Daneben
Mein Handi piepst. Es ist gerade mal kurz nach elf Uhr Morgens. Mein Rücken tut weh. Oh, es war wohl keine gute Idee, auf der leeren Doppelkornflasche zu schlafen. Meine Füße schmerzen; die Schuhe sind neu und waren nicht mehr auszukriegen, als ich mich hinlegte. Irgendwas klebt in meinen Haaren. Oh, der Hamburger von gestern, Westernstyle mit Chilisauce. Was war gestern überhaupt? Ach ja, ich hatte doch diese Blonde kennengelernt. Um 13 Uhr will sie hier sein. Beim Gedanken an sie werde ich geil. Auf einmal brennt mein Schwanz. Mist, die Chilisauce. Das wird das kleine Miststück mir büssen. Wo ist eigentlich mein Domkoffer? Während das Asprin im Glas zerfällt versuche ich, mich zu erinnern. Gespräch mit Blondie, meinen Domkoffer abgestellt- Mann will ja auch als Mensch wahrgenommmen werden. Und jetzt das- das soll die blonde Schlampe mir büssen, echt jetzt. Was ist hier? 2 Rohrstöcke kann ich aus meinen Topfpflanzen ziehen. Etwas schmutzig, sie soll sich gleich dran gewöhnen das hier nicht der Robinsonclub ist. Nietengürtel könnten mir in der Szene Probleme machen, wenn sich das herumspricht.
Mal sehen was die Küche so hergibt. Ich steige über Bierdosen und fahnde im Besenschrank. Ha, ein Pfannenwender. Was meine Exschlampe da auch immer gewendet hat, Frikadellen, Rührei- egal. Er ist sogar aus schwarzem Plastik, passt. Oh, als ich über meine Jeans stolper fällt mir der Ledergürtel auf. Heraus damit. So, die Bierdosen wegzuräumen wäre eigentlich ihr Job, aber beim ersten Mal...
Ich kicke die Birdosen unters Bett zu dem anderen Zeug und schmeisse eine Decke drüber. Jetzt noch die richtige Musik: Edith Piaf? Sont habe ich nur noch Carmina Burana und Truck Stop hier.
Schnell duschen, männlich herb duftet mein dominanzausstraahlender Körper. Ja, selbst Unterwerfung ist keine Einbahnstraße. Das wird sie gefügig machen- zusammen mit dem Wodka, den ich noch nebern den Putzmitteln mit der Staubschicht drauf gefunden habe. Lederhose ist an, aber wo ist ein sauberes T-shirt? Ohne? Naja, mein Bauch... Also das am wenigsten müffelnde T-shirt vom Lampenschirm genommen und angezogen.
Einen Blick schweifen lassen- so geht es wohl. Ich ziehe die Rollos vor und zünde Kerzen an.
Es klingelt. Sie kommt rein, wir sitzen in der Küche und trinken Wasser und Wodka.
"Wie definierst dui deine Dominanz?" Pfff, das wird ja immer besser. Ab auf den Boden, da kann sie mit den Küchenschaben Emma lesern- alter Sadoscherz. Aber fürs erste Mal... " Äh- magst du spielen"? Fragt sie mich. Aber immer. " Beug dich über meinen Wohnzimmertisch und streck mir deinen Arsch entgegen" befehle ich. sie tut es. Nach einigen Aufwärmschlägen lasse ich den Pfannenwender zum Einsatz kommen. 3x, dann bricht das blöde Ding durch und ich bekomme den vorderen Teil gegen die Stirn, während ich noch den Stil in der Hand halte. Lacht sie etwa?
Raus mit dem Gürtel und auf den frechen Hintern. Der Gürtel schlägt zu und leider auch zurück, auf meine Hand. Aber ich bin kein Weichei, die kriege ich klein. Sie lächelt entspannt. Ich kann meine Hand nicht mehr bewegen.
Daher versuche ich, mit der linken Hand und dem Stock weiterzuschlagen. Leider treffe ich zuerst die Stehlampe, es klirrt und meine Nachbarin klopft gegen die Decke.
Und dann- wieso zieht sie sich an? - muss sie angeblich noch dringend was einkaufen. Sehen wir uns wieder?
"Ich melde mich- dann geht es dir vielleicht auch wieder besser." Dann murmelt sie im Gehen noch ein Wort.
Sie hat mich- sie hat mich- dieses Miststück hat mich Danebenschläger genannt! Wenn ich die dreckige Kuh erwische- aua, meine Hand tut weh. Ich wandere in meine virtuelle "Maledoms unter sich"- Gruppe und gebe Erziehungsratschläge. Da weiss Mann mich wenigstens zu schätzen. "Lass es dir nicht gefallen, sonst nimmt sie dich nie wieder ernst. du musst knallhart durchgreifen, gerade am Anfang. Verhau sie bis sie jault und dann weil sie jault"- aua. Meine Hand tut sooo weh...