Orgatreffen - März 2023
Hallo ihr schönen Menschen,das beste Orgateam, das diese Soirée seit Kriegsende ihr Eigen nennen durfte, hat sich gestern zusammengefunden um vis-a-vis über ein paar Dinge zu sprechen, die im Laufe der letzten Wochen auch immer wieder den Weg in die WhatsApp-Gruppe fanden. Vor der kommenden Soirée, lange ist es ja nicht mehr hin, wollten wir ein paar Dinge persönlich festzurren und besprechen. Auch wenn ihr nicht dabei wart sei gesagt: Es war sehr schön!
Worum ging es?
Wachstum und Teilnehmer:innenzahl
Wir werden immer größer. Das ist wunderbärig, bringt aber gleichzeitig auch einige Probleme mit sich mit denen wir umgehen müssen. So etwa die Frage nach der Teilnehmendengrenze bei den Soiréen, den Anmeldemodalitäten und der Frage wie „fair“ ein Anmeldeprozedere sein kann, bei dem die einen eventuell schneller vom Termin erfahren als andere. Wir können nicht alle Probleme lösen, mit manchen Entwicklungen müssen wir schlicht umgehen. Und so wird das zunächst aussehen:
Erhöhung der Teilnehmendenanzahl auf 25+5
Wir erhöhen pauschal auf 25 Personen und arbeiten mit einem 5-Personen Überhang bei den Anmeldungen, wie wir das bei der Personengrenze von 20 bisher auch immer gemacht haben, denn manche von uns fallen vorher ohnehin eventuell spontan aus. Am Ende waren wir in den letzten Jahren immer bei im Schnitt 18-22 Personen. Dabei schalten wir jedoch nicht gleich 30 Personen frei, sondern erst 25, dann drei weitere und die letzten zwei Plätze werden erst kurz vorher freigeschaltet. Am Eventtag selbst wird, wie bisher auch, nichts mehr passieren.
Gleichzeitig wollen wir auf die Warteliste stärker aufmerksam machen. So wird es eine klare „Wartelisten-CM“ geben und der Eventtitel wird, sobald die Warteliste erreicht ist, um einen Hinweis ergänzt.
Die Freischaltungen - Totale Gerechtigkeit geht nicht
Wir haben lange hin und her diskutiert wie wir es schaffen können, dass wirklich alle von euch dieselben Chancen bei der Anmeldung haben und nicht diejenigen „gewinnen“, die in der WhatsApp-Gruppe rund um die Uhr aktiv sind oder die meisten Joy-Kontakte haben und dort permanent reinklicken. Das Ergebnis ist ernüchtern, denn eine Lösung gibt es schlicht nicht.
Zunächst schaltet Joy die Veranstaltung nach Prüfung kommentarlos frei. Das kann also um 7 Uhr morgens, um 3 Uhr nachts oder um 11 Uhr passieren. Wer dann permanent in Joy aktiv ist sieht es eben direkt. Wer mehr „Kontakte“ in Joy hat sieht es auf der Pinnwand ebenfalls sofort. Das können wir nicht steuern. Selbst wenn wir auf die WhatsApp-Sofortmitteilung der Freischaltung verzichten würden, wenn wir die Eventhinweise zunächst nur in der Joy-Gruppe publizierten oder wenn wir sogar zwei, drei Tage mit den Eventhinweisen warteten wird es immer Menschen geben, die den Event halt direkt in Joy sofort erspähen.
Was wir tun wollen ist die Events in der Gruppe stärker zu bespielen, damit die Gruppe als solche einen Push erlebt. Wir wollen zudem mehr Hinweise auf die Gruppe geben, da die Möglichkeiten dort Dinge, gerade Themen, Eventbesuche, etc. besprechen, nachbereiten oder vorbereiten zu können an und für sich nicht schlecht sind.
Parallel wird es aber weiterhin die Hinweise in WhatsApp geben. Wir können euch am Ende auch nicht verbieten dort direkt den Hinweis auf die freigeschaltete Veranstaltung hineinzuposten, selbst wenn wir es nicht direkt täten. Es findet also sowieso den direkten Weg auf alle Kanäle.
Am Ende bleibt: Wenn überall Hinweise gegeben werden (Gruppe, WhatsApp, Joykontakte), dann sollte es jede Person mitbekommen und am Ende gewinnen leider die 25+5 Personen, die sich als erste anmeldeten. Daran können wir nichts drehen.
Die Moderation - Es wird rotiert
Wir wollen die Moderation der Abende in Zukunft vermehrter rotieren lassen. Das soll auf der einen Seite schlicht von Lust und Laune abhängen, aber auch von Themenbezügen. So erscheint es etwas passender, wenn zu bestimmten Themen die moderierende Person im Thema direkt steckt. Beispielsweise macht es Sinn, wenn zum Thema Femdom eine Femdom modieriert, zum Thema Malesubs ein Malesub, zum Thema DDLG jemand mit diesem Kink, etc. pp. Natürlich könnte theoretisch jede Person auch solche Themen moderieren, aber Gesprächs- und Inhaltsimpulse aktiv einzustreuen ist von Personen, die nicht nur über das Thema reden, sondern damit auch Erfahrung haben, durchaus spannender und angenehmer, sonst fühlt man sich wirklich wie ein Lanz der unqualifizierte Pauschalfragen stellt. Bei manchen Themen wollen wir auch einfach lieber mal selbst mitsprechen, statt nur zu moderieren und dabei ggf. aus der Moderationsrolle zu rutschen, was sich nie wirklich gut anfühlt. Es wird also aus verschiedenen Gründen stärker rotiert.
