„SlowSex often is SilentSex - eine Unsicherheit?
Die andere Qualität von SlowSex zu traditionellem Sex hat ja auch ihre Entsprechung im physischen, linguistischen und tonalen Ausdruck der Liebenden.
Nun werden wir in der Regel nicht zum SlowSex erzogen, sondern lernen die andere Art des Auslebens von Sex. Aktiv, dynamisch, laut, zielfixiert, bewundernd und bewundert werdend. Und während und danach ständig redend, stöhnend, schreiend, oder so. "War ich gut?" ist der Standard-Satz danach. "Wie gut?" kommt manchmal auch noch nach.
Im SlowSex herrscht dagegen meist tiefe Stille, vielleicht mal Flüstern. Intensives Fühlen verträgt kein Gequatsche, sondern lustvolle Konzentration, Präsenz, Hineinhorchen.
Je besser der SlowSex, je intensiver das eigene Fühlen, desto tiefer die Stille.
Eigentlich ein Lob, wenn das so passiert.
Und trotzdem? Verunsichert es nicht auch manchmal?
Wie gebt ihr euch Feedback zu dieser Reise oder Verschmelzung?
Wie signalisiert ihr, dass gerade die Stille das Gigantische war. So wie das lautlose Winken mit den Händen der Applaus ist in einem spirituellen Konzert.
Spannendes Thema - danke für die Fragen!
"Ständig reden / Gequatsche" wäre für mich für keine Art von Sex passend und ich mache daran nicht fest, welche Art es ist - ob Slow Sex oder nicht oder ob es gut ist. Beides verbinde ich mit "im Kopf sein" - und das passt für mich nicht zum Sex. Auch die Frage "war ich gut?" (o.ä.) gehört für mich nicht zu gutem Sex bzw. würde die mich irritieren/abschrecken.
Für mich braucht es für "guten" Sex vor allem Körperpräsenz: D.h. den eigenen Körper spüren, mit der Aufmerksamkeit ganz im Hier und Jetzt sein (und eben nicht im Kopf - der ist fast nie im Jetzt). Und das macht für mich insbesondere Slow Sex aus. Dazu kann auch reden / verbale Kommunikation gehören, oder tönen, summen, brummen (ein Zeichen, dass es mir gutgeht und gefällt)
Es ist weniger laut, aber insgesamt nicht mengenmäßig weniger oder mehr als bei Nicht-Slow-Sex. Mein Freund und ich haben eh meist keinen 100% Slow Sex, sondern stille / ruhige Phasen wechseln sich ab mit etwas aktiveren Phasen - mal mehr das eine, mal mehr das andere, so wie es gerade für uns beide passt.
Viel Kommunikation dabei ist nonverbal: Tiefer Blick in die Augen, Töne, Fühlen. Wenn wir beide sehr präsent sind "unterhalten sich" Yoni und Lingam ohne unser bewusstes Zutun: Ich spüre meine Yoni, und der Lingam meines Freundes reagiert auf deren Bewegungen/Muskelkontraktionen. An dem Gefühl in meiner Yoni spüre ich, ob es ihr "gutgeht" oder nicht. Erstaunlicherweise passt es ganz oft so, wenn ich mich ein ganz bisschen bewege, und sich etwas für mich besonders gut anfühlt, ist es auch für meinen Freund schön, was er durch Töne signalisiert. Oder wir sprechen mit Worten darüber. Warum auch nicht? Gerade wenn man sich anfangs noch nicht so kennt ist das ein guter Weg, sich besser kennenzulernen, wie man körperlich/sexuell "tickt".
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, ist Slow Sex bei mir nicht oder kaum mit Unsicherheit verbunden, obwohl ich bei Nicht-Slow-Sex oft unsicher war und auch noch bin. Und wenn doch irgendwas unstimmig ist, spreche ich darüber. Das musste ich erst lernen, den Mut dazu zu haben. Meine persönliche Entwicklung, Tantra Massage, "radikale Ehrlichkeit" und tägliches üben meinen Körper zu spüren waren der Weg zu dem wundervollen (Slow/Soul) Sex, den ich jetzt erlebe.
Habe ich deine Fragen beantwortet
@******Moi ?
Ich versuche es, auf den Punkt zu bringen:
Für mich hängt Stille nicht mit Unsicherheit zusammen. Unsicherheit kommt aus meiner Sicht woanders her (kann ich bei Bedarf ausführen).
Feedback gebe/bekomme ich durch Präsenz/Fühlen/tiefen Blick/Töne und ein tolles näherndes Gefühl währenddessen und im Anschluss.