Die Moderation finde ich nach wie vor sehr angenehm und möchte dafür herzlich danken.
Inhaltlich verbinde ich persönlich mit dem Terminus "Slow Sex" eben Diana Richardson, da sie diesen Begriff im westlich-europäischen Kulturkreis so geprägt und mit Inhalt gefüllt hat, und ich sowohl alle ihre Bücher dazu gelesen als auch gemeinsam mit meinem Partner ihr einwöchiges Seminar "Making Love Retreat" besucht habe. Ich verbinde damit also eine bestimmte, von und durch Richardson propagierte, innere Haltung als auch eine bestimmte Praxis sowie Herangehensweise an Sex und im Umgang mit Sexualität wenn ich den Begriff "Slow Sex" verwende oder lese.
Da ist es oft einfach etwas irritierend und lästig und wirkt auf mich ermüdend, wenn diese Begrifflichkeiten von vielen Leuten mehr oder weniger unterschiedslos für alle Formen der sexuellen Interaktion benutzt werden, die nicht ausdrücklich einem "schneller, höher, weiter-Gedanken" verpflichtet sind oder eher den Warencharakter (bewusste Trennung von Sex und Liebe/Zuneigung) von Sex betonen. Dabei rede ich nicht einem restriktiven Fundamentalismus das Wort, sondern würde mir einfach eine Einigung auf einen einheitlichen Gebrauch von Begrifflichkeiten im gemeinsamen Meinungs-Austausch wünschen. Dies wiederum würde allerdings voraussetzen, dass alle die entsprechende Literatur tatsächlich kennen und sich an die entsprechende Terminologie gebunden fühlen würden, und das ist genauso illusorisch anzunehmen, wie parallel dazu in der Tantra-Gruppe der Umgang mit dem Begriff Tantra und Tantramassage erfolgt und der immer wiederkehrenden Streit darüber ausbricht, welche tantrische Praxis nun den Anspruch auf "echt" erheben darf, wobei "echt" hier häufig davon abhängig gemacht wird, aus welcher Zeit und welchem Land und mit welcher Autorität bestimmte Grundlagenschriften stammen und ob sie Originalüberlieferungen sind etc. etc., bzw. es wird dem entgegengestellt ein Begriff des "Neo-Tantra". worunter ebenfalls keine einheitlichen Vorstellungen zusammengefasst sind, aber überwiegend Praktiken und persönliche spirituelle Entwicklungswege gemeint sind, die in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts von Baghwan Shree Rajneesh / Osho in seinem Ashram im indischen Poona und später in Oregon gelehrt wurden.
Nach inzwischen 13 Jahren Joyclub-Mitgliedschaft, in denen sich diese Diskussionen eben in gefühlt immer kürzeren Abständen aber fast identischem Verlauf zu wiederholen scheinen, ist es dann einfach nicht mehr so attraktiv, sich aktiv an neuen Threads zu beteiligen. Ich lese also gewöhnlich mehr oder weniger oberflächlich mit aber halte mich zurück, und beteilige mich sporadisch, wenn ich etwas beizutragen habe. Das finde ich ganz okay so.
Schließlich gibt es ja auch noch viele andere Themen, die mich interessieren, und ich möchte auch wieder wegkommen von dem durch die Pandemie begünstigten Umstand, unverhältnismäßig viel Zeit am Bildschirm zu verbringen.