Was bedeutet Slow Sex für das weibliche Geschlecht?

Ich zögere keinen Orgasmus hinaus, ich erreiche inzwischen relativ schnell ein Plateau, von dem aus ich in weichen Wellen immer wieder Orgasmen habe und das geht Stunden so. Ich kann und will das nicht zurückhalten, das würde mich zickig und grantig machen. Das will niemand erleben.

THIS!!

Gut, als Mann gibt es so ein "Endziel", nach dem die Erregungskurve erst einmal für einige Zeit meist steil abfällt.
Aber das ist ja nicht die einzige Form von Orgasmus, die Mann haben kann.

Gerade beim SlowSex gibt es eben dieses Endziel nicht und auch Mann kann auf Orgasmuswellen dahingleiten und sich treiben lassen.
Wer mag, kann dann immer noch am Ende den Schlusspunkt setzen - und sei es manuell.

Ich mag das O-Hopping und für mich kann Slow Sex einerseits ein lustvolles Betteln und zum anderen ein sehr liebevolles Verwöhnen und Genießen darstellen. Von daher kommt es sehr auf das Gegenüber an, wie sich Slow Sex gestalten lässt.

Für mich geht's bei Slowsex nicht mal ansatzweise um irgendwelche Orgasmen... weil es meines Erachtens dabei darum geht sich einander absichtslos zu begegnen und genau von dieser Fixierung zu lösen.

Ganz der Meinung von @*********mite
Es geht meiner Meinung danach sich im einklang und liebe, emotional sich hinzugeben, mit einander, ineinander fallen zu lassen, zu versumpfen und zu verschmelzen und sich zu fühlen .

Nennt sich das nicht Tantra, was du da beschreibst?
Wir begegnen einander beim Slowsex sehr wohl mit einer Absicht, nämlich mit langsamen Bewegungen Sex zu haben. Der Orgasmus ergibt sich dann meistens von selbst, dazu brauch ich mich von keiner Erwartungshaltung zu lösen, das passiert einfach oder auch nicht.

Tantra ist was anderes...

Da geht's um Selbsterfahrung und absichtslose Berührung. Vereinigung gibt's dort nur bei bestimmten Ritualen....

Was heißt das dann im Bezug auf Slowsex:
sich absichtslos zu begegnen?

Slowsex und Tantra haben Berührungspunkte (Achtsamkeit, Bewußtheit)...

Tantra bedeutet für mich einen Weg zu mir selbst.

Ein kleiner Teil von Tantra ist die Tantramassage. Dabei geht es um absichtslose Berührung ohne bewußte sexuelle Erregung. Sex ist nicht Inhalt eine Massage.

Wird "landläufig" oft so gesehen...

Ja eben. Was ist aber das Absichtslose beim Slowsex?. Kann man absichtslos Sex haben? Das wirkt auf mich so unbewusst.

Slowsex eine stille Vereinigung...

Mann "stöpselt" sich ein und Beide bleiben ohne irgendeine Bewegung miteinander verbunden liegen. Dabei achtet jeder auf seine Gefühle und was in der Verbundheit miteinander passiert...

Mir ist jedoch durch das Lesen im Forum bewußt, dass die Meinungen darüber weit auseinander gehen...

Also für mich geht es beim Slow Sex um den gemeinsamen Flow. Darin dann herausfinden wohin er führt . Je nach Tagesform und so weiter.

Mir ist es wichtig nicht vorher irgendwelche vorgegebenen Abläufe zu haben wie beispielsweise ein bestimmtes Tempo und Penetration und dann wird zum Orgasmus gefickt...
Ich hatte das schon oft mit Männern. Dass wir dem Flow folgten und in hohe Energie kamen und dann legte er plötzlich einen Schalter um und zog sein Programm durch. Ab zum Orgasmus. Der war dann eher mittelmäßig bis mühsam, denn die Stimmung war hinüber . Es fühlt sich dann auch so an als ob mich der Mann in dem Moment innerlich verlässt und auf die materielle sprich rein körperliche Ebene geht . Die Verbundenheit löst sich und aus dem wir wird ein ich will jetzt den Orgasmus ....

Aus diesen Standardabläufen komme ich gut raus beim Slow Sex und Gewinne dadurch viel mehr Gefühl und Intensität und Möglichkeiten. Ich bin sensibler für das Ganze und habe keine Erwartungen. Und das verstehe ich dann unter absichtslos. Der Raum wird weit und frei und der Flow kann zu Kuscheln aber auch leidenschaftlicher Vereinigung führen. Das ist völlig frei und im Fluss...

Und manchmal ist man nur entspannt und verbunden und plötzlich ergibt sich eine intensive Erregung und Lustschauer, die man gar nicht hätte produzieren können. Die passieren einfach dann, wenn man sie nicht sucht.

