Höhepunkt unterschiedliche Gefühle

Kurze Nachfrage des Neulings: was bedeutet hier Lingam?
Wenn Du mit Lingam den Penis meinst, so kann ich aus eigener Erfahrung deine Beobachtung nicht teilen. Unabhängig vom Ort der Stimulation hat für mich bisher jeder Höhepunkt, an den ich mich erinnere, im ganzen Körper stattgefunden.
Aber vielleicht reden wir mit dem Begriff "Höhepunkt" über unterschiedliche Dinge

Tantriker und sexological Bodyworker kennen das.
Die Erregung kann sehr viel höher sein als der Durchschnitssmensch es kennt, weil der Orgasmus zu schnell erreicht wird. Weil viele Menschen Sex für eine Art Wettrennen zum Orgasmus halten.
Viele werden dabei von der Pornographie geprägt. Und das ist echt traurig.

Viele sind deshalb auch der Meinung , für intensiveren Sex brauche es ein krasseres Setting. Wie BDSM als Beispiel. Obwohl auch dort eine höhere Intensität dazu gehört, ist das nichts für jeden und es gibt noch andere Möglichkeiten.
Viele finden aber mal eine und bleiben dann dabei.

Wenn ich mich mit dem Partner emotional sehr gut verbinden kann, dem gemeinsamen Flow folge und Atmung und Beckenschaukel nutze und mir Zeit lasse, dann ist ebenfalls eine hohe Erregung erreichbar und durch die Verbundenheit ist sie dann auch viel erfüllender als irgendein heißes schnelles Abenteuer.

Nach dem Sex ist man dann verbunden und weich und seelig und hat lange was davon. Selbst wenn es keinen Orgasmus gab oder nur einer einen hatte.
Tatsächlich kann Sex fantastisch lustvoll und lange nährend und erfüllend sein unabhängig von Orgsamen. Aber das sitzt so tief in den Menschen und besonders den Männern, dass es die meisten weder ahnen noch herausfinden....

Liebe Gina_Katergara!
Danke für den wunderbaren Text!
Darum bin ich hier. Ich will erleben, das Sex mehr ist als "abliefern", immer wieder "abliefern". Ich freue darauf, was ich bei joyclub lernen darf!

Vor zehn Jahren gab es hier im Magazin dazu mal einen schön ausführlichen Beitrag, der sich auch auf Studienergebnisse bezog.

Demnach haben die allermeisten Menschen vor der ersten selbst erlebten Sexualität mit anderen, das Erleben von Pornografie. Wenn das die ersten Bilder oder sogar "Erfahrungen" sind, können wir uns den Rest ausmalen, noch runterreduzierter geht das gar nicht.

Ich hab es selbst so erlebt und damals aus größter Unsicherheit heraus echt geglaubt, so muss das dann wohl sein. Wobei das damals nur Tonaufnamen als Porno auf einer Musikkassette waren, die wir gebannt in ner Gruppe Jungs hörten.

Auf jeden Fall hat das damals erst mal ein Bild oder eine Vorstellung in mir ausgemacht, weil eine andere war nicht vorhanden.

Dadurch dass über Sex selten offen geredet wird und auch der Sexualkundeunterricht nur die Biologie lehrt, haben viele Menschen eine traurige und einseitige Sexualität...

Es fehlen postitive Vorbilder.

Da bleibt nur selber eines werden anzustreben...

Ich stimme zu. Die alten Prägungen durch neue Erfahrungen überschreiben. Und daran als Mensch wachsen.

Und reden. Offen über Sex reden.

Ja Prima. Das ist doch schon Mal eine gute Ausgangssituation.


Ich mag meine Erlebnisse behalten. Die guten und die verdammt sauguten.
"Überschreiben" klingt so nach löschen. Betrachte dich einfach neue Einsichten und Erlebnisse, als eine Erweiterung deiner Erfahrungen. Mit dem was du schon erlebt hast, hart du auch wenigstens einen Bezug, falls du (be)werten willst.

Um auf die Eingangsfrage vom TE ein zugehen:

Ich hatte viele unterschiedliche Orgasmen in verschiedenen Qualitäten. Sowohl mit Ejakulation als auch ohne... Und ich hab auch schon abgespritzt ohne Orgasmus, bzw mit kaum spürbaren.

Ich kann sagen ja, je mehr der ganze Körper mit einbezogen wird und sowohl Geist als auch Herz berührt werden um so mehr breitet sich der Orgasmus im ganzen Körper aus, wirkt nachhaltiger und wirkt befriedigender.

Ich finde auch, dass nicht Technik oder Setzung das entscheidende, sondern die emotionale Verbundenheit mit dem Mensch(en) mit denen das geschieht + die Abwesenheit vom Wunsch nach Orgasmus.
Der stellt sich irgendwann von alleine ein, wenn es so sein soll..

Ein_08_15_Typ:
Sehr schön formuliert: "sondern die emotionale Verbundenheit mit dem Mensch(en) mit denen das geschieht + die Abwesenheit vom Wunsch nach Orgasmus. Der stellt sich irgendwann von alleine ein, wenn es so sein soll..."
Das trifft meine momentane Gefühls- und Bedürfnislage recht gut. Erforschen, verwöhnen, darüber reden, sich in jeder Hinsicht austauschen, genießen, dass der andere genießt. Gerne auch als neue Erfahrung! Danke!

Guter und intensiver Sex braucht Zeit, Einfühlungsvermögen, Vertrauen/Fallenlassen und auch spürbare Begierde am ganzen Menschen/Körper....am besten so...das kein Unterschied zwischen Mann und Frau im Gehirn stattfindet...!
Da sind dann auch Geschlechtsteile/-unterschiede zweitrangig...!

