@*****ini
Es freut mich, dass Du in der Tantragruppe regere Resonanz hast. Da muss ich gleich mal reingucken...
Ich teile gerne meine Erfahrungen mit dem 3-Minuten-Spiel, denn ich habe es als sehr bereichernd empfunden! Wir hatten eine kurze (etwa 15-minütige) Einleitung vorher zum "Wheel of Consent" und danach wurde das Spiel erklärt...
Für mich waren mehrere Dinge sehr spannend:
• die Wünsche meines Gegenübers zu hören und zu spüren, ob und wie ich damit in Resonanz gehe! D.h. hinzufühlen, ob ich diesen Wunsch leichten Herzens erfüllen mag, ob ich ein Ziehen in der Bauchgegend fühle, ... und dann darüber zu sprechen bzw. zu "verhandeln".
Ein Beispiel: mein Gegenüber war ein Mann, den ich kaum kannte, wünschte sich auf dem Rücken zu liegen und er hätte gerne sein Gesicht und seinen Kopf von mir liebevoll gestreichelt bekommen. Mit meinen Händen und am allerliebsten auch mit meinem Gesicht (=sein Wunsch). Das hat bei mir erstmal einen inneren Widerstand hervorgerufen, weil es so "nah" war. Ich habe ihm daraufhin genau das gesagt und ihm angeboten, ihn liebevoll (mit den Händen) zu streicheln und dann während der 3 Minuten hinzufühlen, ob mir danach ist auch mein Gesicht zum Streicheln zu nehmen. Damit war ich entspannt, er hat eingewilligt (=unser Konsens).
Während der 3 Minuten ist er so ins Genießen gekommen und ich war so entspannt, dass es für mich gut möglich war, auch mit meiner Nasenspitze seine Wangen zu streicheln... nachher waren wir beide sehr berührt von der Übung und davon, was bei Freiwilligkeit und Konsens möglich ist.
• Meine eigenen Wünsche zu spüren und zu merken, wie ich sie schon innerlich "zensiere", bevor ich sie überhaupt ausspreche! Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass mir danach war, mich auf (s)einem Schoß einzukuscheln... und dann diese innere Stimme gehört, die sagte "hey, das kannst Du "ihn" doch nicht bitten, Du kennst ihn doch viel zu wenig!" Es war toll, dann genau das aussprechen zu können (also meine Gedanken und meinen inneren Dialog mit ihm zu teilen) und dann zu spüren, wie mein innerer Widerstand sich auflöste und "er" ganz entspannt mit meinem Wunsch war. Ich habe mich in seinem Schoß eingekuschelt und hatte 3 wundervolle Minuten.
• Zu meinen Grenzen zu stehen, wenn mein Gefühl zu einem Wunsch nicht passt.
Es war auch toll, an einer anderen Stelle klar zu sagen, dass ich das nicht möchte/sich der Gedanke für mich nicht gut anfühlt. Ich habe mein Gegenüber dann gebeten, zu überlegen, was er sich sonst noch von mir wünschen könnte. Dann haben wir einen Konsens gefunden, der für uns beide schön war.
Für mich war das Spüren, Halten und auch freiwillige Verschieben meiner Grenzen für mich sehr bedeutsam. In einem achtsamen Rahmen würde ich das 3-Minuten-Spiel deshalb jederzeit wieder spielen! Es ist so eine tolle Gelegenheit, in einem geschützten Rahmen den Umgang mit den eigenen Grenzen zu üben...