Und am Ende ist man sehr nah und verbunden.
Das macht Sex für mich nährend und erfüllend. Ich mag meistens keinen reinen Abreagier und Entladungssex haben .... Und den praktizieren aber gefühlt 80 Prozent der Männer im Joy.
Vielen Frauen ist Nähe und Verbundenheit viel wichtiger als Sex und sie haben überhaupt deshalb Sex, weil sie damit versuchen Nähe und Verbundenheit mit dem Mann herzustellen.
Während Männer gefühlt Nähe und Verbundenheit eingehen, damit sie an Sex rankommen....

Natürlich ist das etwas überspitzt.
Aber Slow Sex ermöglicht es Frauen Männer zu finden, denen es nicht nur um Sex geht. Deshalb ist er für mich sehr wichtig. Außerdem erlebe ich dort tatsächlich höhere Erregungsniveaus auch über längere Zeiträume als bei irgendwelchen spektakulären Settings und Stellungen....

Natürlich gibt es beim SlowSex die Absicht, Sex miteinander zu haben.
Statt absichtslos sollte es daher eher heißen: ziellos. Es gibt kein Ziel. Das Ziel ist, ohne Ziel die Empfindungen wahrzunehmen und absichtslos in einen Flow von sexueller Energie zu kommen.
So werden aus Minuten Stunden und Erregungswellen kommen und gehen.
Ich als Mann habe dabei aber schon ein bisschen die Absicht, keinen konventionellen Orgasmus zu bekommen, da dieses wundervolle Gefühl dann erstmal für eine Weile vorbei wäre.

Nach dem SlowSex ohne Orgasmus verbleibt diese strömende sexuelle Energie in meinem Körper und macht einen strahlenden Menschen aus mir. ich bin wie verwandelt.

Die fehlende Absicht, zum Orgasmus kommen zu wollen. bzw. zu müssen.
Ja, absichtslos dahingehend, nicht mehr als die gegenseitige - hier auch reale - Verbindung als Absicht, also als Ziel zu haben.

Mir persönlich geht es bei Slow-Sex nicht so sehr um den Orgasmus.
Mich nervt im konventionellen Sex-Konsum genau diese Orgasmusfixierung.

Slow-Sex ist für mich wie "Deep talk", es geht um eine tiefere Begegnung, nicht nur Oberflächlichkeit, und eine ganzheitliche Art und Weise Sex zu haben, mit "Körper, Geist und Seele".

Ich habe gerne Slow-Sex, weil es eben in erster Linie um den ganzen Menschen geht und nicht nur um das Geschlechtsteil und wie es am besten stimuliert werden kann.

@******re1 sagt es sehr schön: Orgasmus, in seiner konventionellen Form empfunden oder gedacht, ist für mich im SlowSex ein eher zufälliges Ereignis, eine Art Überraschung-dass-es-passiert-ist.
Eventuell müsste ich nach einem Orgasmus über-"atmen", ob ich die Magie unserer Vereinigung sehr einseitig interpretiert habe.

Orgasmen im SlowSex können ja nun vielfältig auftreten: an den üblichen bekannten verdächtigen Stellen, aber auch an völlig anderen Körperteilen wie Rücken, Herzregion, Kopf, longline-Schulter-bis-Fußzehen, oder einfach innerlich im Rumpf.

Das ordne ich dann aber nicht ein als "Orgasmus", sondern läuft bei mir unter Extase. Und das Schöne an der Extase ist, dass sie langanhaltend über 24-48-72 Stunden erhalten bleibt.

Ein Orgasmus kann echt geil sein. Aber das Gefühl vergeht nach 1 Stunde.

SlowSex lebt auf durch eine seelische Verbindung. SlowSex nährt. SlowSex wärmt. SlowSex erfüllt.
Intime, tiefe partnerschaftliche Erfahrungen, durch Dick und Dünn, durch höchste Freud und tiefstes Leid, sind Verstärkungelemente für jedes SlowSex-Ritual. Und dieser Zustand nennt sich dann Extase.

Ja, ich weiß, da habe ich eine implizite Voraussetzung genannt: SlowSex ist für mich ein Ritual. Genau dann wird es für mich rund und harmonisch und umfassend.

Namaste
CCM

@******Moi
Sehr schön!
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Danke dafür.