Danke für das tolle Thema!
Ich bin kein Mann, weiß aber aus Erzählungen meines Ex Partners, dass sich bei ihm die Qualität des Orgasmusses durchaus unterscheidet.
Seine Beschreibung war:
Wenn starke Gefühle im Spiel sind, erfasst der Höhepunkt alles.
Er beschrieb es als "sein gesamtes Wesen, das geht mehr als durch und durch",
und dann gibt es die Momente des "einfach abspritzens".
Er meinte, wer es einmal erlebt hat, möchte nichts anderes mehr, er hätte jahrelang nicht gewusst, dass so etwas möglich ist.

Ich empfinde es auch, dass Orgasmen durchaus an unterschiedlichen Körperstellen (und nicht nur am Penis) sein können.

Vor kurzem hatte ich eine Tantra Massage empfangen, wo ich zunächst nur bei einer Brust den Orgasmus gespürt hatte, der sich aber dann über den gesamten Körper ausgeweitet hat.

Und ja, Orgasmus ist nicht gleich Orgasmus. Er kann sich an unterschiedlichen Körperstellen unterschiedlich Anfühlen.

Wir Männer haben es im Regelfall etwas schwerer einen Orgasmus auch außerhalb des Geschlechts zu spüren. Frauen scheinen da von Natur aus feinfühliger zu sein. Aber auch wir können diese Fähigkeit "erlernen"

... und erlangen ihr Wissen und daraus resultierendes "Scheinwissen" oft aus dem kommerziell geprägten Netz ...

Er schreibt:
JA, ich musste über 45 Jahre alt werden, um mal einen Orgasmus zu erleben, wie ich ihn mir nie hätte vorstellen können. Klar gab es schon immer intensivere, dann auch solche die eher dem Druckabbau dienten, schnelle Nummern und Orgasmen, die mich als ganzen Mann - Mensch - erfassten. Aber immer hatten sie das Zentrum im Becken. Ich kannte ja nichts anderes... Strahlte mal mehr oder weniger in den restlichen Körper aus. War mal Verbindend, mal beruhigend, mal einfach geil, dann wieder erlösend.
Aber erst durch tantrische Rituale konnte ich erleben, dass das Zentrum eines Orgasmus nicht das Becken sein muss, er erfasst mich von Kopf bis Fuss und kam von ganz innen. Ich möchte diese Erfahrung nicht mehr missen. Aber auch jetzt nach Jahren, erlebe ich solche Momente ganz selten, da muss ganz viel passen, ich muss absolut bei mir sein und viel Zeit haben.

Bei mir kommt es manchmal vor, dass sich ein starkes Kribbeln im Körper ausbreitet, angefangen von den Ohren bzw. Kopf Bereich. Dann in den Fingern zu den Armen und manchmal in den Füßen. Dass dieses Kribbeln meinen ganzen Körper durchströmt, hab ich bisher nur bei der Selbstbefriedigung bekommen und dann auch erst nach über einer halben Stunde.

Vielleicht ist dieser Beitrag noch interessant zu diesem Thema:
https://lingamtraeger.de/5-schritte-ganzkoerperorgasmus

Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Orgasmen sich mal so, mal anders anfühlen können.

Nach schneller, auf die Eichel konzentrierter, orgasmusfixierter Stimulation (z.B. Mütze ab, Mütze auf) kommen sie plötzlich, fühlen sich meist hart, manchmal sogar schmerzhaft an und sind nur im Lingam / am Schwanz bzw. den am Abspritzen beteiligten Körperteilen zu spüren.

Nach ausgiebiger, auf weite Teile oder den ganzen Körper ausgedehnter Vorbereitung - z.B. (Tantra-)Massage oder entsprechender Verwöhnung - kommen sie langsamer, anschwillend wie eine Welle, fühlen sich viel weicher und ausgedehnter an und sind mal mehr, mal weniger auch im Rumpf bis hinauf in den Kopf zu spüren.

Ein ganz besonderes Orgasmus-Erlebnis hatte ich bei meiner allerersten erotischen Ganzkörpermassage - die ich als solche gebucht hatte, die aber eigentlich eher eine Tantramassage war; die Masseurin hatte auch eine Tantramassage-Ausbildung: Nach ausgiebiger und sehr schöner Massage (wegen Libidoblockade ohne Erektion) hat sie (wenn ich das richtig mitbekommen habe) mein Bändchen zwischen 2 Fingerkuppen genommen und sanft massiert. Nach kurzer Zeit spürte ich ein mir vorher unbekanntes, sehr angenehmes weiches Gefühl, welches im Dammbereich vielleicht erbsengroß begann und sich von dort innerhalb von vielleicht 3-4 Sekunden kugelförmig im Bauchraum ausdehnte, bis knapp unterhalb des Solarplexus. Ich war völlig erstaunt und habe mich gewundert, was das ist. Als ich dann was warmes Feuchtes auf meinem Bauch spürte, wusste ich, dass es mein Orgasmus war. Den Erguss selbst habe ich überhaupt nicht gespürt. Das war ein wirklich tolles Erlebnis und bisher einzigartig! Danke, liebe Lilly!

...oft ist es besser statt (nur) zu reden, Dinge auch
anzupacken ( siehe Politik 😉 ), beim Sex ist es eher
von Vorteil, wenn man sich offen und frei austauscht,
was und wie oder wie eben nicht.
Wenn man sich wirklich schätzt oder gar liebt, dann
sollte das ganze kein Problem sein 😊