Aufgrund der höheren Teilnehmendenanzahl sollen dann jeweils ein bis zwei Personen aus dem Team passiv bei der Moderation helfen, indem etwa auf Meldungen geachtet wird. So kann sich die moderierende Person auf die Moderation konzentrieren und muss nicht noch alles andere im Auge behalten.
Weitere Veranstaltungen
Wir gedenken unregelmäßige weitere Veranstaltungen an. Eine Formatidee gibt es bereits. Das ist jedoch alles noch nicht spruchreif, weshalb an dieser Stelle keine Pferde scheu gemacht werden sollen.
Parallel wäre es schön, wenn wir über die Joy-Gruppe den Bereich „Ausflüge und Eventempfehlungen" beleben könnten, damit man nicht nur miteinander quasseln, so schön das ist, sondern sich auch auf Events sieht, bzw. Events empfehlen kann.
Umgang mit Konflikten unter Teilnehmenden
Das ist ein kritischer Punkt. Mit einer gestiegenen Teilnehmendenzahl ist uns bewusst, dass soziale Dynamiken einsetzen, die sich nie verhindern lassen. Aus Anfangs 10-15 Personen, die quasi eine Gruppe waren, wurden wir größer und haben mittlerweile auch intern verschiedene Gruppen.
Grundsätzlich entstehen bei wachsenden sozialen Gruppen, bzw. auch bei kleinen über längere Zeit, immer irgendwo Reibungen und Konflikte. Wichtig ist uns also nicht die Vermeidung von Konflikten, weil das unrealistisch wäre, sondern der Umgang damit. Und an dieser Stelle spiegeln wir das einfach kackdreist an euch zurück: Seid einfach keine Arschlöcher. Verhaltet euch respektvoll und empathisch. Geht mit euren Mitmenschen auf jene wertschätzende Weise um wie ihr auch selbst von ihnen behandelt werden wollt.
Wenn sich bestimmte Konflikte nicht vermeiden lassen, dann handhabt dies auf eine erwachsene Weise. Klärt dies erwachsen und respektvoll oder, wenn es nicht zu klären ist, geht euch einfach aus dem Weg.
Niemand muss alle anderen Menschen auf unseren Soiréen total mögen oder gar lieb haben. Ihr dürft andere unsympathisch oder sogar kacke finden. Das ist total okay, solange dies nicht zu eskalierend-destruktivem Verhalten führt. Es ist mindestens unsouverän, bzw. ein Zeugnis großer destruktiver Langeweise, wenn man „Stunk“ gegen jemanden machte nur weil man sich nicht sympathisch findet.
Was wir also nicht leisten können und auch nicht wollen ist es hier „Ordnungsmaßnahmen“ aufzustellen. Wir machen das hier alles als Hobby. Wir wollen weder Richter, noch Ermittelnde, keine Antidiskriminierungsbeauftragten noch Mediatoren sein. Das würde den Rahmen komplett sprengen.
Bestimmte Dinge sind natürlich totale No-Gos:
Wir sind strikt gegen Menschen die Rassismus, Sexismus, Kinkshaming, Ableismus, Mobbing oder ähnliches in unsere Mitte bringen. Solche Menschen sind nicht willkommen.
Kritisch sehen wir zudem das typische „es gibt nur meinen Kink und wie ich ihn auslebe, alle anderen liegen falsch und müssen von mir von oben herab, Kraft meiner Genialität und meiner dicken Eier, darüber instruiert werden wie sie es richtig machen, bzw. was sie falsch machen“. Solche Menschen muss man selten zum Gehen auffordern, weil sie schnell bemerken werden, dass sie bei uns falsch sind.
Sehr kritisch ist zudem der Bruch unseres Safe-Space-Anspruch. Was auf den Soiréen erzählt wird bleibt auf den Soiréen. Damit wird nicht woanders Stimmung gegen jemanden gemacht, bzw. Interna, die andere vertrauensvoll in der Runde offenbarten, genutzt um sich über andere Gäste extern lustig zu machen. Das ist charakterlos, würdelos und wird von uns nicht toleriert.
Was aber nun, wenn wirklich aktiv gemobbt wird?
Da halten wir uns noch immer an das rechtsstaatliche Prinzip und das sagt: Eine Anschuldigung alleine genügt für gar nichts. Wenn unabhängige Dritte solches Asi-Verhalten bestätigen, dann werden wir uns situativ und individuell damit auseinandersetzen. Wenn Person A zu Person B sagt, dass sie Person C doof findet, dann ist das zudem noch kein Mobbing. Diverse Menschen aus unserem Orgateam haben leider Mobbingerfahrungen hinter sich, weshalb wir dort sensibilisiert sind. Es wird jedoch keinen „Strafenkatalog“, noch irgendein „Soirée-Gesetzbuch“ geben. Wir hoffen einfach, dass ihr euch alle erwachsen verhalten könnt.
Am Ende möchten wir, dass ihr euch bei unseren Soiréen wohl fühlt. Damit sind alle gemeint, die dies hier lesen können.
Und jetzt schaut aus dem Fenster:
Die Sonne scheint, es wird Frühling, die Vögel singen:
Macht Feierabend, geht gefälligst raus, vögelt, genießt das Leben, es ist ohnehin viel zu kurz.