[b]Ich stehe da[/b]
Ich stehe da1. Im Wald
Ich stehe da
Schutzlos, frierend, nackt
Gefühlte Stunden her, dass ich Euch sah
Wo bist du? Ist das wirklich unser Pakt?
Brombeersträucher Brennnesseln
Harte Rinde, stramme Fesseln
Qual im Wald und freier Flur
Oh Gott, was dachte ich mir dabei nur?
Ich unterwarf mich deiner großen Macht
Wie die Sonne weicht der dunklen Nacht
Wie das Schwache weicht dem Starken
Oh je, liegt hier nicht Einiges im Argen?
Ich träumte: entführen, fesseln knebeln
Der Kick: meine Angstlust sorglos hebeln
Träumte von Wildnis und Hilflosigkeit
Nun zweifle ich, ging ich zu weit?
Ich zittere am Körper es brennen meine Glieder
Würde tauschen gern Rinde gegen enge Mieder
Ich tauschte Luxusschmerz gegen echtes Leiden
Verdammt, warum konnte ich das nicht vermeiden?
Mein Herr, ich habe Euch gebeten
Euch über mich zu überheben
Glaubte dabei an der Sub Kontrolle
Warum unterschätzte ich meines Herrn Rolle?
Ich fühlte mich sehr stark und stolz
Bildete mir ein, ich wäre aus ganz besonderem Holz
Gab mich überheblich, gar unbesiegbar
Mein Herr, warum wurde es mir nicht früher klar?
Dass ihr seid nicht nur galant und eloquent
Sondern auch schweigsam konsequent
Ihr schenkt mir heute meine Fantasien
Ich frage mich, waren diese nicht zu weit gediehen?
2. Die Erlösung
Ich stehe da
Schutzlos, frierend, nackt
Gefühlte Stunden her, dass ich Euch sah
Ihr erscheint, haltet euch an unseren Pakt
Es dampft, das Badewasser heiß
Schwemmt weg meinen Angst- und Kälteschweiß
Schweigsam seid Ihr immer noch
Aber ich erkenne doch
Wie sehr Ihr mich und meine Wünsche achtet
Wenngleich ein wenig Ihr mich verlachtet
Ich flehe testet und weitet meine Grenzen
Nehmt den bestandenen Test zu meinen Referenzen
3. Wo dieses Mal?
Ich stehe da
Schutzlos, frierend, nackt
Gefühlte Stunden her, dass ich Euch sah
Wo bist du? Ist das wirklich unser Pakt?
…
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