Ich bin zuallererst Individuum, dann Arbeitnehmer in einem sehr besonderem Beruf und zuletzt Multiplikator. Ich verstehe Geld nicht, deswegen spielt dieses nicht wirklich eine Rolle bezüglich meiner Berufswahl. Meine Uniform ist nur meine Arbeitskleidung, meine militärische Ausbildung dient der Prävention von Schaden nicht der Maximierung dessen. Was eine eher ungewöhnliche Einstellung zum Soldatenberuf zu sein scheint.
Entsprechend meinem Selbstverständnis, will ich gut in meinem Job sein und während meiner Dienstzeit das Gefühl haben, einen positiven Einfluss auf mein Umfeld zu nehmen. Ich wollte weder die Welt retten, noch „mein Volk“ oder „mein Land“ vor ominösen Bedrohungen schützen, als ich damals im Karrierecenter saß. Ich bin nun wirklich kein patriotischer Krieger, sondern ich sehe mich viel eher als Förderer, Verbesserer, Schlichter, Ausbilder und Vorbild. Klassischer Vorgesetzer halt, oder?
Ich bin damals zur Bw, weil ich fest daran glaube, dass man Strukturen nur von innen verbessern kann und staatliche Organe schreiend abzulehnen, weder den Menschen, die darin arbeiten, noch denjenigen, die damit konfrontiert werden, helfen kann. Meine Grundhaltung ist zwar links, antimilitaristisch und pazifistisch, aber ich glaube, dass ich so zwar einen sehr kritischen, aber auch sehr bewussten Blick auf den Soldatenberuf habe.
Ich habe geschworen bestimmte Werte und Normen zu respektieren und für deren Aufrechterhaltung einzutreten. 24/7, im und außer Dienst. Mich stark zu machen, wenn andere es gerade nicht können und meine Bedürfnisse auch mal hinter die anderer zu stellen.
Wichtige Tugenden und Werte sind für mich dabei:
Mut, Achtsamkeit, Empathie, Güte, Ehrlichkeit, Authentizität, Kritikfähigkeit, Neugierde, Mitgefühl und Hoffnung.