Wort nicht einfach so in einen Post. Nein, ich beschreibe relativ genau, was passiert war. So beschreibe ich auch, was Slow Sex für mich ist.

Ich finde, wenn man unkonkret vom Genuss, Achtsamkeit usw schreibt, bedeutet das gar nichts. Warum anderen Menschen etwas mitteilen, was sie per Definition nicht nachvollziehen können, weil es sehr vage ist?

Gehört sicher auch zum Slow Sex, aber die Essenz liegt für mich im bewussteren Fühlen. Zeit, Stille und Langsamkeit dienen lediglich als Bühne für dieses intensive Hineinspüren. Das macht in meinen Augen den Unterschied.

@******n68

Dankeschön, dem möchte ich mich so anschließen, sehr treffend formuliert

Eigentlich wollte ich ja nichts mehr schreiben dazu. Aber es brennt mir unter den Nägeln, folgendes noch loszuwerden

Slow Sex ist kein Sex im herkömmlichen Sinn!

Der Kern vom Slow Sex besteht aus der "Stillen Vereinigung", auch "Einstöpseln" genannt.
Das klappt am besten in der "Scherenstellung".
So vereinigt liegt man für 30 - 60 Minuten.
Man bewegt sich so gut wie gar nicht. Und macht auch sonst nichts.
Man spürt ganz in sich rein, aufmerksam, bewusst.
Man nimmt, je geübter man ist, immer mehr die feinen Energien wahr.
Es braucht dafür weder Lust, noch Erregung.
Danach fühlt man sich aufgeladen, genährt, friedlich, verbunden, befriedigt.
Alles klar?

Und wenn Ihr was anderes macht, ist das ok! Nur nennt es dann auch entsprechend anders!

Sie schrieb.

@****tas

Guter Beitrag 👍

Auf die feinen Energieen kommt es aus meiner Sicht auch an! Wie so ein Wechsel in eine Meta Ebene..... verweilen, spüren 👍

Für mich ergibt sich die Frage, ob wir die Sprache allgemeinverständlich und umgangssprachlich benutzen wollen oder ob wir uns mit scharf definierten Fachbegriffen auseinandersetzen wollen.

In meiner eigenen Sprache überlappen sich die Begriffe Slow Sex und Kuschelsex recht stark, aber der Schwerpunkt ist leicht unterschiedlich.

In dem, was ich intuitiv als Slow Sex bezeichnen würde geht es mehr um bewusste Wahrnehmung - die Langsamkeit gibt mir dazu die Möglichkeit mit dem Spüren nachzukommen und dadurch besser ganzheitlich zu verstehen, was gerade abläuft, vielleicht so ähnlich wie auch in entschleunigten Gesprächsgruppen, wo nicht zeitkritisch (damit man überhaupt zu Wort kommt) Schag auf Schlag Argumente ausgetauscht werden.

Beim Begriff Kuschelsex würde ich das Bedürfnis nach Geborgenheit und Nähe in den Vordergrund stellen. Die Geschwindigkeit der Abläufe ergibt sich dann irgendwie, aber Kuscheln muss nicht unbedingt bewusst langsam sein.

Die Gemeinsamkeit zwischen Slow Sex und Kuschelsex ist für mich, dass beides sich deutlich von dem unterscheidet was in den Vorlieben des Joyclub als "Harter Sex" bezeichnet wird und dass das Streben nach einem abreagierenden Orgasmus (oder biologisch gesehen: der unmittelbare Fortpflanzungsakt) erst mal nicht im Vordergrund steht.

Physiologisch geht der Kuschelsex eher auf das Limbische System, Vertrauen und Bindungsenergie (Oxytocin-Ausschüttung), während der Slow Sex auch eine kognitive Komponente hat, indem dort verschiedene Erlebnisebenen zusammengeschaltet werden. Slow sex ist vielleicht auch eine Trainingsdisziplin, wo, vielleicht ähnlich wie Tai Chi, erst mal in Zeitlupe geübt wird, damit man nicht voreilig in irgendwelche suboptimalen Verhaltens-Stereotype abgleitet.

Funktionell neuroanatomisch würden sich bei der Kernspin-Analyse auch unterschiedliche Gehirn-Aktivierungsmuster zeigen. Beim Kuschelsex sind vermutlich mehr die medialen Anteile des Großhirns aktiv, zusammen mit orbitofrontalen und anterior-temporalen Aktivierungen, während beim Slow Sex u.a. auch der dorsolaterale präfrontale Kortex ins Spiel kommen könnte. Subkortikal sind beim Kuschelsex eher die Basalganglien aktiv, während beim Slow Sex das Cerebellum angesprochen wird, vielleicht ähnlich wie in der Motorik beim Balancieren.