Natürlich bleibt es jedem überlassen wie man seine Session startet.
Persönlich, und auf Grund langjähriger Erfahrung meinerseits, habe ich gewisse "Rituale" entwickelt, die auch zum Erfolg führen. Wobei eine Session nie gleich abläuft, immer wieder überraschendes bereit hält und auch neue Spannungsbögen mit sich bringt. Jede Session, jeder neue Passive mit dem ich in Kontakt trete ist ganz speziell und etwas besonderes, und braucht seine ganz eigene "Behandlung".
Schlagwerkzeuge haben unterschiedliche Intensität. Nicht nur bedingt durch die Wucht des Schlages, sondern allein schon durch ihre Materialien und auch bedingt durch ihren Aufbau. Willst Du ein längere Spiel mit Deiner Partnerin spielen, dann lohnt es sich langsam zu steigern, und da ist eine gute Aufwärmung sehr hilfreich.
Das fängt dann entweder mit Händen oder auch dem Flogger an. Langsame Schläge, mit Steigerungen, damit die zu schlagenden Bereiche gut durchblutet sind, helfen den Schmerzpegel zu verschieben. Diese Form des Schlagens geht in den Bereich von Endorphinausschüttung hinein. Der Körper braucht eine gewisse Zeit um den Schmerz umzuwandeln, daraus etwas lustvolles zu schaffen. In der Regel fängt der Endorphinausschüttung nach 20 bis 30 Minuten an.
Schlage also mit Händen, Floggern, Paddel, Roßharpeitsche die Person langsam nach oben, dann kannst Du die schärferen "Waffen" in die Hand nehmen. Rohrstöcke, Gerten, Peitschen usw.
Probiere die Teile die Du hast einfach mal an Dir selber aus, damit Du ungefähr einschätzen kannst wie sie wirken.
Betrachte eine Session wie das Aufsteigen in einem Treppenhaus von einem Hochhaus. Du gehst langsam nach oben, bleibst dann auf dem nächsten Absatz der Etage stehen, verharrst dort, und dann geht es zum nächsten Stockwerk. Somit steigerst Du im Spiel, mit den Gerätschaften die Du von Etage zu Etage wechselst, langsam aber sicher den passiven Part in seinem Lustschmerz, und mit der Zeit fängt die Person an abzuheben, erreicht eine besondere Stufe, den Subspace. Das geht nicht von jetzt auf gleich, es gehört Erfahrung dazu, man muss seinen Partner kennen und wissen wie er/sie tickt. Aber mit der Zeit wirst Du es herausfinden. Im Vorfeld darüber sprechen kann übrigens sehr hilfreich sein.
Dann gibt es noch eine weitere Technik, die geht in den Bereich des Adrenalins. Hier beginne ich eine Session kalt mit 2 bis 3 sehr harten und intensiven Schlägen. Das ist wie Aufwecken, der passive Part ist sofort da, und wird wohl auch erst mal nicht gerade toll auf diese Erweckung reagieren, aber auch hier kannst Du dann mit verschiedenen Spielzeugen wunderbar arbeiten.
Beide Varianten sprechen unterschiedliche Bereiche an, werden aber schlussendlich zum gewünschten Ergebnis führen.
Wichtig ist es noch zu wissen wie jemand überhaupt auf Schläge reagiert, sprich, kickt es wenn man die Schläge intensiviert, sie steigert, oder bleibt man auf einem gewissen Level.
Es gibt da unterschiedliche Typen. Manche kommen damit gar nicht klar wenn sie permanente Tempowechsel bekommen, bei anderen muss es, s. o., das Treppensteigen sein. Das heißt aber nicht dass Du alle paar Minuten das Schlagwergzeug wechselst. Konzentriere Dich auf einige Teile aus Deiner Ausrüstung, und wenn Du merkst dass kickt nicht, dann nimm etwas anderes, aber ansonsten bleibe ruhig bei dem was Du in der Hand hast, wenn es gut ist. Auch ist der Stand beim Schlagen, die Haltung und auch der Griff am Werkzeug wichtig. Führe ruhig und sei Präzise. Und denk daran, es gibt auch mehr als nur den Po auf den man hauen kann.
Wenn wir spielen dann kann eine Session mehrere Stunden dauern, meine Partnerin ist sehr stark Masochistisch veranlagt. Zwei, Drei Stunden und auch mehr kann da zusammen kommen. Und da geht schon einiges an Werkzeugen durch meine Hand. Die ganz scharfen Sachen, z. B. Stahlgerte, aber auch Bull, die kommen dann zum Ende hin. Und wenn sie gut eingespielt ist, wenn sie bereits ganz tief in ihrer Trance ist, dann geht immer mehr. Auch mit den richtig harten Sachen!
Beobachte andere Leute beim spielen, sprich die Leute an, die meisten werden Dich nicht ablehnen wenn Du fragen hast. Ich empfehle auch Workshops zu besuchen. Und auch nicht unbedingt nur einen. Denn es gibt viele Techniken im Bereich des Schlagens.
Wenn Du Dich ausführlich damit beschäftigen möchtest, dann gehört auch Anatomie dazu. Aber auch z. B. die Psyche des Menschen. Leider gibt es keine wirklich gute Literatur aus Deutschland zu dem Thema, aber sowohl Russen als auch Amerikaner und Engländer haben einige sehr gute Bücher zum Thema Schlagen usw. geschrieben.
Leider gehören Fehler auch zu unseren Erfahrungen, aber wenn Du Dich gut darauf vorbereitest was Du machen willst, wenn Du Dich mit Deinem Handwerk auseinandersetzt, dann wirst Du die Fehler einschränken können oder sogar auch vermeiden.
Das wurde jetzt sehr ausführlich, aber für mich ist die Kunst des Schlagens meine liebste Profession. Andere mögen Dinge anders sehen, ich gebe Dir hier nur meine persönliche Sichtweise wieder. Was Du daraus machst?
Und das wichtigste einer Session, dass danach, AFTERCARE!!!
Viel Spaß wünsche ich Dir auf Deinem Weg