Ich bin ein Dummdom.
Liebe Zuhörer, lasst euch mich vorstellen: Meister666 mein Name, Dummdom aus Leidenschaft.Nun wird sich die werte Gemeinde fragen „wieso bezeichnet sich einer als dumm? Ist doch dumm, sich selbst dumm zu nennen“. Nun, jedem seine Meinung, aber das sehe ich natürlich völlig anders. Ist euch schon mal aufgefallen, wie viel über Dummdoms in den Foren geschrieben wird, auf SM-Stammtischen erzählt wird und wie wenig über die Nicht-Dummdoms? - Na also. Uns Dummdoms gehört die Welt! Wir werden beachtet! Wir sind Thema Nummer eins! Also lohnt es sich, Dummdom zu sein.
Ich gebe mir auch alle Mühe, diesem Titel gerecht zu werden. So wird jede Frau, die mich anschreibt, sofort gerügt wenn sie mich nicht siezt. Geht gar nicht, sag ich euch! Eine Frau hat mich zu siezen, basta! Und ordentlich zu bewerben hat sie sich bei mir auch! Wer mich mit „Hallo“ anschreibt ist gleich ausgeschieden, ein „Sehr geehrter Herr Meister 666“ ist ja wohl das Mindeste. Hey, ich habe einen Ruf zu verlieren, da ist auf Kumpel machen einfach nicht drin.
Wenn es dann eine per Bewerbung geschafft hat, Ganzkörpernacktfoto in devoter Haltung inklusive versteht sich, dann darf sie erst mal ihre Webcam anschmeißen. Der Bewerbungsstrip folgt, und wehe der ist nicht gut! Dann gibt’s gleich Arsch voll! Das heißt, wenn ich mich trotzdem dazu herablasse, sie mich zu ihr nach Hause einladen zu lassen.
Ein Dummdom muss immer gut ausgerüstet sein. Mein Dom-Koffer hat die Maße (L*H*T) 120 * 60 * 25 cm. Ich hab den längsten! Ha! Darin: Bullwhip, Stacheldraht, Klebeband, Kabelbinder, Handschellen (je billiger desto besser, hab gleich mal nen 10er-Pack der Günstigsten bestellt), Gummipeitsche, Rasiergerät, mehrere Rohrstöcke, Seile (billigstes Polypropylen aus dem Baumarkt, muss reichen), Finalgon, Plugs (benutzt und ungewaschen, versteht sich), Schlagringe, Ersatzstiefel mit Stahlkappe.
Pflichtbesuch für jeden Dummdom ist eine BDSM-Party. Vorher per Anzeige klargemacht mit einer Frau „Meister666, einfühlsam (ha, erkennt ihr den Plan? Nur Dummdoms dürfen lügen! So!), sucht Sub für einen sinnlichen Abend (siehe eben)“. Und dann ans Andreaskreuz mit ihr, Stacheldrahtpeitsche bauen und erstmal schön auf Hals, Nieren und den ganzen anderen lästig verbotenen Kram drauf. Die zwei Minuten bis ich rausgeworfen werde sind es mir wert, denn spätestens dann weiß jeder im Klub, dass ICH der Dummdom bin, nur ICH und niemand sonst! Ich bin das Original! Der Rest nur lästige Kopien!
Dasselbe dann noch in anderen Klubs durchgezogen, wahlweise mit Bullwhip, oder mit dem Klebeband die Augenbrauen abgerissen, hach, was bin ich ein guuuter Dummdom. Hab mein Handwerk halt gelernt. Safewort? Gilt nicht für Dummdoms! Wir sind frei! Freei! Jawoll!
„Dumm ist wer dummes tut“, gab es in irgend so einem Kinofilm als Lebensweisheit. Nichts leichter als das! Von Sub zuhause erstmal die Tür eintreten, einen auf eifersüchtiger Ehemann machen (mir doch egal, dass ich sie zum ersten Mal sehe), den eigentlichen vermöbeln, sie an den Haaren ins Bad schleifen und für ein paar Blutergüsse sorgen. Fünf Minuten pure Effektivität sind das. Gut, ist zwar immer wieder lästig mir einen neuen Namen zulegen zu müssen und den Wohnort zu wechseln um nicht von der Polizei erwischt zu werden, aber darin habe ich ja schon Übung.
Die perfekte Dummdomschule ist, Sub zu einer einsamen Hütte einzuladen, zu behaupten es wäre meine, um sie dann bei Wasser und Brot erstmal einen Tag in den Keller einzusperren. Kommt sie dann raus, gibt’s erstmal Dresche. Ihr Pech, dass sie sich nicht covern hat lassen und auf meine Worte „ach, bei mir brauchst du so einen Unsinn wie covern nicht, ich würde dir nie etwas antun, versprochen“ reingefallen ist.
Andere Dummdoms sind ja immer nur vorübergehend welche. Weicheier. 24/7 gehört sich das! Wenn schon Dummdom, dann ist das ein Fulltimejob! Also wird halt auch mal das Mädchen im Schulbus übers Knie gelegt oder die Frau hinter der Bäckertheke als „Miststück“ zurechtgewiesen, weil sie mich hat warten lassen! Gleich morgens weckt mich der selbst aufgenommene Klingelton meines Handys mit den Schmerzensschreien meines letzten Opfers! „Tabulos“ hatte sie angegeben, gut, so ein richtiger Dummdom lässt sich da nicht lumpen und probiert mal aus, ob man Blutergüsse auf dem ganzen Körper hinkriegt. Klappte aber nicht, mein Knebel war schneller um sie dahinzuraffen. Ein echter Dummdom fragt natürlich so ein gerade schreiendes Etwas nicht, ob es Schnupfen hat und über die Nase keine Luft bekommen könnte. Hätt sie dann ja mal in den Knebel reinmmmpfen können, diese lästige Information. Selbst schuld.
Hach, ist das Leben schön! Ich bin der wahre, der echte, der ultimative DUMMDOM! Huldigt mir! Ich bin der beste Dummdom der Welt!!!
Ähh, Herr Pfleger, könnten Sie mir bitte doch mal diese weiße Jacke ausziehen? Ich müsste mich mal kurz an der Nase kratzen. - Was, das geht nicht? Könnte das an den weichen weißen Gummiwänden machen? - Na gut.
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Ein frohes Restweihnachten euch allen, und merke: Augen auf beim Dummdomkauf.
Und, liebe Doms: Bitte nicht nachmachen