Ich finde die Ausführungen des Marquis_de_Dom recht hahnebüchen und unreflektiert:
Dieser Satz:
Natürlich ist die Diskussion über die Methode der realen Rohrstockstrafe in Singapur politisch, gerade in einem BSDM Zusammenhang.
wird generalisierend an den Anfang seines Posts gestellt, ohne ihn an einer weiteren Stelle stichhaltig untermauern zu können.
Auch das darauf folgende Statement ist bei genauerer Betrachtung widersinnig:
Unabhängig von einer Bewertung, ob dies politisch genug war, um den Thread abzubrechen und ob dies konsistent zu anderen Entscheidungen des Joyclub-Team ist, gibt es m.E. an der Entscheidung, dass diese Diskussion politisch ist, Nichts auszusetzen.
Denn die Entscheidung beruht auf einer Bewertung, da kann sie nicht davon unabhängig sein, egal wie viele Tüten und Sätze heißer Luft man darum bauscht.
Auch hier:
Hier wird über eine Strafe, die nach unserem Grundgesetz (Art.2.2 Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrheit.) und den allgemeinen Menschenrechten (Art. 5. Niemand darf der Folter oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.) verboten ist und beseitigt werden sollte, in einem technischen Sinne darüber nachgedacht, welche Schlagwerkzeuge benutzt werden (Vielleicht kann man ja im BDSM-Kontakt (natürlich consensual) die Strafe mal nachspielen).
Lässt man die Nebenschauplätze dieses juristisch anmutend verkrüppelten Satzes mal weg, reduziert er sich darauf, dass im geschlossenen Thread: über die Technik und Werkzeuge einer in Deutschland und nach Menschenrechtskonventionen verbotenen Strafe nachgedacht wurde. Darin sehe ich absolut keine politische Ebene, sondern eben eine technische. "Man" hat sich die Antwort sozusagen selbst schon gegeben (aber anscheinend den Sinn nicht begriffen).
Fälschlicherweise wird dann noch unterstellt, dass in dem geschlossenen Thread ein "Nachspielen" in Erwägung gezogen worden sei. 1. So what: auch hierzulande verbotener Freiheitsentzug durch Privatpersonen, wird des öfteren mal in Clubs und im Zuge des Auslebens der BDSM Neigung nachgestellt (hab ich gehört). Z.B. Fesselungen. Das meine ich damit. Nur weil etwas hier real verboten wäre, heißt es nicht, dass man es nachstellen kann. Sonst könntet ihr hier konsequenterweise zumachen (bis auf die Vanilla-Sex-Abteilung). 2. Hat in dem geschlossenen Thread niemandirgendwo erwähnt das nachstellen zu wollen. Lesen ist eine nützliche Gabe!!! Durchaus empfehlenswert.
Tja und wenn dann noch die treffende Definition von Politik nachgeschoben wird:
Wenn das keine politische Aussage ist, dann sollten wir einmal selbstkritisch über den Begriff des "politischen" nachdenken. Wikipedia: "Politik bezeichnet im Kern seiner Bedeutung die Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens durch verbindliche Entscheidungen."
Dann frage ich mich, wo wurden denn im Thread "Angelegenheiten des Allgemeinwesens verbindlich geregelt"?
Oder geht es gar nicht um das Regeln an sich, sondern, um die Erwähnung der Regeln. Dann wird fast alles was beschprochen wird, politisch, denn natürlich fällt all unser handeln unter die allgemein verbindlichen Regeln. Auch das Posten in Foren.
Unter Menschenrechtsperspektive halte ich die Diskussion über Prügelstrafe in Singapur in einem BDSM Forum für eher gefährlich. Denn natürlich kann die freiwillige Durchführung solcher schmerzvoller Praktiken dazu führen, dass der allgemeine öffentliche Widerstand gegen diese Praktiken schwindet. So in dem Sinne: Was stellen die Leute sich so an. Freiwillig machen es doch auch Viele, dann können die staatlich angeordneten Prügel so schlimm ja nicht sein.
Oh wie schlimm. Oder wie meine Söhne zu sagen pflegen: Hätte, hätte, Fahrradkette. Wenn wir hier alles zu machen, was vielleicht unter Umständen könnte und hätte können und nicht 100%ig sicher und so weiter. Dann gute Nacht.
Ja, dass hat mit Zensur zu tun, weniger mit Regeln. Oder wie derFoenig es so bedauernswerter Weise völlig richtig formuliert hat (wobei er ja das Konzept auch zu verteidigen scheint): Hausrecht, bzw. Türstehermentalität.
Aber spielluder scheint der verdrehten Argumentation vom Marquis ja ganz gut folgen zu können.
Und sie weiß ja anscheinend auch ganz gut, worum es in der Gruppe geht:
Hier geht es in der Gruppe um Spanking, welches im beiderseitigen Einvernehmen ausgeführt wird.
Ich habe hier noch mal den Begrüßungstext der Gruppe mit eingefügt. Das Wort und auch der Sinn der Einvernehmlichkeit spielen hier meines Erachtens keine Rolle, sondern Spanking. Und nur Spanking. Unabhängig womit und weshalb:
Schön, dass du den Weg zur Spanking-Gruppe gefunden hast!
Hier geht es unter anderem um das Thema „versohlter Po & Co“. Spanking bedeutet übersetzt „hauen, verhauen“ und bezeichnet in seiner ursprünglichen Form das Schlagen auf das bekleidete oder entblößte Gesäß. Heute versteht man darunter oft auch das Schlagen auf andere Körperteile, wie Oberschenkel, Rücken usw.
Geschlagen werden kann dabei mit der flachen Hand oder mit einem geeigneten Gegenstand, etwa einem Rohrstock, einer Peitsche, einem Teppichklopfer, dem Paddle oder ähnlichen Instrumenten.
Intensive körperliche Reaktionen (wie zucken, zappeln und quieken) des Spankee bedeuten dabei nicht zwangsläufig, dass es ihm unangenehm ist.
Wenn dich das Thema Spanking interessiert, bist du hier genau richtig! Schick uns eine Bewerbung, in der du kurz erläuterst, warum dich das Thema interessiert.
Tja und ob ihr das nun ertragt oder nicht, die Ursprünge kommen eben aus dem Bereich der Prügelstrafe. Aber man kann auch einfach allem gegenüber die AUgen verschließen und gaaaanz koscher tun. Ob es dann besser wird, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall, geht Aufklärung, in eine andere Richtung.