Das ist die Frage des Te, auf die ich mich bezogen habe. Der Te hat offensichtlich bei Slowsex schon den Orgasmus als Ziel, es geht nur um die Frage, wie. Schalter umlegen ja oder nein. Der Schalter wäre ja dann die Trennung der zuvor aufgebauten Verschmelzung, weil sich jeder dann auf seinen Orgasmus konzentriert.
Manche Menschen kommen entspannt, ohne Anstrengung, es passiert einfach und das ist schön und fließend. Das empfinde ich dann auch als Verbundenheit, weil ich an diesem schönen Erlebnis teilnehmen darf. Bei anderen wirkt es gezwungen und verkrampft, wie ein Kampf. Da will ich gar nicht dabei sein.
Wie 80 Prozent der Männer auf Joy unterwegs sind, kann ich nicht beurteilen, mit sovielen hab ich mich noch nicht getroffen und als Frau kann ich nur für mich sprechen.
Slowsex als unbedingte Vorliebe im Profil gibt zumindest eine Richtung an, egal, was genau darunter verstanden wird und diese Richtung ist entspannt und es macht deutlich, dass es um den ganzen Menschen geht.

Meine slow Sex Erfahrungen sind noch in den Anfängen. Jedoch kann ich schon sagen, dass es wohltuend ist, sich aus dem Standardverhalten lösen. Auf dem Weg ergeben sich plötzlich wie von selbst Kontraktionen, die durch meinen Körper fließen, so etwas wie Ganzkörper Orgasmen. Ich staune wie ein Kind darüber, wie schönes es ist, Hingabe zu spüren. Denn das ist Slow sex für mich. Wir geben uns beide hin und lassen geschehen, ohne dass es Akteure gibt. Kleine minimalistische Bewegungen können wir nicht zurückhalten und so geschieht ein energetischer Orgasmus nach dem nächsten . Der körperliche Orgasmus ist am Ende schon weniger wichtig. Allerdings ist das ganze Spiel Situation- sonst Tagesformabhängig.

...ich würde auch sagen, das beim Slowsex
der Orgasmus nicht sooo vordergründig ist,
zumindest beim Mann, wenn eine Frau "mit-
tendrin" multiple Orgasmen bekommt, ist
dies natürlich völlig ok.
Beim Slowsex gilt eher " der Weg ist das
Ziel", aber dies sieht sicher einjeder ganz
individuell, was auch völlig i.O. ist.

Also ich will nicht vorher schon darüber entscheiden, ob es am Ende des Slowsex einen Orgasmus gibt oder nicht.

Für mich ist Slowsex erstmal eher eine besondere Art der Herangehensweise. Man begegnet sich zunächst absichtslos, lässt das geschehen, was das Herz, der Bauch oder die Situation sagt. Wie es sich mit der Zeit entwickelt, ist noch ungewiss und keiner sollte das Endziel "Orgasmus" haben...

Aber gerade bei Frauen ist es ja (beneidenswerterweise) oft so, dass sie mehrfach den Höhepunkt erreichen können. Und wenn das im Rahmen des Slowsex passiert, finde ich es einfach wunderbar, diesen besonderen Moment mit der Frau bewusst zu erleben. Oft habe ich in solchen Situationen gemeinsam mit ihr eine Art "Kopf-Orgasmus", also ohne Ejakulation. Das ist ein mega schönes Erlebnis und verstärkt die Verbundenheit mit der Frau nochmal mehr. Vielleicht kennen andere Männer das ja auch...

Und wenn umgekehrt, dann irgendwann im Verlauf der Begegnung in mir der Wunsch nach einem Orgasmus entstehen sollte, möchte ich dieses Gefühl ebenfalls nicht unterdrücken müssen und ich wünsche mir dann eine Partnerin, die es ebenso als ein besonderes Geschenk ansieht, diesen Moment mit mir zu teilen und bewusst zu erleben, eventuell mit einem weiteren eigenen Orgsamus. Was sollte daran schlecht sein?

Daher ist für mich die Grundlage beim Slowsex die Achtsamkeit auf die Gefühle und die Lust des Gegenübers, und die Freude darüber, diese Lust als gemeinsame Lust zu erleben.

Bei der stillen Vereinigung (Kern des Slow Sex) bekomme ich keinen normalen, sondern einen energetischen Orgasmus. Der dauert viel länger, ist intensiver, macht nicht müde, erfüllt mich nachhaltiger. Es entsteht eine große Verbundenheit und Intimität. Einfach vom Nix-Tun!

Sobald mehr Bewegung und "Action" dabei ist, funktioniert das nicht mehr.

Bei mir schon. Ich kenne diese Art von Orgasmus, die nicht müde macht und mich Stunden später noch erfüllt. Voraussetzung ist, dass es wie von selbst passiert, ohne Anstrengung. Bewegungen sind dazu bei mir nicht hinderlich. Wobei ich nicht jede Bewegung als Action empfinde. Vielleicht ist das ein Grund, dass es bei mir so auch funktioniert.